Pressemitteilungen 2023



MS-Patienten können auf künstliche Intelligenz hoffen

06.06.2023

Ein großer Datenpool soll Präzisionsmedizin und personalisierte Therapie bei Multipler Sklerose ermöglichen.

Künstliche Intelligenz ist in der Medizin ein Hoffnungsträger geworden. Helfen soll sie auch bei der Behandlung der Multiplen Sklerose (MS). Dazu unterstützt die Europäische Kommission im Rahmen der Innovative Health Initiative das Projekt CLAIMS – kurz für Clinical impact through AI-assisted MS care – für vier Jahre mit fast zehn Millionen Euro. Beteiligt sind 15 Partner aus neun Ländern. Zu ihnen gehört die Ruhr-Universität Bochum, vertreten durch das Institut für Neuroradiologie im St. Josef-Hospital (Chefarzt Prof. Dr. Carsten Lukas).

Multiple Sklerose
MS ist eine Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems, von der in der EU rund 700.000 Menschen und in Deutschland nach neuen Zahlen der Deutschen Multiple-Sklerose-Gesellschaft mehr als 280.000 Menschen betroffen sind. Heilbar ist die in Schüben verlaufende Krankheit bisher nicht. Die Universitätsklinik für Neurologie im St. Josef-Hospital (Direktor Prof. Ralf Gold) zählt auf diesem Gebiet international zu den profiliertesten Kliniken.

Presseinformation der RUB vom 05. Juli 2023


Progesteron könnte vor Parkinson schützen

06.06.2023

Progesteron zeigte in einer Studie eine schützende Wirkung auf die Nervenzellen des Darms. Das macht Hoffnung auf einen Einsatz des Hormons gegen Parkinson.

Zwischen den Nervenzellen des Magen-Darm-Trakts und denen im Gehirn und Rückenmark gibt eine gegenseitige Kommunikation. Sie lässt vermuten, dass das Nervensystem des Verdauungstrakts Einfluss auf Prozesse im Gehirn nehmen könnte, die zu Parkinson führen. Paula Neufeld und Lennart Stegemann, die in der Abteilung Cytologie der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum promovieren, haben in den Nervenzellen des Magen-Darm-Trakts erstmals Progesteronrezeptoren nachgewiesen und gezeigt, dass Progesteron die Zellen schützt. Ihre Entdeckung eröffnet Perspektiven für die Entwicklung von neuartigen neuroprotektiven Therapieansätzen, um Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer entgegenzuwirken. Die Studie ist in der Zeitschrift Cells vom 21. April 2023 veröffentlicht.

Das zweite Gehirn
Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Netzwerk, das sich entlang des gesamten Magen-Darm-Trakts erstreckt. Es besteht aus etwa 100 Millionen Nervenzellen, steuert autonom Verdauungsprozesse und wird oft als zweites Gehirn des Menschen bezeichnet. Doch seine Funktion geht weit über die Verdauung hinaus: Neueste Forschungen haben gezeigt, dass das ENS intensiv mit dem zentralen Nervensystem (ZNS), also Gehirn und Rückenmark, kommuniziert. „Die Verbindung des ENS mit dem ZNS wird aktuell mit der Entstehung verschiedener neurologischer Erkrankungen wie Morbus Parkinson und Alzheimer, aber auch Depressionen assoziiert“, erklärt Prof. Dr. Carsten Theiß, Leiter der Abteilung Cytologie der Ruhr-Universität. Die Darm-Hirn-Achse ist dabei keine Einbahnstraße; beide Nervensysteme beeinflussen sich wechselseitig.

Presseinformation der RUB vom 06. Juni 2023


Bisher unbekannte Proteindomäne sorgt für Kollagentransport

22.05.2023

Die Entdeckung der MOTH-Domäne erlaubt Einblicke in die Evolution. Denn sowohl Insekten als auch Wirbeltiere benötigen Kollagen in ihrem Bindegewebe.

Kollagen ist das Protein, das unseren Körper zusammenhält. Produziert wird es innerhalb von Zellen, dann muss es an seinen Wirkungsort im Bindegewebe transportiert werden. Für die Erkennung des Kollagens ist eine Proteindomäne zuständig, die bislang als Unterform einer anderen verkannt wurde. Dr. Oliver Arnolds und Prof. Dr. Raphael Stoll aus der Fakultät für Chemie und Biochemie der Ruhr-Universität Bochum haben diese Domäne erstmals charakterisiert und getauft: Über die sogenannte MOTH-Domäne der TANGO1-Proteinfamilie berichten sie in der Zeitschrift Nature Communications vom 20. April 2023.

Presseinformation der RUB vom 22. Mai 2023


Affenpockenviren relativ stabil auf Oberflächen

15.05.2023

Das Virus bleibt auf Stahloberflächen bis zu 30 Tage lang infektiös, kann jedoch effektiv durch alkoholische Desinfektionsmittel inaktiviert werden.

Pockenviren sind dafür bekannt, dass sie in der Umgebung sehr lange infektiös bleiben können. Eine Studie der Abteilung Molekulare und Medizinische Virologie der Ruhr-Universität Bochum hat gezeigt, dass es dabei sehr auf die Temperatur ankommt: Bei Raumtemperatur kann es bis zu elf Tage dauern, bis kein vermehrungsfähiges Affenpockenvirus mehr auf einer Edelstahloberfläche ist, bei vier Grad Celsius sogar bis zu einen Monat. Entsprechend ist es besonders wichtig, Oberflächen zu desinfizieren. Alkoholische Desinfektionsmittel wirken der Studie zufolge gut gegen Affenpockenviren. Desinfektionsmittel auf Wasserstoffperoxid-Basis hingegen sind nur unzureichend wirksam. Das Team berichtet im Journal of infectious diseases vom 2. Mai 2023.

Presseinformation der RUB vom 15. Mai 2023


Neue Antibiotika gegen multiresistente Erreger systematisch suchen

03.05.2023

Die NRW-Forschungsinfrastruktur CESAR steht für Verbund- und Kooperationsprojekte mit akademischen Gruppen und Wirtschaftsunternehmen zur Verfügung, um die Antibiotikaforschung und -entwicklung zu stärken.

Seit Jahrzehnten sind nur wenige neue Antibiotika auf den Markt gekommen – es werden überwiegend bekannte Wirkstoffe modifiziert. Resistente Erreger werden dadurch zu einem immer größeren Problem. Mit dem Center für systembasierte Antibiotikaforschung CESAR setzen die Ruhr-Universität Bochum und das Lead Discovery Center Dortmund etwas dagegen: In dem einzigartigen Labor wird systematisch nach strukturell neuen antibiotisch wirksamen Stoffen aus Naturstoffproduzenten gesucht. Am 3. Mai 2023 wurde CESAR nach dreijähriger Planungs- und Aufbauzeit feierlich eröffnet. Der Aufbau von CESAR wurde vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem Land NRW mit rund 4 Millionen Euro gefördert. In Kooperation mit anderen akademischen Gruppen und Wirtschaftsunternehmen aus dem In- und Ausland soll diese Infrastruktur nun für die Antibiotikaforschung und -entwicklung genutzt werden.

Presseinformation der RUB vom 03. Mai 2023


Bodenbakterien als Biokatalysatoren

07.03.2023

Forschende haben die molekulare Struktur einer Enzymklasse aufgeklärt und konnten so Bakterien zur Herstellung von Medikamentenvorstufen einsetzen.

Forschenden aus Bochum und Leipzig ist es gelungen, ein Bodenbakterium zur gezielten Produktion von Arzneimittelvorstufen zu nutzen. Der Schlüssel zu diesem Schritt war das detaillierte Verständnis der Verstoffwechselung von Indol. Die natürliche Verbindung wird in Mikroorganismen zunächst aktiviert. Dazu brauchen sie eine Monooxygenase, deren molekulare Struktur erstmals aufgeklärt wurde. Die Erkenntnisse eröffnen Möglichkeiten für die Biokatalyse verschiedener Wirkstoffe. Die beiden Teams um Prof. Dr. Dirk Tischler von der Ruhr-Universität Bochum und Prof. Dr. Norbert Sträter von der Universität Leipzig berichten in der Zeitschrift Angewandte Chemie International Edition vom 10. Februar 2023.

Presseinformation der RUB vom 07. März 2023


KI mit Infrarot-Imaging ermöglicht präzise Darmkrebs-Diagnostik

14.02.2023

Künstliche Intelligenz und Infrarot-Bildgebung klassifizieren Tumoren automatisch und sind schneller als bisherige Methoden.

Der immense Fortschritt im Bereich der Therapieoptionen über die vergangenen Jahre hat die Heilungschancen für Patientinnen und Patienten mit Darmkrebs deutlich verbessert. Diese neuen Ansätze wie etwa Immuntherapien erfordern jedoch eine präzise Diagnose, damit sie gezielt auf die jeweilige Person abgestimmt werden können. Forschende des Zentrums für Proteindiagnostik PRODI der Ruhr-Universität Bochum setzen Künstliche Intelligenz in Kombination mit Infrarot-Bildgebung ein, um die Therapie von Darmkrebserkrankungen optimal auf den einzelnen Patienten abzustimmen. Die Label-freie und automatisierbare Methode kann bestehende pathologische Analysen ergänzen. Das Team um Prof. Dr. Klaus Gerwert berichtet in der Zeitschrift „European Journal of Cancer“ vom 28.Januar 2023.

Presseinformation der RUB vom 14. Februar 2023


Wie Hepatitis-E-Viren in Zellen eindringen

09.02.2023

Ein bestimmtes Oberflächenprotein ist für den Zelleintritt des Hepatitis-E-Virus wichtig. Medikamente können es unterdrücken.

Obwohl Hepatitis E eine häufige Erkrankung ist, weiß man bisher nur wenig über den Lebenszyklus des Virus. Über erste Erkenntnisse darüber, wie es ihm gelingt, Zellen zu infizieren, berichtet ein Team der Molekularen und Medizinischen Virologie der Ruhr-Universität Bochum und der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg in der Zeitschrift Hepatology vom 7. Februar 2023. Entscheidenden Anteil am Eindringen der Viruspartikel in Zellen hat ein Protein namens EGFR, kurz für Epidermal Growth Factor Receptor. Diese Erkenntnis könnte neue Behandlungswege gegen Hepatitis E eröffnen. Denn es gibt bereits zugelassene Medikamente gegen EGFR, die die Aktivität dieses Rezeptors hemmen.

Presseinformation der RUB vom 09. Februar 2023


Signalübertragung im Immun- und Nervensystem mithilfe von NEMO

03.02.2023

In Zellen lagern sich bestimmte Biomoleküle in Form aktiver Komplexe vorübergehend zusammen. Das kann entscheidend sein für ihre Funktionsfähigkeit.

Bei der Übertragung von Signalen innerhalb von Zellen greifen viele einzelne Schritte ineinander. Unter anderem werden Proteine mit bestimmten Bausteinen versehen, die ihre Funktion ein- oder ausschalten. Um eine schnelle Signalübertragung zu gewährleisten, sammeln sich diese Bausteine in der Zelle an bestimmten Orten zeitlich begrenzt an; Forschende sprechen von biomolekularen Kondensaten. Ein Team um Prof. Dr. Konstanze Winklhofer, Leiterin des Lehrstuhls Molekulare Zellbiologie an der Ruhr-Universität Bochum, hat gezeigt, dass auch das Protein NEMO Kondensate bildet und welcher Mechanismus der NEMO-Kondensatbildung zugrunde liegt. Die Erkenntnisse sind bedeutend für das Verständnis von Signalübertragungen im Immun- und Nervensystem. Die Forschenden berichten in der Zeitschrift Life Science Alliance vom 31. Januar 2023.

Presseinformation der RUB vom 03. Februar 2023


Altes Gelbes Enzym hilft Algen gegen Lichtstress

18.01.2023

Seit fast 100 Jahren sind Alte Gelbe Enzyme bekannt, doch ihre Funktion für Organismen liegt größtenteils im Dunkeln. Ein Bochumer Forschungsteam veröffentlicht erste Erkenntnisse zu Mikroalgen.

Alte Gelbe Enzyme, kurz OYEs, vom englischen Old Yellow Enzymes, wurden in den 1930er-Jahren entdeckt und seitdem stark erforscht. Denn diese Biokatalysatoren – gelb gefärbt durch ein Hilfsmolekül – können Reaktionen durchführen, welche für die chemische Industrie sehr wertvoll sind, etwa Medikamentenvorstufen oder Duftststoffe herstellen. Obwohl OYEs in vielen Organismen vorkommen, ist ihre natürliche Rolle für diese Lebewesen bisher kaum bekannt – möglicherweise, weil der wissenschaftliche Fokus auf der biotechnologischen Anwendung lag. Forschende um Privatdozentin Dr. Anja Hemschemeier und Prof. Dr. Thomas Happe von der Ruhr-Universität Bochum zeigen nun, dass ein OYE der einzelligen Grünalge Chlamydomonas reinhardtii wichtig für den pflanzlichen Einzeller ist, um sich vor Lichtstress zu schützen. Die Forschenden haben ihre Ergebnisse in der Zeitschrift „Plant Direct“ vom 15. Januar 2023 veröffentlicht.

Presseinformation der RUB vom 18. Januar 2023


Biokatalysatoren vor Sauerstoff schützen

11.01.2023

ine genetische Veränderung kann Enzyme, die Wasserstoff herstellen, stabiler machen.

Bestimmte Enzyme aus Bakterien und Algen können aus Protonen und Elektronen molekularen Wasserstoff herstellen – einen der Energieträger, auf den sich viele Hoffnungen gründen. Dafür brauchen sie nur Lichtenergie. Das größte Hindernis für ihren Einsatz ist, dass sie durch den Kontakt mit Sauerstoff zerstört werden. Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Exzellenzclusters RESOLV der Ruhr-Universität Bochum hat es geschafft, ein wasserstoffproduzierendes Enzym genetisch so zu verändern, dass es vor Sauerstoff geschützt ist. Die Forschenden um Prof. Dr. Thomas Happe, Leiter der Arbeitsgruppe Photobiotechnologie, Prof. Dr. Lars Schäfer und Prof. Dr. Ulf-Peter Apfel berichten in der Zeitschrift ACS Catalysis vom 28. Dezember 2022.

Presseinformation der RUB vom 11. Januar 2023


Pressemitteilungen 2022



Wenn Algen nachts grünen Wasserstoff herstellen

21.12.2022

Die Bochumer Biologie intensiviert die deutsch-japanische Kooperation für die Produktion von wortwörtlich grünem Wasserstoff.

Grüner Wasserstoff (H2) aus umweltfreundlichen Quellen gilt als heißer Kandidat als Energieträger der Zukunft. Bestimmte Algen könnten ihn herstellen – wie das in industriellem Maßstab gelingen kann, untersuchen Forschende der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Osaka gemeinsam in zwei Projekten, die das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung fördert. Zum einen bauen die beiden Teams in Osaka ein gemeinsames Labor auf. Zum anderen gehen sie der neuen Idee nach, die Wasserstoffproduktionsmaschinerie der Algen in deren Mitochondrien zu verlegen und so von der Fotosynthese zu entkoppeln. So könnten die Algen tagsüber wachsen und nachts Wasserstoff erzeugen.

Presseinformation der RUB vom 16. Dezember 2022


Ein Gift hilft Wasserstoff produzierende Biokatalysatoren zu verstehen

16.12.2022

Das giftige Cyanidmolekül greift die Enzyme an, ermöglicht aber auch neue Einblicke in die Katalyse.

In der Natur sind bestimmte Enzyme, sogenannte Hydrogenasen, in der Lage, molekularen Wasserstoff (H2) zu produzieren. Spezielle Arten dieser Biokatalysatoren, sogenannte [FeFe]-Hydrogenasen, sind äußerst effizient und daher für die biobasierte Wasserstoffherstellung von Interesse. Obwohl die Wissenschaft bereits viel über die Funktionsweise dieser Enzyme weiß, sind einige Details noch nicht vollständig geklärt. Eine Wissenslücke konnte die Arbeitsgruppe Photobiotechnologie der Ruhr-Universität Bochum um Dr. Jifu Duan und Prof. Dr. Thomas Happe schließen. Die Forschenden zeigten, dass externes Cyanid an die [FeFe]-Hydrogenasen bindet und die Wasserstoffbildung hemmt. Dabei konnten sie eine strukturelle Veränderung in der Protonentransportbahn nachweisen, die die Kopplung von Elektronen- und Protonentransport verstehen hilft. Sie berichten in der Zeitschrift „Angewandte Chemie“ vom 4. Dezember 2022.

Presseinformation der RUB vom 16. Dezember 2022


Corona-Impfung schützt auch HIV-Infizierte

09.12.2022

Eine Studie zeigt, dass vor allem die Boosterimpfung nützlich ist.

HIV-infizierte Menschen, die eine antiretrovirale Therapie erhalten, bilden nach der Corona-Schutzimpfung mit mRNA-Impfstoffen Antikörper gegen Sars-Cov-2. Ihre Immunantwort auf die Impfung ist allerdings weniger stark als die von Gesunden. Der Unterschied verringert sich durch eine dritte Impfung. Diese Ergebnisse erzielte eine Studie mit insgesamt 91 Teilnehmenden, die ein Forschungsteam um Prof. Dr. Ingo Schmitz, Leiter der Abteilung für Molekulare Immunologie der Ruhr-Universität Bochum, durchgeführt hat. Die Forschenden berichten in der Zeitschrift „Frontiers in Immunology“ vom 2. Dezember 2022.

Presseinformation der RUB vom 09. Dezember 2022


Mitochondrien übertragen Signale im Immun- und Nervensystem

17.11.2022

eue Einblicke in die Funktion von Mitochondrien bringen Licht in die Schnittstellen zwischen Nerven- und Immunsystem.

Mitochondrien sind vor allem als die Kraftwerke der Zellen bekannt. Diese Zellorganellen sind aber nicht nur für die Energiebereitstellung von Bedeutung: Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Konstanze Winklhofer an der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum konnte zeigen, dass Mitochondrien auch eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Signalprozessen im angeborenen Immunsystem spielen. Sie regulieren einen Signalweg, der zur Ausschaltung von Krankheitserregern führt, aber bei zu langer Aktivierung durch chronische Entzündungen Schaden anrichten kann. Das Forschungsteam berichtet in der Zeitschrift EMBO Journal vom 17. November 2022.

Presseinformation der RUB vom 17. November 2022


Wie Künstliche Intelligenz ihre Entscheidungen erklären kann

02.09.2022

Wenn ein Algorithmus in einer Gewebeprobe einen Tumor ausmacht, verrät er bislang nicht, wie er zu diesem Ergebnis gekommen ist. Das ist wenig vertrauenswürdig. Bochumer Forschende verfolgen daher einen neuen Ansatz.

Künstliche Intelligenz (KI) kann so trainiert werden, dass sie erkennt, ob ein Gewebebild Tumor enthält. Wie sie ihre Entscheidung trifft, bleibt bislang jedoch verborgen. Ein Team des Forschungszentrums für Protein-Diagnostik, kurz PRODI, der Ruhr-Universität Bochum entwickelt einen neuen Ansatz: Mit ihm wird die Entscheidung einer KI erklärbar und somit vertrauenswürdig. Den Ansatz beschreiben die Forschenden um Prof. Dr. Axel Mosig in der Zeitschrift „Medical Image Analysis“, online veröffentlicht am 24. August 2022.

Für die Arbeiten kooperierte Bioinformatiker Axel Mosig mit Prof. Dr. Andrea Tannapfel, Leiterin des Instituts für Pathologie, der Onkologin Prof. Dr. Anke Reinacher-Schick vom St. Josef Hospital der Ruhr-Universität sowie dem Biophysiker und PRODI-Gründungsdirektor Prof. Dr. Klaus Gerwert. Die Gruppe entwickelte ein neuronales Netz, also eine KI, die einordnen kann, ob eine Gewebeprobe Tumor enthält oder nicht. Dazu fütterten sie die KI mit vielen mikroskopischen Gewebebildern, von denen einige tumorhaltig, andere tumorfrei waren.

Presseinformation der RUB vom 2. September 2022


Fördergelder für die Katalysatorforschung

08.08.2022

Mit insgesamt rund 240.000 Euro fördert das Mercator Research Center Ruhr zwei Kooperationsprojekte der Ruhr-Universität Bochum mit ihren Partnern der Universitätsallianz Ruhr.

Um neue Werkzeuge für die Katalyse zu entwickeln, fördert das Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) zwei Projekte mit Bochumer Beteiligung mit insgesamt rund 240.000 Euro. Das Team um Prof. Dr. Dirk Tischler von der Arbeitsgruppe Mikrobielle Biotechnologie der Ruhr-Universität Bochum (RUB) entwickelt in Kooperation mit einem Team der Technischen Universität (TU) Dortmund neue Bio-Bausteine, die sich zuverlässig und einfach zu Bio-Katalysatoren zusammensetzen lassen. Prof. Dr. Stefan Huber und seine Arbeitsgruppe am Lehrstuhl Organische Chemie I der RUB entwickeln zusammen mit der Universität Duisburg-Essen (UDE) neue Verfahren für die Katalyse mittels Halogenbrücken.

Presseinformation der RUB vom 8. August 2022


Wie Pflanzen ihren Zuckerhaushalt regulieren

04.08.2022

Die Funktion des Regulatorproteins SPL7 in der Nährstoffaufnahme aus dem Boden war bereits bekannt. Nun zeigt sich, dass dieses Protein auch in einem ganz anderen Zusammenhang eine Rolle spielt.

Als wichtige Nährstoffe vermitteln Metalle, beispielsweise Kupfer, die Funktionen vieler Proteine. Ist dieses Element Mangelware, können Pflanzen seine Aufnahme steigern und schalten auf kupferunabhängigere Stoffwechselwege um. Entscheidend dafür ist das Protein Squamosa Promoter-Binding Protein-Like 7, kurz SPL7. Es gehört zu der Gruppe von Proteinen, die regulieren können, welche Gene verstärkt abgelesen und somit welche Proteine vermehrt hergestellt werden. Wie Forschende der Ruhr-Universität Bochum (RUB) nun herausfanden, ist SPL7 zusätzlich auch für den Energiestoffwechsel unerlässlich.

Das berichtet ein Team um Prof. Dr. Ute Krämer vom Lehrstuhl für Molekulargenetik und Physiologie der Pflanzen der RUB gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Max-Planck-Institute für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln und für Molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam in der Zeitschrift „The Plant Cell“, online veröffentlicht am 22. Juli 2022.

Presseinformation der RUB vom 4. August 2022


Wie hochresistente Pilzstämme entstehen

03.08.2022

Dass Antibiotikaresistenzen ein Problem sind, ist hinlänglich bekannt. Das gleiche Phänomen tritt aber auch bei Medikamenten gegen pathogene Pilze auf. Wie es dazu kommt, ist weitestgehend unverstanden.

Ein internationales Forschungsteam hat den Mechanismus entschlüsselt, mit dem der Pilz Cryptococcus neoformans resistent gegen pilzspezifische Arzneimittel ist. Es handelt sich um einen hefeähnlichen Pilz, der Menschen infizieren kann. Zur Behandlung stehen spezielle Mittel, sogenannte Antimykotika zur Verfügung, die aber nicht immer wirken – ein ähnliches Phänomen wie bei der Antibiotikaresistenz. Ein Team der US-amerikanischen Duke University und der Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat mit genetischen, bioinformatorischen und mikrobiologischen Techniken den Mechanismus dieser Resistenz entschlüsselt. Sie beschreiben ihn in der Zeitschrift „Nature Microbiology“, online veröffentlicht am 2. August 2022.

„Die Ergebnisse sind von hoher Relevanz für die Bekämpfung von pilzlichen Infektionen in der klinischen Praxis, in der Veterinärmedizin und der Agrarwirtschaft“, so Prof. Dr. Ulrich Kück, Seniorprofessor in der Allgemeinen und Molekularen Botanik der RUB. Er kooperierte für die Arbeiten mit dem Bochumer Forscher Dr. Tim Dahlmann sowie dem Team um Prof. Dr. Joe Heitman, der derzeit an der Duke University in North Carolina tätig ist und bereits mehrfach als Visiting Professor an der RUB zu Gast war.

Presseinformation der RUB vom 3. August 2022


Alzheimer-Früherkennung bis zu 17 Jahre im Voraus

21.07.2022

Ein Sensor erkennt fehlgefaltete Proteinbiomarker im Blut. Das bietet eine Chance, Alzheimer bereits im symptomfreien Zustand zu erkennen. Forschende wollen ihn zur Marktreife bringen.

Die Demenzerkrankung Morbus Alzheimer hat einen 15 bis 20 Jahre langen symptomfreien Verlauf, bevor erste klinische Symptome auftreten. Mithilfe eines in Bochum entwickelten Immuno-Infrarot-Sensors konnte ein Forschungsteam bis zu 17 Jahre vor Auftreten der ersten klinischen Symptome Anzeichen für die Alzheimer-Krankheit im Blut identifizieren. Der Sensor detektiert die Fehlfaltung des Proteinbiomarkers Amyloid-beta. Im weiteren Verlauf der Krankheit verursacht diese Fehlfaltung charakteristische Ablagerungen im Gehirn, sogenannte Plaques.

„Unser Ziel ist es, noch bevor sich die toxischen Plaques im Gehirn ausbilden können, das Risiko, später an Alzheimer-Demenz zu erkranken, mit einer einfachen Blutuntersuchung zu bestimmen – damit eine Therapie rechtzeitig starten kann“, sagt Prof. Dr. Klaus Gerwert, Gründungsdirektor des Zentrums für Proteindiagnostik (PRODI) der Ruhr-Universität Bochum. Sein Team kooperierte für die Arbeiten mit einer Gruppe am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ) um Prof. Dr. Hermann Brenner.

Presseinformation der RUB vom 21. Juli 2022


Eine Achillesferse, die Tiere und Pflanzen teilen

15.07.2022

Das Biomolekül, das bei Diphterie beschädigt wird, kommt auch in Pflanzen vor. Und es ist durch Umweltstress beeinflussbar.

Das Biomolekül Diphthamid ist unerlässlich für die richtige Bildung von Proteinen in Zellen. Bei Infektionen des Menschen mit Diphtherie wird Diphthamid durch das Diphterietoxin verändert, sodass lebensbedrohliche Komplikationen entstehen können, indem die Bildung von Proteinen zum Erliegen kommt. Bislang war das Vorkommen von Diphthamid nur bei Tieren und Hefepilzen nachgewiesen. Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Ute Krämer, Inhaberin des Lehrstuhls Molekulargenetik und Physiologie der Pflanzen der Ruhr-Universität Bochum, konnte nun nachweisen, dass das Biomolekül auch in Pflanzen vorkommt. Die Forschenden zeigten auch, dass seine Bildung von bestimmten Umweltfaktoren beeinträchtigt werden kann. Sie berichten in der Zeitschrift Nature Communications vom 11. Juli 2022.

Presseinformation der RUB vom 15. Juli 2022


Künstliche Intelligenz faltet RNA-Moleküle

08.07.2022

Die räumliche Struktur von RNA-Molekülen ist entscheidend für ihre Funktion. Sie vorherzusagen ist aber eine Herausforderung.

Für die Funktion vieler Biomoleküle ist ihre dreidimensionale Struktur entscheidend. Daher sind Forschende nicht nur an der Sequenz der Einzelbausteine von Biomolekülen interessiert, sondern auch an ihrer räumlichen Struktur. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) können Bioinformatikerinnen und -informatiker bereits zuverlässig die dreidimensionale Struktur eines Proteins aus dessen Aminosäuresequenz vorhersagen. Für RNA-Moleküle steht diese Technik jedoch erst am Anfang. Forschende der Ruhr-Universität Bochum (RUB) beschreiben in der Zeitschrift „PLOS Computational Biology“ vom 7. Juli 2022 einen Weg, um mit KI die Struktur bestimmter RNA-Moleküle zuverlässig aus ihrer Nukleotidsequenz vorherzusagen.

Für die Arbeiten kooperierten die Teams um Vivian Brandenburg und Prof. Dr. Franz Narberhaus vom Lehrstuhl für Biologie der Mikroorganismen der RUB mit Prof. Dr. Axel Mosig vom Kompetenzbereich Bioinformatik des Bochumer Zentrums für Proteindiagnostik.

Presseinformation der RUB vom 08. Juli 2022


Ralf Erdmann wurde zum EMBO-Mitglied gewählt

06.07.2022

Die Mitgliedschaft wird an Forschende verliehen, die herausragende Beiträge zu den Biowissenschaften geleistet haben.

Für seine wegweisenden Erkenntnisse über die Entstehung und vielfältigen Aufgaben bestimmter Zellorganellen, den sogenannten Peroxisomen, wurde Prof. Dr. Ralf Erdmann zum Mitglied der European Molecular Biology Organization EMBO gewählt. Die EMBO-Mitgliedschaft ehrt angesehene Wissenschaftler, die herausragende Beiträge zu den Biowissenschaften geleistet haben, darunter 90 Nobelpreisträger. Ralf Erdmann ist der erste Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum (RUB), dem diese Ehre zuteilwird. Ralf Erdmann, Inhaber der Professur für Systembiochemie an der Medizinischen Fakultät, gilt als Entdecker der Peroxine – der Proteine, die den Aufbau der Peroxisomen übernehmen. Seine Erkenntnisse legten auch den Grundstein für potenzielle Therapien gegen parasitäre Erkrankungen wie die afrikanische Schlafkrankheit oder die Leishmaniose.

Presseinformation der RUB vom 06. Juli 2022


Tenascin-Proteine hemmen Regeneration der Zell-Ummantelung

17.06.2022

Das untersuchte Bakterium ist resistent gegen alle Antibiotika, die auf dem Markt sind. Neue Therapieansätze sind daher dringend erforderlich. Dazu muss man zunächst verstehen, wie der Keim auf Wirkstoffe reagiert.

Wie verschiedene Arzneistoffe auf das Problembakterium Pseudomonas aeruginosa wirken, haben Forschende der RUB untersucht. Laut Weltgesundheitsorganisation werden dringend neue Therapieoptionen für den Krankheitserreger benötigt, da einige Stämme bereits resistent gegen alle derzeit zugelassenen Antibiotika sind. Das Bochumer Team um Prof. Dr. Julia Bandow behandelte P. aeruginosa mit verschiedenen Substanzen und beobachtete deren Effekte auf die Proteinausstattung der Bakterien, auch Proteom genannt. Aus den Ergebnissen können die Forschenden zum einen schließen, wie Resistenzen zustande kommen; zum anderen ergeben sich neue Ansätze für die Suche nach Wirkstoffen gegen den Problemkeim.

Presseinformation der RUB vom 17. Juni 2022


Körpersekrete mit Proteinanalysen unterscheiden

04.05.2022

Ob ein schleimiger Fleck an einem Tatort Nasenschleim oder Sperma ist, kann für Ermittlungen einen Unterschied machen. Nur ist es nicht leicht, Körperflüssigkeiten auseinanderzuhalten.

Ein neues Verfahren, um verschiedene Körperflüssigkeiten auseinanderzuhalten, haben Forschende der Ruhr-Universität Bochum (RUB) in Zusammenarbeit mit den Landeskriminalämtern in NRW und Bayern entwickelt. Das Team um Dr. Katalin Barkovits-Boeddinghaus vom Medizinischen Proteom-Center der RUB nutzt Proteinanalysen mit der Massenspektrometrie, um Blut, Speichel, Sperma, Urin und Vaginalsekret auseinanderhalten zu können. Das kann für die Aufklärung von Straftaten entscheidend sein. Anders als bei herkömmlichen Verfahren reicht eine winzige Probenmenge aus, die zudem auf alle fünf Körpersekrete gleichzeitig getestet werden kann. Das Wissenschaftsmagazin Rubin der RUB berichtet über die Arbeit der Bochumer Proteinforscherin.

Presseinformation der RUB vom 04. Mai 2022


Pressemitteilungen 2021



Wie der Problemkeim Pseudomonas aeruginosa auf Antibiotika reagiert

25.11.2021

Das untersuchte Bakterium ist resistent gegen alle Antibiotika, die auf dem Markt sind. Neue Therapieansätze sind daher dringend erforderlich. Dazu muss man zunächst verstehen, wie der Keim auf Wirkstoffe reagiert.

Wie verschiedene Arzneistoffe auf das Problembakterium Pseudomonas aeruginosa wirken, haben Forschende der RUB untersucht. Laut Weltgesundheitsorganisation werden dringend neue Therapieoptionen für den Krankheitserreger benötigt, da einige Stämme bereits resistent gegen alle derzeit zugelassenen Antibiotika sind. Das Bochumer Team um Prof. Dr. Julia Bandow behandelte P. aeruginosa mit verschiedenen Substanzen und beobachtete deren Effekte auf die Proteinausstattung der Bakterien, auch Proteom genannt. Aus den Ergebnissen können die Forschenden zum einen schließen, wie Resistenzen zustande kommen; zum anderen ergeben sich neue Ansätze für die Suche nach Wirkstoffen gegen den Problemkeim.

Presseinformation der RUB vom 25. November 2021


Wie Nahrungsergänzungsmittel bei Multipler Sklerose wirken

23.11.2021

Veränderungen der Darmflora beeinflussen den Verlauf der Erkrankung. Dazu plant das ausgezeichnete Team weitere Studien.

Autoimmunerkrankungen wie die Multiple Sklerose (MS) gehen häufig mit einem Ungleichgewicht der Darmflora einher. Ob und wie die Gabe von bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln wie Propionsäure erfolgversprechend für die Behandlung ist, wird ein Forschungsteam unter Leitung von Prof. Dr. Ralf Gold untersuchen. Für das geplante Projekt wurde das Team der Klinik für Neurologie des St. Josef Hospitals der RUB am 4. November 2021 mit dem 12. Oppenheim-Förderpreis für Multiple Sklerose der Firma Novartis Pharma GmbH ausgezeichnet. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert.

Presseinformation der RUB vom 23. November 2021


Die Achillesferse von Parasiten

05.10.2021

Die Forschung in der Medizinischen Fakultät der RUB trägt zum Erreichen der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung bei, die die UN bis 2030 ausgegeben hat, unter anderem mehr Menschen ein gesundes Leben zu ermöglichen.

Bis 2030 wird unser Forschungsprojekt dazu beitragen, dass parasitäre Erkrankungen wie die Afrikanische Schlafkrankheit, Chagas Disease, und Leishmaniose besser behandelbar sind. Diese Erkrankungen werden durch die Tsetse-Fliege, Raubwanzen oder Sandfliegen übertragen und durch geißeltragende Parasiten verursacht, die sich durch beeindruckend schnelle Veränderungen ihrer Zellhülle unserem Immunsystem, aber auch jeder Impfung entziehen. Behandelt werden die Patienten mit Medikamenten, die allerdings starke Nebenwirkungen haben und nicht genügend wirksam sind. Wir suchen daher einen Wirkstoff, der die Parasiten an einer für sie entscheidenden Stelle trifft. Dabei geht es um spezielle Zellkompartimente, die Glykosomen, die für den Energiestoffwechsel der Parasiten essenziell sind. Mit unseren Wirkstoffen blockieren wir den Transport von Enzymen in diese Organellen, dadurch bricht der Energiehaushalt der Parasiten zusammen. Mit unserer Forschung haben wir die Achillesferse der Parasiten identifiziert. Bis auf dieser Basis sichere Medikamente entwickelt werden können, ist es allerdings noch ein langer Weg.

Presseinformation der RUB vom 05. Oktober 2021


Schritt für Schritt zum Endprodukt per Enzymkatalyse

01.09.2021

Enzyme aus Mikroorganismen können wertvolle chemische Stoffe herstellen. In einer Kaskade geht das auch, wenn sie verschiedene Umgebungsbedingungen brauchen.

Die Herstellung des Zuckers Trehalose, der als functional food, Additiv in Pharmaprodukten oder in Kosmetika eingesetzt wird, ist für Enzyme Teamarbeit: Eines sorgt für den Bau eines energiereichen Zwischenprodukts (UDP-Glukose), aus dem das zweite dann Trehalose macht. Obwohl Nummer eins bei Raumtemperatur arbeitet, während Nummer zwei über 50 Grad Celsius bevorzugt, funktioniert die Zusammenarbeit dank einer Flusskatalyse. Das konnte das Team von Prof. Dr. Dirk Tischler, Leiter der Arbeitsgruppe Mikrobielle Biotechnologie an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) zeigen. Darüber berichtet die Zeitschrift Chemical Engineering Journal vom 8. August 2021. In einem Folgeprojekt wollen die Forschenden das Verfahren optimieren.

Presseinformation der RUB vom 01. September 2021


Ein Zentrum der Bioinformatik

25.08.2021

Seit 2015 engagiert sich die RUB in einem nationalen Verbund für eine professionelle Bioinformatik-Infrastruktur in der Proteinforschung. Im Projektabschlussjahr richtet das Bochumer Team noch eine Summer School aus.

Mit Hochdurchsatzmethoden können Forschende mittlerweile die Protein- und Lipid-Ausstattung sowie kleinere Stoffwechselverbindungen analysieren. In den sogenannten Omics – den Wissenschaften Proteomics, Lipidomics und Metabolomics – fallen große Datenmengen an, die mit bioinformatischen Analysen ausgewertet werden müssen. Expertinnen und Experten dafür gibt es am Medizinischen Proteom-Center (MPC) der RUB im Team von Privatdozent Dr. Martin Eisenacher. Die Gruppe ist Teil des deutschen Bioinformatik-Netzwerks de.NBI, das gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung seit 2015 umfangreiche Services in der Bioinformatik aufgebaut hat. Im letzten Jahr des de.NBI-Projekts organisieren RUB-Forschende gemeinsam mit Projektpartnern vom 27. bis 30. September 2021 eine Summer School.

Presseinformation der RUB vom 25. August 2021


Plasmen helfen bei Wundheilung, Krebstherapie und Schadstoffabbau

03.08.2021

Wofür Plasmen zukünftig in der Biologie eingesetzt werden können, erörtert Julia Bandow vom Lehrstuhl für Angewandte Mikrobiologie.

Reaktive Sauerstoff- und Stickstoffspezies (RONS) haben in der Biologie unterschiedliche Funktionen: In geringen Konzentrationen fungieren sie als Signalstoffe, zum Beispiel bei der Wundheilung. In hohen Konzentrationen zerstören sie Biomoleküle, was Immunzellen zur Abtötung von Erregern nutzen. Nicht-Gleichgewichtsplasmen, in denen zwar die Elektronen hohe Temperaturen haben, die Gastemperatur aber niedrig bleibt, können solche RONS erzeugen, ohne die behandelten Proben zu erwärmen. Diese nicht-thermischen Plasmen werden bereits jetzt zu Sterilisationszwecken genutzt. Ihr therapeutischer Einsatz in Wundbehandlung und Krebstherapie befindet sich in der Erprobungsphase.

Presseinformation der RUB vom 03. August 2021


Umgekehrtes optogenetisches Werkzeug entwickelt

23.07.2021

Anders als herkömmliche lichtsteuerbare Proteine, lässt sich das neu entwickelte Werkzeug durch Licht ausschalten, nicht anschalten. Es könnte geeignet sein, um die Grundlagen der Epilepsie zu untersuchen.

Ein neues optogenetisches Werkzeug, also ein Protein, das sich im lebenden Organismus mit Licht steuern lässt, haben Forschende der RUB entwickelt. Sie nutzten ein Opsin – ein Protein, welches in Gehirn und Augen vorkommt – aus Zebrafischen und brachten dieses in das Gehirn von Mäusen ein. Anders als andere optogenetische Werkzeuge wird dieses Opsin durch Licht nicht an-, sondern ausgeschaltet. Die Versuche ergaben auch, dass das Tool geeignet sein könnte, um Veränderungen des Gehirns zu untersuchen, die verantwortlich für die Entwicklung von Epilepsie sind.

Presseinformation der RUB vom 23. Juli 2021


Ute Krämer in die Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewählt

30.06.2021

Damit zählt die Biologin zu einem kleinen Kreis international höchst anerkannter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Prof. Dr. Ute Krämer, Leiterin des Lehrstuhls für Molekulargenetik und Physiologie der Pflanzen an der Fakultät für Biologie und Biotechnologie der RUB, wurde Ende Juni 2021 in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewählt.
Ute Krämer erforscht, wie sich Pflanzen an vielfältige Umweltbedingungen anpassen. Zum Beispiel können manche Pflanzenarten dank natürlicher Prozesse der Mutation und Selektion sogar auf giftigen, schwermetallverseuchten Böden gedeihen. Welche Veränderungen auf genetischer, molekularer und physiologischer Ebene dieser seltenen Fähigkeit zugrunde liegen – das ist eines der Forschungsthemen der Biologin. Ihre Arbeiten werden unter anderem seit 2018 durch einen Advanced Grant des European Research Council (ERC) gefördert.

Presseinformation der RUB vom 30. Juni 2021


Schnelle IR-Imaging basierte KI erkennt Tumortyp bei Lungenkrebs

28.06.2021

Infrarotspektroskopie kann automatisiert verschiedene Lungenkrebstypen und -genmutationen unterscheiden. Das erlaubt schnelle und sichere Aussagen zur Prognose und Therapieentscheidungen.

Die Prognose und wirksame Therapien unterscheiden sich bei Lungenkrebs je nach Typ. Eine genaue Bestimmung der zugrunde liegenden Mutation dauerte bisher mehrere Tage. Ein Forschungsteam am Zentrum für Proteindiagnostik PRODI der RUB konnte diese Bestimmung mit einer Kombination aus Quantenkaskadenlaser-basierter Infrarot-Mikroskopie und künstlicher Intelligenz in einem Schritt zuverlässig durchführen. Eine Markierung des untersuchten Gewebes ist dafür nicht nötig. Die Analyse dauert nur etwa eine halbe Stunde. „Dies ist ein großer Schritt, der zeigt, dass das Infrarot-Imaging eine vielversprechende Methodik in der zukünftigen Diagnostik und Therapieprädiktion werden kann“, so Prof. Dr. Klaus Gerwert, Direktor des PRODI. Die Studie ist im American Journal of Pathology vom 1. Juli 2021 veröffentlicht.

Presseinformation der RUB vom 28. Juni 2021


Zwei Tricks für die Biokatalyse

24.06.2021

Eigentlich wirken Plasmen zerstörerisch auf Enzyme. Hier liefern sie ihnen auf Knopfdruck einen Baustein für die Biokatalyse zu.

Enzyme können als Katalysatoren gute Dienste tun, zum Beispiel gezielt ein Produkt herstellen, nicht aber sein Spiegelbild, das bei anderen Verfahren aufwändig abgetrennt werden muss. Allerdings sind sie sensibel und werden mitunter durch das Substrat, das sie umsetzen, inaktiviert. Mittels Plasma konnte das Team von Prof. Dr. Julia Bandow, Inhaberin des Lehrstuhls Angewandte Mikrobiologie an der Fakultät für Biologie und Biotechnologie der Ruhr-Universität Bochum (RUB), ein Enzym aus einem Pilz optimal mit diesem Ausgangsstoff versorgen, ohne dass es Schaden nahm. Darüber berichtet Rubin, das Wissenschaftsmagazin der RUB.

Presseinformation der RUB vom 24. Juni 2021


„Das war eine etwas verrückte Idee“

24.06.2021

Eigentlich wirken Plasmen zerstörerisch auf Enzyme. Hier liefern sie ihnen auf Knopfdruck einen Baustein für die Biokatalyse zu.

Bei der Herstellung vieler Chemikalien entsteht neben dem gewünschten Produkt auch sein Spiegelbild: Die beiden sogenannten Enantiomere sind einander physikochemisch sehr ähnlich und daher schwierig voneinander zu trennen, haben aber unterschiedliche biologische Eigenschaften. Gerade bei Medikamenten ist das augenfällig: So wirkt zum Beispiel das (S)-Ibuprofen-Molekül gegen Schmerzen, sein Zwilling (R)-Ibuprofen aber nicht. „Es kommt auch vor, dass eine der beiden Formen giftig ist“, verdeutlicht Prof. Dr. Julia Bandow, Inhaberin des Lehrstuhls Angewandte Mikrobiologie an der Fakultät für Biologie und Biotechnologie der RUB und beteiligt am Sonderforschungsbereich 1316 "Transiente Atmosphärendruckplasmen".

Presseinformation der RUB vom 24. Juni 2021


Neuronale Einschlüsse bei Parkinson-Krankheit sehen aus wie Zwiebeln

15.06.2021

Die Parkinson-Krankheit ist eine der häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen. Eine entscheidende Rolle scheinen neuronale Einschlüsse, die Lewy-Körperchen, zu spielen. Ihre genaue Architektur war bislang unbekannt.

Ein internationales Forschungsteam hat im Detail die Architektur der Lewy-Körperchen entschlüsselt, die das Markenzeichen der Parkinson-Krankheit sind. Mit modernster Mikroskopietechnik machten sie die konzentrischen inneren Strukturen sichtbar, die an den Aufbau einer Zwiebel erinnern. Das Team, an dem die Gruppe um Prof. Dr. Klaus Gerwert von der Ruhr-Universität Bochum (RUB) beteiligt war, liefert auch neue Hypothesen zur Bildung der Lewy-Körperchen. Die Ergebnisse veröffentlichten die Forschenden des medizinischen Zentrums der Universität Amsterdam (AUMC), der RUB und der Firmen Roche und Prothena Biosciences in der Fachzeitschrift Acta Neuropathologica vom 11. Juni 2021.

Presseinformation der RUB vom 15. Juni 2021


Krebsförderndes Ras-Protein liegt in Zellen im Doppelpack vor

02.06.2021

Beinahe alle Versuche, das Ras-Protein als Angriffsstelle für Medikamente zu nutzen, schlugen bislang fehl. Neue Erkenntnisse über seine Struktur wecken Hoffnung auf Optionen für die Medikamentenentwicklung.

Forschende aus Bochum und Osnabrück haben neue Einblicke in die Struktur des Ras-Proteins gewonnen, das als molekularer Schalter des Zellwachstums fungiert und an der Entstehung von Krebs beteiligt ist. Mithilfe von Fluoreszenzmarkierungen wiesen sie nach, dass sich das Protein als Doppelpack an die Zellmembran anlagert, und zwar genau mit der Struktur, die sie bereits 2012 theoretisch vorhergesagt hatten. Das Team vom Bochumer Zentrum für Proteindiagnostik (PRODI) hofft, dass diese Erkenntnisse einen neuen Ansatz für die Entwicklung von Krebs-Medikamenten eröffnen. Die Ergebnisse publizierten die Forschenden der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der Universität Osnabrück im Journal of Chemical Science im Mai 2021.

Presseinformation der RUB vom 02. Juni 2021


Lichtaktivierbare Proteine verstehen, um sie zu verbessern

20.05.2021

Bochumer Forschende haben neue Einblicke in die Mechanismen gewonnen, die den Ionenstrom durch Kanalproteine steuern – und somit ihre Effizienz bestimmen.

Proteine, die sich mit Licht steuern lassen, sind mittlerweile ein viel genutztes Werkzeug in der Forschung, um bestimmte Funktionen in lebenden Organismen gezielt an- und auszuschalten. Für die als Optogenetik bezeichnete Technik werden häufig Kanalrhodopsine verwendet: Diese Proteine öffnen bei Lichteinwirkung eine Pore in der Zellmembran, durch die Ionen einströmen können; so lassen sich Nervenzellen aktivieren. Ein Team vom Zentrum für Proteindiagnostik (PRODI) der Ruhr-Universität Bochum entdeckte nun mittels Spektroskopie einen universellen Funktionsmechanismus der Kanalrhodopsine, der über ihre Effizienz als Kanal und somit als optogenetisches Werkzeug entscheidet. Die Forscherinnen und Forscher um Prof. Dr. Klaus Gerwert beschreiben die Ergebnisse in der Zeitschrift Communications Biology vom 14. Mai 2021. Sie gehen davon aus, dass die Erkenntnisse künftig helfen werden, effizientere optogenetische Werkzeuge maßzuschneidern.

Presseinformation der RUB vom 20. Mai 2021


Wie verletzte Nerven sich selbst am Heilen hindern

20.05.2021

Bochumer Forscher finden einen überraschenden Effekt. Das erlaubt neue Ansätze für die Entwicklung von Medikamenten nach Schädigungen im Zentralen Nervensystem.

Schädigungen von Nervenfasern im Zentralen Nervensystem – Gehirn, Sehnerv oder Rückenmark – ziehen oft lebenslange und schwerwiegende Behinderungen nach sich. Verschiedene Gründe für die ausbleibende Heilung der Nerven sind bekannt; ihre Behandlung führte bisher aber dennoch nicht zu durchschlagenden Erfolgen. Ein Forschungsteam der Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat eine Entdeckung gemacht, die das teilweise erklären könnte und Ansätze für neue Medikamente möglich macht: Nerven setzen am Ort der Verletzung einen Lockstoff frei, der wachsende Nervenfasern anzieht und so dort gefangen hält. Dadurch können sie nicht in die richtige Richtung wachsen, um die Verletzung zu überbrücken. Das Team der Zellphysiologie um Prof. Dr. Dietmar Fischer berichtet in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Science PNAS vom 25. Mai 2021, online vorab.

Presseinformation der RUB vom 20. Mai 2021


Vom einzelnen Rezeptor zur ganzheitlichen Funktion des Gehirns

23.04.2021

Die Gesamtverteilung aller Rezeptoren im Gehirn, das Rezeptom, sehen Forschende als neuen Ansatz für Computermodelle, die die Funktion des Gehirns nachbilden, sowie für Diagnostik und Therapie von psychischen Störungen.

Im Gehirn wirken mehr als hundert molekulare Substanzen als Transmitter, die über Tausende von unterschiedlichen Rezeptortypen Kommunikationswege zwischen Nervenzellen steuern. In einem Übersichtsartikel diskutiert ein internationales Forschungsteam, welchen Einfluss die Aktivierung bestimmter Nervenzellrezeptoren auf neuronale Netzwerke im Gehirn hat. Die Autoren der Ruhr-Universität Bochum (RUB), der Universität Pompeu Fabra in Barcelona und der Universität Oxford stellen Konzepte vor, um rezeptorspezifische Modulationen von Gehirnzuständen quantifizieren zu können. Sie entwickelten auch ein Computermodell, das den Einfluss einzelner Rezeptortypen auf die Gehirnaktivität vorhersagen kann.

Presseinformation der RUB vom 23. April 2021


Wie eine molekulare Maschine zusammengebaut wird

16.04.2021

Ein Forschungsteam hat erstmals geklärt, wie das Photosystem II aus über 100 Einzelbestandteilen entsteht.

Die Umwandlung von Licht in chemische Energie durch Pflanzen und fotosynthetische Mikroorganismen ist einer der wichtigsten Prozesse in der Natur, bei dem klimaschädliches CO2 aus der Atmosphäre entfernt wird. Hierbei spielen Proteinkomplexe, die sogenannten Photosysteme, die Schlüsselrolle. Ein internationales Forschungsteam der RUB, der Max-Planck-Institute für Biochemie und Biophysik, des Zentrums für Synthetische Mikrobiologie (SYNMIKRO) und des Chemie Departments der Philipps Universität Marburg, der University of Illinois Urbana-Champaign, USA, und der Université Paris-Saclay, Frankreich, konnte erstmals Struktur und Funktion eines Übergangszustands der Synthese von Photosystem II aufklären. Die Arbeit wurde am 12. April 2021 in der Zeitschrift Nature Plants online veröffentlicht.

Presseinformation der RUB vom 16. April 2021


Ein Ehrenamt für Franz Narberhaus

23.03.2021

Der Biologe ist neuer Präsident der Mikrobiologie-Fachgesellschaft.

Prof. Dr. Franz Narberhaus vom Lehrstuhl für Biologie der Mikroorganismen der RUB wurde am 19. März 2021 zum Präsidenten der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) gewählt. Die VAAM vertritt rund 3.500 Mitglieder aus Universitäten, Forschungseinrichtungen und Industrie. Sie fördert den wissenschaftlichen Informationsaustausch mit dem Ziel, Forschungsergebnisse der Mikrobiologie zum Wohl der Gesellschaft und der Umwelt umzusetzen.

Presseinformation der RUB vom 23. März 2021


Wie Blitzlichtfische mit Leuchtsignalen im Schwarm kommunizieren

19.03.2021

Mit einem speziellen Leuchtorgan können die Tiere Blinkmuster erzeugen. Die Leuchtfrequenz beeinflusst dabei das Verhalten der Artgenossen.

Blitzlichtfische können situationsspezifische Blinkmuster erzeugen, die einem visuellen Morsecode ähneln. Dass die Tiere diese Leuchtsignale nutzen, um ihr Verhalten im Schwarm bei eingeschränkter Sicht zu koordinieren, haben Forschende der RUB anhand von Labor- und Freilandversuchen gezeigt. Sowohl die Lichtintensität als auch die Blinkfrequenz hatte einen Einfluss auf das Verhalten der Tiere. Die Ergebnisse berichtet das Team um Peter Jägers und Prof. Dr. Stefan Herlitze vom Lehrstuhl für Allgemeine Zoologie und Neurobiologie in der Zeitschrift Scientific Reports, online veröffentlicht am 19. März 2021. „Unsere Daten zeigen, dass die Leuchtsignale der Schwarmmitglieder eine hohe Anziehungskraft auf Blitzlichtfische ausüben“, resümiert Jägers.

Presseinformation der RUB vom 19. März 2021


Geheimnis eines Fotosynthese-Giganten gelüftet

18.03.2021

Ein internationales Forschungsteam hat Hinweise darauf gefunden, dass Cyanobakterien auch energiearmes Licht dank Wärmenutzung für die Fotosynthese verwenden.

Die Fotosynthese ist das Fundament fast aller Lebensformen der Erde und dennoch nicht bis ins Detail verstanden. Eines ihrer Geheimnisse konnte ein internationales Forschungsteam lüften. Den Forschenden der RUB, der Osaka University, Japan, und der Kafrelsheikh University, Ägypten, ist es gelungen, eine seltene Erscheinungsform des Photosystems I zu isolieren und im Detail zu untersuchen. Dabei fanden sie bisher unbekannte Interaktionen zwischen einzelnen Bestandteilen, die darauf hindeuten, dass sich der Proteinkomplex dank Wärmenutzung auch die Energie sehr schwachen Lichts zunutze machen kann. Die gemeinsame Arbeit wurde am 8. März 2021 im Journal „Communications Biology“ online publiziert.

Presseinformation der RUB vom 18. März 2021


Barbara Sitek schlägt eine Brücke vom Campus zum Klinikum

12.03.2021

Die Biologin will die individuelle Diagnostik und Therapie in der Intensivmedizin verbessern.

Seit Beginn des Jahres 2021 ist Dr. Barbara Sitek Professorin für translationale Proteom- und Metabolomforschung in der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum. Dort verstärkt sie die Forschung von Prof. Dr. Michael Adamzik und seinem Team. Es ist eine besondere Professur, da sie gleichermaßen in der Klinik als auch an der RUB im Medizinischen Proteom-Center verortet ist. Sie soll die Brücke zwischen beiden Einrichtungen schlagen.

Presseinformation der RUB vom 12. März 2021


Wie Bakterien Bakterien jagen

16.02.2021

Die Räuber-Beute-Verhältnisse unter Bakterien könnten Ideen für neue antibakterielle Strategien liefern.

Räuberische Bakterien, die sich von anderen Bakterien ernähren, nimmt das Forschungsteam um Dr. Christine Kaimer vom Lehrstuhl Biologie der Mikroorganismen der RUB unter die Lupe. Durch mikroskopische Untersuchungen und Proteinanalysen konnten sie die Strategien beobachten, die das Bodenbakterium Myxococcus xanthus anwendet. Es kombiniert mehrere Mechanismen, je nachdem, wie das Beutebakterium beschaffen ist, und arbeitet, wenn nötig, auch in Gruppen. Die Erkenntnisse könnten künftig helfen, antibakterielle Strategien zu entwickeln. Das Team berichtet in der Zeitschrift Applied and Environmental Microbiology vom 12 Februar 2021.

Presseinformation der RUB vom 16. Februar 2021


Wasserstoff-produzierendes Enzym schützt sich selbst vor Sauerstoff

02.02.2021

Die Entdeckung könnte es erlauben, sauerstoffstabile Enzyme als Wasserstoff-Produzenten einzusetzen.

Wasserstoff-produzierende Enzyme gelten als Hoffnungsträger der Biowasserstoff-Forschung. Allerdings sind sie so anfällig gegen Luftsauerstoff, dass sie bisher nicht in größerem Maßstab eingesetzt werden können. Die erst vor Kurzem entdeckte [FeFe]-Hydrogenase CbA5H aus dem Bakterium Clostridium beijerinckii widersteht dem Sauerstoff-Angriff. Wie sie das macht, konnte ein internationales Forschungsteam der Arbeitsgruppe Photobiotechnologie der RUB und des Laboratoire de Bioénergétique et Ingénierie des Protéines (CNRS) in Marseille unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Happe ergründen. Den molekularen Mechanismus beschreiben sie in Nature Communications vom 2. Februar 2021.

Presseinformation der RUB vom 02. Februar 2021


Designer-Zytokin lässt gelähmte Mäuse wieder gehen

15.01.2021

Mittels Gentherapie ist es einem Forschungsteam erstmals gelungen, Mäuse nach einer kompletten Querschnittverletzung wieder zum Laufen zu bringen. Dabei stellten die Nervenzellen das heilsame Protein selbst her.

Bisher sind Lähmungen, die auf Rückenmarksschädigungen zurückgehen, irreparabel. Mit einem neuen Therapieansatz ist es dem Team des Lehrstuhls für Zellphysiologie an der RUB unter der Leitung von Prof. Dr. Dietmar Fischer erstmals gelungen, gelähmte Mäuse wieder zum Laufen zu bringen. Die Schlüssel dazu sind das Protein Hyper-Interleukin-6, das Nervenzellen zur Regeneration anregt, und die Art und Weise, wie es den Tieren zugeführt wird. Die Forscherinnen und Forscher berichten im Journal Nature Communications vom 15. Januar 2021.

Presseinformation der RUB vom 15. Januar 2021


Corona schlägt auch auf das Gehirn durch

15.01.2021

Das Universitätsklinikum im St. Josef-Hospital bietet eine neue Sprechstunde für Betroffene an, die unter den neurologischen Folgen einer Corona-Infektion leiden.

Nicht nur auf die Lunge schlägt das Corona-Virus durch, auch das Nervensystem leidet. „Die durch Covid-19 ausgelösten Entzündungsstoffe zirkulieren noch lange im Körper und haben häufig auch Effekte auf das Gehirn“, sagt Prof. Dr. Ralf Gold, Direktor der Universitätsklinik für Neurologie im St. Josef-Hospital Bochum (Katholisches Klinikum). Aus diesem Grund richtet er dafür in seiner Klinik eine neue ambulante Sprechstunde ein.

Presseinformation der RUB vom 15. Januar 2021


Enzymzwilling mit biotechnologischem Potenzial

06.01.2021

Grünalgen besitzen zwei nahezu identische Wasserstoff produzierende Enzyme. Eines wird seit Jahrzehnten erforscht, das andere wurde kaum beachtet – bis vor Kurzem.

Wasserstoff produzierende Enzyme, sogenannte Hydrogenasen, könnten eine Quelle für regenerative Energie sein. Eine bislang kaum erforschte Hydrogenase der Grünalge Chlamydomonas reinhardtii hat die RUB-Arbeitsgruppe Photobiotechnologie nun genauer charakterisiert. Grünalgen besitzen zwei nahezu identisch aufgebaute Hydrogenasen. Obwohl sie sich in nur einer einzigen Aminosäure unterscheiden, haben sie doch unterschiedliche Eigenschaften, stellte das Bochumer Team fest. Die Ergebnisse beschreiben die Forschenden um Dr. Vera Engelbrecht und Prof. Dr. Thomas Happe in der Zeitschrift „International Journal of Hydrogen Energy“ vom 16. Dezember 2020.

Presseinformation der RUB vom 06. Januar 2021


Ein prognostischer Alzheimer-Blutest im symptomfreien Zustand

06.01.2021

Vergesslichkeit ist eine normale Begleiterscheinung des Alterns. Ab wann wird dieser Prozess krankhaft?

Mithilfe eines Bluttests hat ein deutsch-niederländisches Forschungsteam das Alzheimer-Risiko von Menschen prognostiziert, die laut klinischer Diagnose nicht an Alzheimer litten, aber sich selbst als kognitiv beeinträchtigt empfanden (Subjective Cognitive Declined, SCD). Die Forscherinnen und Forscher analysierten Blutproben einer SCD-Kohorte, die an der Amsterdamer Universitätsklinik begleitet wird. Mit einem an der RUB entwickelten Test, dem Immuno-Infrarot-Sensor, identifizierten sie bei Studieneintritt alle 22 Probandinnen und Probanden, die sechs Jahre später an Alzheimer oder einer Vorstufe, dem Mild Cognitive Impairment, erkrankten. Der Test zeigte auch, welche Probanden nur ein sehr geringes Risiko hatten, später eine Alzheimer-Demenz zu entwickeln. Die Ergebnisse beschreibt das Team in der Zeitschrift „Alzheimer’s Research and Therapy“, online veröffentlicht am 24. Dezember 2020.

Für die Studie kooperierte das Team um Biophysik-Professor Dr. Klaus Gerwert und Julia Stockmann vom Bochumer Forschungszentrum für Proteindiagnostik (Prodi) mit der RUB-Statistikerin Prof. Dr. Nina Timmesfeld, Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, sowie Forscherinnen und Forschern der Freien Universität Amsterdam unter Leitung von Prof. Dr. Charlotte Teunissen und Prof. Dr. Philip Scheltens.

Presseinformation der RUB vom 06. Januar 2021


Pressemitteilungen 2020



Rezeptorfund hilft, der Evolution in die Karten zu schauen

22.12.2020

Was Säugetiere und Hefen können, können Pflanzen nachweislich auch: Proteine über einen besonderen Pfad in Membranen einbauen. Ein Erbe ihres letzten gemeinsamen Vorfahren.

Bestimmte Proteine werden anders in Membranen eingebaut als üblich, weil die dafür notwendige Signalsequenz statt vorn an ihrem hinteren Ende liegt. Der entsprechende Mechanismus und seine Komponenten sind von Hefen und Säugetieren bekannt und gut untersucht. Dass er auch in Pflanzen vorkommt, wurde schon vermutet, aber bisher fehlte der Nachweis eines unverzichtbaren Rezeptors. Ihn konnte das Team um Prof. Dr. Christopher Grefen vom Lehrstuhl für Molekulare und Zelluläre Botanik der RUB nun experimentell nachweisen. Die Forscherinnen und Forscher berichten in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences PNAS vom 5. Januar 2021 online vorab.

Presseinformation der RUB vom 22. Dezember 2020


Neue Energieumwandlungsschicht für Biosolarzellen

21.12.2020

Fotosynthese-Proteine können Lichtenergie in andere Energieformen umwandeln. Diese Technik wollen Forscherinnen und Forscher auch für die industrielle Produktion von beispielsweise Brennstoffen nutzbar machen.

Ein Forschungsteam der Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat mit Kollegen aus Lissabon eine halbkünstliche Elektrode hergestellt, die in Biosolarzellen Lichtenergie in andere Energieformen umwandeln könnte. Die Technik basiert auf dem Fotosynthese-Protein Photosystem I aus Cyanobakterien. Die Gruppe zeigte, dass sie ihr System mit einem Enzym koppeln konnten, das die umgewandelte Lichtenergie für die Wasserstoffproduktion nutzte. Die Ergebnisse sind im Oktober 2020 online vorab in der Zeitschrift Angewandte Chemie veröffentlicht worden.

Für die Arbeiten kooperierte die RUB-Gruppe um Panpan Wang, Dr. Fangyuan Zhao, Dr. Julian Szczesny, Dr. Adrian Ruff, Dr. Felipe Conzuelo und Prof. Dr. Wolfgang Schuhmann vom Zentrum für Elektrochemie mit dem Team um Anna Frank, Prof. Dr. Marc Nowaczyk und Prof. Dr. Matthias Rögner aus der Biochemie der Pflanzen sowie Kollegen der Universidade Nova de Lisboa.

Presseinformation der RUB vom 21. Dezember 2020


Die innere Uhr der Alzheimer-Plaques

18.12.2020

Man kann dem Menschen nicht einfach in den Kopf schauen. Das macht es schwierig zu verstehen, was im Gehirn von Demenzkranken passiert. Eine neue Methode verschafft Einblicke.

Bei Alzheimerkranken lagert sich das Protein Amyloid-β (Aβ) im Gehirn zu sogenannten Fibrillen zusammen. Dies hat toxische Folgen für die umliegenden Nervenzellen. Man vermutet, dass Immunzellen die Aβ-Fibrillen zu Plaques verdichten. Die Entstehung dieser mikroskopisch kleinen Gebilde konnte jetzt beim Menschen mit Infrarot-Mikroskopie nachverfolgt werden. Ein Forschungsteam der RUB und der Vrije Universität Amsterdam (VU) hat die Entwicklungsstadien der Aβ-Fibrillen bestimmt und so die Entstehung der Plaques nachvollziehen können. Die Forscherinnen und Forscher berichten in der Fachzeitschrift Acta Neuropathologica Communications vom 11. Dezember 2020.

Presseinformation der RUB vom 18. Dezember 2020


Wie sich Peroxisomen ihre Enzyme angeln

17.12.2020

Experten verschiedener Fachgebiete enthüllen gemeinsam die erste Struktur des peroxisomalen Andockkomplexes.

Peroxisomen sind lebenswichtige membranumschlossene Organellen, die in jeder Zelle vorkommen und unter anderem für deren Entgiftung sorgen. Dafür werden sie mit einem Arsenal an Enzymen ausgerüstet. Ein Team der Forschunsgruppe „Struktur und Funktion des peroxisomalen Translokons“, die Prof. Dr. Ralf Erdmann koordiniert, hat nun die erste Struktur des Andock-Apparates der Peroxisomen aufgeklärt, der Enzyme für den Transport in die Peroxisomen einfängt. Die Ergebnisse sind am 15. Dezember 2020 in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America“ (PNAS) erschienen.

Presseinformation der RUB vom 17. Dezember 2020


Was Paprika erröten lässt

14.12.2020

Grüne Paprika sind unreif und reifen auch nicht nach. Bochumer Biologen wollen wissen warum.

Leuchtend rot, lecker und gesund, so kennt und liebt man Paprika. Was sie allerdings bei der Reifung rot werden lässt, hat das Team um Prof. Dr. Sacha Baginsky vom Lehrstuhl Biochemie der Pflanzen der RUB erstmals auf Proteinebene im Detail entschlüsselt. Im Mittelpunkt stehen die sogenannten Plastiden, typische pflanzliche Zellorganellen, in denen Chlorophyll abgebaut und im Zuge der Fruchtreifung Carotinoide hergestellt werden. Optisch zeigt sich diese Umwandlung deutlich im Farbwechsel von grün zu orange oder rot. Den Prozess hat das Team detailliert und global auf Proteinebene dokumentiert und die Ergebnisse am 30. November 2020 in „The Plant Journal“ publiziert.

Presseinformation der RUB vom 14. Dezember 2020


Neuer Biomarkerkandidat für Amyotrophe Lateralsklerose

08.12.2020

Infrarotanalysen von Nervenwasserproteinen geben Hinweise auf molekulare Veränderungen bei Patienten mit ALS. Das könnte die Diagnose sicherer machen.

Ein Forschungsteam des Zentrums für Proteindiagnostik (Prodi) der RUB hat gemeinsam mit Wissenschaftlern der Technischen Universität Dresden, des Universitätsklinikums Essen und der Universitätsmedizin Göttingen ein diagnostisches Tool für die seltene neurologische Erkrankung Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) entwickelt. In der Studie wurde der patentierte Immuno-Infrarotsensor verwendet, der nach spezifischer Bindung Faltungsveränderungen von Proteinen im Nervenwasser von ALS-Patienten untersuchte. Mit der neuartigen Methode wurden erstmals Konformationsänderungen beim Protein TDP-43 im Nervenwasser der Patienten nachgewiesen. Das Projektteam unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Gerwert und Prof. Dr. Lars Tönges berichtet über die Forschungsergebnisse in der internationalen Zeitschrift „Annals of Clinical and Translational Neurology“ vom 2. Dezember 2020.

Presseinformation der RUB vom 08. Dezember 2020


Immun-Mechanismus entdeckt

03.12.2020

Die neuen Erkenntnisse sind für die Behandlung von Blutkrebs relevant.

Forschende der Universitäten Duisburg-Essen, Bochum und Leiden haben einen neuen Mechanismus im menschlichen Immunsystem beschrieben. Die Ergebnisse tragen dazu bei, bösartige Bluterkrankungen wie Leukämie künftig besser zu behandeln. Die deutsch-niederländische Studie ist im September 2020 in der renommierten Fachzeitschrift „Blood“ unter Beteiligung des Medizinischen Proteom-Centers der RUB publiziert worden.

Presseinformation der RUB vom 03. Dezember 2020


Metalle in Pflanzen

03.12.2020

110 Labore aus 30 Ländern arbeiten in der Pflanzenforschung zusammen. Die RUB ist dabei.

Neue Erkenntnisse über die Funktionsweise von Pflanzen und Innovationen für Pflanzenzüchtung, nachhaltiges Wirtschaften, Umweltschutz und Landwirtschaft sind die Ziele des Projekts „Trace Metal Metabolism in Plants“, kurz Plantmetals. Im Mittelpunkt stehen die zentralen Funktionen von Pflanzen im globalen Haushalt von Spurenelementen. Spurenelemente sind teils für alle Organismen lebensnotwendig, aber in zu hoher Dosierung giftig. Zu den 110 Partnern aus 30 Ländern gehört das Team des Lehrstuhls Molekulargenetik und Physiologie der Pflanzen der RUB von Prof. Dr. Ute Krämer, die die wissenschaftliche Kommunikation des Projekts leitet. Die European Cooperation in Science and Technology Cost finanziert das vierjährige Projekt seit Oktober 2020.

Presseinformation der RUB vom 03. Dezember 2020


Wie Glaukom, Immunsystem und Protein Tenascin-C zusammenhängen

29.10.2020

Das Glaukom ist weltweit eine der häufigsten Erblindungsursachen. Üblicherweise wird ein erhöhter Augeninnendruck als Hauptrisikofaktor angenommen. Aber es gibt weitere Auslöser.

Welche Rolle die Immunantwort für das Entstehen eines Glaukoms spielt, haben Forscherinnen und Forscher der RUB an Mäusen untersucht. Sie zeigten, dass Entzündungsprozesse an der Entstehung der Krankheit beteiligt sind und das dem extrazellulären Matrixmolekül Tenascin-C als Modulator der Immunantwort eine Schlüsselrolle zukommt. Das Glaukom, auch Grüner Star genannt, ist weltweit eine der häufigsten Erblindungsursachen. Als Hauptrisikofaktor wird üblicherweise ein erhöhter Augeninnendruck vermutet; bei rund 40 Prozent der Patienten tritt dieser aber gar nicht auf. Die Ergebnisse zur Rolle der Immunantwort sind online am 9. Oktober 2020 in der Zeitschrift Frontiers in Immunology veröffentlicht worden.

Presseinformation der RUB vom 29. Oktober 2020


Antibiotika aus dem Reich der Bakterien

19.10.2020

Experten sind sicher, dass es unentdeckte antibiotische Substanzen gibt. Sie machen sich bereit, sie zu finden.

Angesichts des seit Jahren bekannten Problems multiresistenter Bakterien, die Schätzungen des Robert-Koch-Instituts zufolge jedes Jahr 10.000 bis 20.000 Menschen allein in Deutschland das Leben kosten, mutet es seltsam an, dass es seit etwa 15 Jahren fast keine Forschung an neuen Antibiotika in großen Pharmaunternehmen mehr gibt. Mit dem Center für systembasierte Antibiotikaforschung, kurz Cesar, entsteht eine in Deutschland einzigartige Infrastruktur für die Suche nach neuen, antibiotisch wirksamen Substanzen. Prof. Dr. Julia Bandow, Leiterin des Lehrstuhls Angewandte Mikrobiologie an der RUB, koordiniert die Einrichtung, die gemeinsam mit dem Lead Discovery Center, Dortmund, aufgebaut wird.

Presseinformation der RUB vom 19. Oktober 2020


Das Innovationspotenzial neuer Antibiotika

19.10.2020

Das Forschungsteam der RUB will mit Proteomik die Entwicklung neuer Medikamente beschleunigen.

Im Kampf gegen bakterielle Infektionen, vor allem durch resistente Erreger, läuft die Suche nach neuen antibiotischen Wirkstoffen auf Hochtouren. Ziel ist es, Substanzen zu identifizieren, die die Erreger auf wirklich neuem Weg angreifen. Wie analysiert werden kann, ob ein neues Antibiotikum einen neuen Wirkmechanismus aufweist, hat das Team des Centrums für systembasierte Antibiotikaforschung (Cesar) der RUB in zwei Publikationen beschrieben. Gelungen ist dies durch die Analyse des Proteoms, der Gesamtheit aller im Bakterium vorhandenen Proteine. Sie zeigen, wie die Zelle auf Stress reagiert. Das Team berichtet in der Zeitschrift Antimicrobial Agents and Chemotherapy, online vorab veröffentlicht am 12. Oktober 2020. In einer weiteren Arbeit in der Zeitschrift Proteomics vom 19. September 2020 evaluierte das Team die Anwendbarkeit einer Methode zur Bestimmung des molekularen Angriffsortes von Antibiotika.

Presseinformation der RUB vom 19. Oktober 2020


Bochumer Wissenschaftler erhalten den Erwin-Schrödinger-Preis

14.10.2020

Das interdisziplinäre Team will Parasitenkrankheiten besiegen.

Sie suchen gemeinsam einen Wirkstoff gegen Parasiten, die die Schlafkrankheit, die Chagas-Krankheit und Leishmaniosen auslösen: Prof. Dr. Ralf Erdmann, Inhaber des Lehrstuhls für Systembiochemie der RUB, sowie sein Mitarbeiter Dr. Vishal Kalel im Team mit Forschern aus München und Warschau sind mit dem diesjährigen Erwin-Schrödinger-Preis ausgezeichnet worden. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis wurde am 12. Oktober 2020 bei der virtuellen Jahrestagung der Helmholtz-Gemeinschaft übergeben.

Presseinformation der RUB vom 14. Oktober 2020


Warum Herzen schwach werden

15.09.2020

Ein Forschungsteam hat die molekulare Ursache für Herzschwäche herausgefunden. Im Reagenzglas lässt sie sich beseitigen.

Wenn bei Herzschwäche der Herzmuskel an Elastizität verliert, liegt das daran, dass ein großes Eiweiß, das Titin, oxidiert wird. Diese molekulare Ursache für Herzinsuffizienz hat ein Forschungsteam unter Federführung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) und Beteiligung der RUB herausgefunden. Im Reagenzglas ist es auch gelungen, die Oxidation des Proteins wieder rückgängig zu machen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berichten in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) vom 14. September 2020.

Presseinformation der RUB vom 15. September 2020


Die kleinen Helfer der großen Industrie

10.09.2020

Mikroorganismen, die mit den genetischen Bauplänen für bestimmte Enzyme ausgestattet sind, arbeiten als nachhaltige Chemiefabriken.

Große Hoffnungen auf eine umweltverträgliche Industrie liegen auf kleinsten Organismen: Bakterien als Katalysatoren zu nutzen ist Ziel der sogenannten Weißen Biotechnologie. Dabei geht es darum, die Herstellungsprozesse verschiedener Substanzen vom vielfach genutzten Erdöl auf nachwachsende Rohstoffe umzustellen, um so der Bioökonomiestrategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gerecht zu werden. Idealerweise soll dabei ein Prozess entstehen, in dem alles wiederverwertet wird.

Presseinformation der RUB vom 10. September 2020


Enzyme für industrielle Anwendungen fit machen

26.08.2020

Bakterielle Enzyme sind oft leistungsfähige, aber auch sehr empfindliche Katalysatoren. Um ihre Leistung abzurufen, brauchen sie daher eine besondere Umgebung.

Neue Techniken, mit denen sich bakterielle Enzyme effizient an Elektroden koppeln lassen, haben Forscherinnen und Forscher der RUB entwickelt. Zusammen mit einem Team von der University of Utah realisierten sie basierend auf einem Nitrogenase-Enzym ein System für die Ammoniaksynthese. Außerdem konzipierten sie aufbauend auf einem Hydrogenase-Enzym, gemeinsam mit einem Team vom Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion, eine Wasserstoff-Sauerstoff-Biobrennstoffzelle. Beide Arbeiten sind in der Zeitschrift „Angewandte Chemie“ veröffentlicht, erschienen im Mai und Juni 2020.

Presseinformation der RUB vom 26. August 2020


Neue Art von Teamwork in Wasserstoff produzierendem Enzym entdeckt

17.08.2020

Der Transport von Protonen und der Transport von Elektronen in Hydrogenase-Enzymen wurden bislang getrennt voneinander betrachtet. Dabei ist die Kopplung der Schlüssel zum Erfolg.

Hydrogenasen können Wasserstoff genauso effizient umsetzen wie teure Platinkatalysatoren. Um sie für biotechnologische Anwendungen nutzbar zu machen, entschlüsseln Forscherinnen und Forscher ihre Funktionsweise im Detail. Ein Team der RUB und University of Oxford berichtet nun in der Zeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“, kurz PNAS, dass der Transfer von Protonen und Elektronen durch das Enzym zwar räumlich getrennt stattfindet, aber dennoch gekoppelt und für die Effizienz entscheidend ist. Der Artikel ist am 10. August 2020 online erschienen.

Presseinformation der RUB vom 17. August 2020


Essenziell für die Balance im pflanzlichen Stoffwechsel

05.08.2020

Ein Enzym, dem lange niemand viel Bedeutung beigemessen hat, entpuppt sich als zentraler Regulator des pflanzlichen Metabolismus. Und nicht nur dort spielt es eine Rolle.

Mit einem bislang wenig beachteten Enzym haben sich Biologen vom RUB-Lehrstuhl für Biochemie der Pflanzen beschäftigt. Es trägt den Namen Casein Kinase 2 (CK2) und kommt in fast allen Organismen vor, egal ob Pflanze oder Tier. „Seine Aktivität gilt als nicht reguliert, somit scheint es für den Empfang und das Weiterleiten von Signalen uninteressant“, sagt Sacha Baginsky. Trotzdem entdeckten die Forscherinnen und Forscher um Dr. Anja Rödiger, Dr. Birgit Agne und Prof. Dr. Sacha Baginsky zusammen mit Kolleginnen und Kollegen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg einige unerwartete Funktionen des Enzyms, die sie in der Zeitschrift „The Plant Journal“ vom 3. August 2020 beschreiben.

Presseinformation der RUB vom 05. August 2020


Algen als lebende Biokatalysatoren für eine grüne Industrie

02.07.2020

In fachübergreifender Zusammenarbeit ist einem Bochumer Forschungsteam eine Entdeckung gelungen, die für mehr Umweltschutz in der chemischen Industrie sorgen könnte.

Viele Substanzen, die wir täglich nutzen, wirken nur in der richtigen 3D-Struktur. Natürliche Enzyme könnten sie umweltfreundlich herstellen – wenn sie nicht einen bisher nur teuer zu erzeugenden Hilfsstoff bräuchten. Ein Forschungsteam der Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat in einzelligen Grünalgen genau die gewünschten Enzyme entdeckt. Und noch besser: Da lebende Algen als Biokatalysatoren für bestimmte Substanzen infrage kommen, bringen sie den Hilfsstoff gleich mit und stellen ihn umweltfreundlich durch Fotosynthese her. Das Team berichtet in der Zeitschrift Algal Research vom 17. Juni 2020.

Presseinformation der RUB vom 02. Juli 2020


Künstliche Intelligenz klassifiziert Darmkrebs anhand von IR-Imaging

23.06.2020

Innerhalb von nur 30 Minuten kann die Infrarotmikroskopie automatisiert erkennen, um welche Form von Darmtumor es sich handelt. Auf dieser Basis lassen sich Therapieentscheidungen sicherer treffen.

Ein Forschungsteam des Zentrums für Proteindiagnostik Prodi der Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat auf Quanten-Kaskaden-Lasern basierte Infrarot (IR)-Mikroskope eingesetzt, um Gewebeproben von Dickdarmkrebs aus dem klinischen Alltag markerfrei und automatisiert zu klassifizieren. Dabei gelang es mithilfe künstlicher Intelligenz binnen rund 30 Minuten, mit großer Treffsicherheit verschiedene Tumortypen zu unterscheiden. Die Klassifizierung ist die Grundlage einer Prognose des Krankheitsverlaufs und der Wahl einer Therapie. Das Team berichtet in der Zeitschrift Scientific Reports vom 23. Juni 2020.

Presseinformation der RUB vom 23. Juni 2020


Bessere Batterien billiger herstellen

22.04.2020

Eingebaute Sensoren sollen helfen, die Herstellung von Akkus wesentlich günstiger zu machen.

Etwa ein Drittel der Produktionskosten von Akkus entfällt auf die Phase der ersten Aufladung, in der die Batterie konditioniert werden muss. Um diese Phase effizienter und die Batterieherstellung damit wesentlich kostengünstiger zu machen, entwickelt das Konsortium des Projekts „Nano-Bat“ Sensoren, die in der Batterie die dort ablaufenden Prozesse überwachen sollen. Am Projekt beteiligt ist ein Forschungsteam vom Zentrum für Elektrochemie der Ruhr-Universität Bochum (RUB) um Prof. Dr. Wolfgang Schuhmann. Das Konsortium aus zwölf Partnern unter Federführung der österreichischen Firma Keysight Technologies wird seit 1. April 2020 für drei Jahre mit rund 5 Millionen Euro von der Europäischen Kommission gefördert.

Presseinformation der RUB vom 22. April 2020


Künstliche Intelligenz hilft Proteine erkennen

21.04.2020

Zwei Projekte sollen die Proteinanalyse schneller und treffsicherer machen.

Veränderungen in Proteinen können die Ursache für Krankheiten wie Krebs, Alzheimer oder Parkinson sein. Zwei neue Projekte in der Proteinforschung der Ruhr-Universität Bochum (RUB) sollen die Analyse im Hochdurchsatz treffsicherer und schneller machen. Die Medizinische Fakultät der RUB fördert in ihrem Forum-Förderprogramm die Vorbereitung einer breiteren Datenbasis zum Abgleich veränderter Proteine mit rund 66.000 Euro. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung gibt 230.000 Euro für ein darauf aufbauendes Projekt, in dem Deep-Learning-Methoden helfen sollen, die Proteinerkennung effizienter zu machen.

Presseinformation der RUB vom 21. April 2020


Wie Serotonin die Kommunikation im Gehirn ausbalanciert

07.04.2020

Der Botenstoff stimmt den Einfluss sensorischer Reize auf interne Verarbeitungsprozesse ab.

Unser Gehirn befindet sich im ständigen Selbstgespräch. Diese interne Kommunikation wird fortwährend durch äußere Reize beeinflusst. Dabei müssen aktuelle Sinneswahrnehmungen und laufende Hirnaktivität aufeinander abstimmt werden. Ein Forschungsteam der Neurowissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat herausgefunden, wie der Botenstoff Serotonin diese Prozesse im Gehirn reguliert. Die Erkenntnis, dass bestimmte Serotonin-Rezeptoren die Balance zwischen den verschiedenen Informationsströmen im Gehirn beeinflussen, lässt sich möglicherweise für die zielgerichtete Entwicklung von Medikamenten nutzen. Über die Arbeit berichtet die Fachzeitschrift „Elife“ online am 7. April 2020.

Presseinformation der RUB vom 07. April 2020


Plasmen treiben die Biokatalyse an

03.03.2020

Ein Bochumer Forschungsteam hat eine neue Methode entwickelt, katalytisch aktive Enzyme anzutreiben.

Die Katalyse durch Enzyme hat gegenüber traditionellen chemischen Verfahren viele Vorteile. Sie hat aber auch Schwachstellen. So sind manche Enzyme nicht sehr stabil. Enzyme, die Wasserstoffperoxid umsetzen, werden sogar durch hohe Konzentrationen des Substrates inaktiviert. Ein Forschungsteam der Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat gemeinsam mit internationalen Partnern ein Verfahren entwickelt, bei dem der Ausgangsstoff Wasserstoffperoxid den Biokatalysatoren mithilfe von Plasma kontrolliert zugeführt wird. Die Enzyme selbst sind durch eine Pufferschicht vor schädlichen Bestandteilen des Plasmas geschützt. Anhand zweier Modellenzyme konnte das Team zeigen, dass das Verfahren funktioniert, wie die Zeitschrift „ChemSusChem“ vom 5. Februar 2020 berichtet.

Presseinformation der RUB vom 03. März 2020


Ein neues Werkzeug für die An- und Abschaltung von Proteinen

02.03.2020

Mit Licht verschiedener Wellenlänge lassen sich Proteine steuern. Dank eines neuen Werkzeugs sogar mehrere gleichzeitig.

Lichtsensitive Proteine, auch optogenetische Werkzeuge genannt, können durch Lichtimpulse an- und ausgeschaltet werden und dadurch gezielt zelluläre Prozesse auslösen. Ein Forschungsteam der Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat mit dem Protein Parapinopsin ein neues optogenetisches Werkzeug charakterisiert, das sich mit sehr schwachen und kurzen Lichtsignalen schalten lässt. Die dafür notwendigen Anregungswellenlängen unterscheiden sich stark von denen, die andere bekannte optogenetische Werkzeuge schalten. Hierdurch wird es möglich, zwei solcher Werkzeuge parallel zu nutzen. Davon berichten die Teams von Prof. Dr. Stefan Herlitze und Prof. Dr. Klaus Gerwert in der Titelgeschichte des Journals Chembiochem vom 2. März 2020.

Presseinformation der RUB vom 02. März 2020


Parkinson und das Immunsystem

05.02.2020

Gene, die mit Parkinson in Zusammenhang stehen, weisen auf eine Schnittstelle zwischen Nervensystem und Immunsystem hin. Das liefert Hinweise auf mögliche Therapien.

Mutationen im Parkin-Gen sind eine häufige Ursache für erbliche Formen der Parkinson-Erkrankung. Das benachbarte Parkin-co-regulierte Gen PACRG reguliert ähnlich wie Parkin einen Signalweg, der eine wichtige Rolle beim angeborenen Immunsystem spielt. Das hat ein Forschungsteam um Prof. Dr. Konstanze Winklhofer vom Lehrstuhl Molekulare Zellbiologie der Ruhr-Universität Bochum (RUB) herausgefunden. Das Team konnte somit einen weiteren Beleg dafür erbringen, dass es Schnittstellen zwischen dem Nervensystem und Immunsystem gibt. Die Forscherinnen und Forscher hoffen, dass die Protagonisten oder Antagonisten dieses Signalweges sich möglicherweise für therapeutische Interventionen eignen. Sie berichten in der Coverstory der Zeitschrift Science Signalling vom 4. Februar 2020.

Presseinformation der RUB vom 05. Februar 2020


Bochumer Alzheimer-Bluttest wird weiterentwickelt

29.01.2020

Eine Auszeichnung bedeutet 100.000 Euro Förderung des Projekts für zwei Jahre.

Die Alzheimer-Krankheit durch einen Bluttest frühzeitig und sicher nachweisen: Daran arbeitet Prof. Dr. Klaus Gerwert, Biophysiker der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Gemeinsam mit Prof. Dr. Philip Scheltens vom University Medical Center Amsterdam will er seinen immuno-Infrarot-Sensor zur Erkennung von alzheimertypischen Biomarker-Proteinen im Blut mit einem weiteren Testverfahren kombinieren, um die Aussagekraft des Bluttests noch weiter zu erhöhen. Gefördert wird das zweijährige Forschungsprojekt von der gemeinnützigen Alzheimer-Forschung-Initiative (AFI) mit 50.000 Euro. Weitere 50.000 Euro kommen von Alzheimer Nederland, dem niederländischen Kooperationspartner der AFI.

Presseinformation der RUB vom 29. Januar 2020


Pressemitteilungen 2019



Wie Sauerstoff das Herzstück wichtiger Enzyme zerstört

04.11.2019

Neue Erkenntnisse sollen helfen, Wasserstoff produzierende Enzyme künftig vor schädlichem Sauerstoff zu schützen – interessant für die Biotechnologie.

Bestimmte Enzyme, wie die Wasserstoff produzierenden Hydrogenasen, sind in Anwesenheit von Sauerstoff instabil. Woran das liegt, haben Forscherinnen und Forscher der Ruhr-Universität Bochum (RUB) auf atomarer Ebene aufgeklärt. Die Ergebnisse berichten sie im Journal of the American Chemical Society, kurz JACS, online veröffentlicht am 14. Oktober 2019.

Für die Experimente arbeiteten drei Gruppen der RUB zusammen: Aus der Arbeitsgruppe Photobiotechnologie waren Dr. Julian Esselborn – heute an der University of California, San Diego –, Prof. Dr. Thomas Happe und Dr. Leonie Kertess beteiligt. Das Team kooperierte mit Prof. Dr. Eckhard Hofmann aus der Arbeitsgruppe Röntgenstrukturanalyse an Proteinen und Dr. Ulf-Peter Apfel vom Lehrstuhl Anorganische Chemie I.

Presseinformation der RUB vom 04. November 2019


Gene identifiziert, die die Entwicklung von Pilzen steuern

28.10.2019

Die Fruchtkörper von Pilzen können ganz unterschiedlich geartet sein. Bochumer Forscher konnten einige dafür zuständige Gene identifizieren.

Viele Pilze bilden komplexe, dreidimensionale Strukturen. Dies können große Fruchtkörper sein, wie man sie von Speisepilzen wie dem Champignon kennt. Es können aber auch deutlich kleinere Strukturen von weniger als einem Millimeter sein, diese eignen sich vor allem für die Analyse im Labor.

Die Entwicklung der dreidimensionalen Strukturen unterliegt einer genetischen Kontrolle. Diese ist jedoch noch nicht hinreichend gut untersucht. Ein internationales Forschungsteam aus Deutschland, Spanien und den USA um Dr. Minou Nowrousian vom Lehrstuhl für Molekulare und Zelluläre Botanik der Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat nun vergleichende Genomics-Analysen von drei Pilzen durchgeführt, um Gene zu identifizieren, deren Aktivität während der Entwicklung evolutionär konserviert ist.

Presseinformation der RUB vom 28. Oktober 2019


Fehlerhafte Proteinfaltung als Alzheimer-Risikomarker

14.10.2019

Der Marker zeigt bis zu 14 Jahre vor der klinischen Diagnose das Alzheimer-Risiko an.
Der Nachweis einer fehlerhaften Faltung des Proteins Amyloid-Beta im Blut zeigt bei symptomfreien Menschen, die später tatsächlich Alzheimer entwickelten, ein deutlich erhöhtes Erkrankungsrisiko an – bis zu 14 Jahre vor der klinischen Diagnose der Demenz. Die Amyloid-Beta-Faltung erwies sich anderen untersuchten Risikomarkern als überlegen. Dies zeigten Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), von der RUB, vom Krebsregister des Saarlands und vom Netzwerk Alternsforschung der Universität Heidelberg.

Presseinformation der RUB vom 14. Oktober 2019


Aktivität von edelmetallfreien Katalysatorpartikeln bestimmen

04.10.2019

Edelmetallfreie Nanopartikel könnten als Katalysatoren für die Wasserstoffgewinnung aus Wasser taugen. Weil sie so klein sind, sind ihre Eigenschaften schwer zu bestimmen.
Chemiker haben ein neues Verfahren entwickelt, mit dem sie einzelne edelmetallfreie Nanopartikel-Katalysatoren charakterisieren können. Die Partikel könnten eine günstige Alternative zu Edelmetall-Katalysatoren darstellen, um Wasserstoff aus Wasser mittels Elektrolyse zu gewinnen. „Um effektive Nanopartikel zu entwickeln, müssen wir verstehen, wie Struktur und Aktivität einzelner Partikel oder kleiner Partikelgruppen zusammenhängen“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Schuhmann vom Zentrum für Elektrochemie der RUB.
Ein neues Messverfahren für diesen Zweck beschreibt er mit den Bochumer Forschern Tsvetan Tarnev und Dr. Harshitha Barike Ayappa sowie Prof. Dr. Corina Andronescu von der Universität Duisburg-Essen und weiteren Kolleginnen und Kollegen in der Zeitschrift „Angewandte Chemie“ vom 1. Oktober 2019.

Presseinformation der RUB vom 04. Oktober 2019


CO2 mithilfe von Nanopartikeln in Rohstoffe umwandeln

27.09.2019

Enzyme nutzen Kaskadenreaktionen, um komplexe Moleküle aus vergleichsweise simplen Rohstoffen herzustellen. Das Prinzip haben Forscher sich abgeschaut.
Ein internationales Forschungsteam hat Kohlendioxid mithilfe von Nanopartikeln in Rohstoffe umgewandelt. Das Prinzip dafür schauten sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der RUB und University of New South Wales in Australien von Enzymen ab, die komplexe Moleküle in vielschrittigen Reaktionen herstellen. Diesen Mechanismus übertrug das Team auf metallische Nanopartikel, auch Nanozyme genannt. So erzeugten die Chemiker aus Kohlendioxid Ethanol und Propanol, die häufige Ausgangsstoffe für die chemische Industrie sind.
Das Team um Prof. Dr. Wolfgang Schuhmann vom Bochumer Zentrum für Elektrochemie sowie Prof. Dr. Corina Andronescu von der Universität Duisburg-Essen berichtet gemeinsam mit dem australischen Team um Prof. Dr. Justin Gooding und Prof. Dr. Richard Tilley im Journal of the American Chemical Society vom 25. August 2019.

Presseinformation der RUB vom 27. September 2019


Wie Algen pinke Pigmente herstellen

20.09.2019

Ein Enzym ist der Schlüssel zur Farbe bestimmter Algen. Und damit auch zu ihrer Fähigkeit zur Fotosynthese.
Aus ein- und demselben Vorläufermolekül können Algen verschiedenfarbige Pigmente herstellen. Wie die Synthese des pinken Farbstoffs Phycoerythrobilin im Detail abläuft, konnte ein Team der Fakultät für Biologie und Biotechnologie der RUB und der Technischen Universität Kaiserslautern zeigen.
Die Forscherinnen und Forscher fanden heraus, dass ein Schlüsselenzym die Bindung eines Substrats nur in einer unerwarteten Orientierung zulässt und somit für die entsprechende Farbe sorgt. Das Forschungsteam berichtet im Journal of Biological Chemistry vom 20. September 2019.

Presseinformation der RUB vom 20. September 2019


Neue Erkenntnisse über die Genetik von Pilzen

09.09.2019

Pilze der Ordnung Trichosporonales weisen ungewöhnliche genetische Eigenschaften auf, wie ein internationales Forscherteam jetzt herausfand.
Einige Pilzarten aus der Ordnung der Trichosporonales sind für die Industrie interessant, sie gelten als potenzielle Produzenten von Biokraftstoffen. Um sie nutzen zu können, müsste man jedoch erst noch mehr über ihre Biologie wissen. Ein internationales Forschungsteam um Privatdozentin Dr. Minou Nowrousian vom Lehrstuhl für Molekulare und Zelluläre Botanik der Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat nun in den Genomen von 24 Pilzen Gene analysiert, die für deren sexuelle Entwicklung zuständig sind.
Ihre Ergebnisse haben die Forscherinnen und Forscher in der Zeitschrift „Plos Genetics“ vom 6. September 2019 veröffentlicht.
Pilze aus der Ordnung Trichosporonales sind in der Umwelt weit verbreitet und wurden im Erdboden, auf verrottenden Pflanzen und aus Gewässern isoliert. Manche Arten sind schädlich für den Menschen. Einige Arten können große Mengen an Lipiden in ihren Zellen einlagern, es handelt sich um sogenannte Öl-akkumulierende Pilze, die deswegen in den vergangenen Jahren als potenzielle Produzenten von Biokraftstoffen vermehrt analysiert wurden.

Presseinformation der RUB vom 09. September 2019


Neue Ansätze zur Heilung verletzter Nerven

23.08.2019

Verhindert man die Abschaltung eines Proteins, könnte darin der Schlüssel zur Reparatur des Zentralen Nervensystems liegen.
Verletzungen von Nervenfasern an Gehirn, Rückenmark und Sehnerven haben in der Regel funktionelle Verluste zur Folge, weil die Nervenfasern nicht regenerationsfähig sind. Ein Team des Lehrstuhls Zellphysiologie der RUB um Prof. Dr. Dietmar Fischer hat neue Mechanismen entschlüsselt, die die Regeneration solcher Fasern ermöglicht. Das könnte neue Therapieansätze bei Hirn-, Sehnerv- und Rückenmarksverletzungen eröffnen. Die Forscherinnen und Forscher berichten diese Ergebnisse in der Zeitschrift Nature Communications Biology vom 23. August 2019.

Presseinformation der RUB vom 23. August 2019


Wie Multiple Sklerose besser therapiert werden könnte

20.08.2019

Neue Medikamente haben bei der schleichend verlaufenden Form der Krankheit bislang keinen durchschlagenden Therapieerfolg erzielt. Die Gründe sind vielfältig.
Bislang existierende Medikamente gegen Multiple Sklerose (MS) können hauptsächlich die anfänglich schubweise verlaufende Erkrankung lindern. Bei vielen Patienten geht die Erkrankung jedoch später in eine progrediente MS über, bei der die Behinderungen der Betroffenen schleichend zunehmen. Diese Form lässt sich derzeit nicht ausreichend behandeln. Mögliche Gründe für das Ausbleiben einer effektiven Therapie gegen progrediente MS hat ein internationales Forscherteam in einem Übersichtsartikel in der Zeitschrift „Nature Reviews Drug Discovery“ vom 9. August 2019 zusammengetragen.
Die Bochumer Mediziner Prof. Dr. Simon Faissner und Prof. Dr. Ralf Gold von der Klinik für Neurologie am St. Josef-Hospital kooperierten für die Arbeit mit Kollegen der University of Calgary und der University of Alberta in Edmonton.

Presseinformation der RUB vom 20. August 2019


Lichtaktivierbare Proteine gezielt herstellen

02.08.2019

Bislang verläuft die Entwicklung hauptsächlich nach dem Prinzip „Versuch und Irrtum“. Eine neue Methode könnte künftig viel Zeit sparen.

Eine neue Strategie für das Design lichtsensitiver Proteine haben Forscherinnen und Forscher der RUB entwickelt. Solche Proteine, auch optogenetische Werkzeuge genannt, können durch Lichtimpulse an- und ausgeschaltet werden, wodurch sie gezielt zelluläre Prozesse auslösen. Mit ihrer Hilfe lässt sich beispielsweise in lebenden Organismen untersuchen und steuern, wie Nervenzellen Signale weiterleiten. Bislang mussten Forscher bei der Entwicklung optogenetischer Werkzeuge viel nach dem Versuch-und-Irrtum-Prozess vorgehen. Eine Kombination aus computergestützten und experimentellen Verfahren ermöglicht nun eine gezieltere Herangehensweise.

Das Team um Prof. Dr. Stefan Herlitze, Lehrstuhl für Allgemeine Zoologie und Neurobiologie der RUB, und Prof. Dr. Klaus Gerwert, Lehrstuhl für Biophysik der RUB, berichtet zusammen mit einem Kollegen aus Münster über das Verfahren in der Zeitschrift „Chembiochem“, die dem Thema das Cover der Ausgabe vom 15. Juli 2019 widmete.

Presseinformation der RUB vom 02. August 2019


Vermeintliche Unordnung ist gar keine

29.07.2019

Ein Bochumer Forscherteam hat die Funktionsweise eines Proteins erforscht, dessen Fehlfunktion zu Krebserkrankungen führt.
Während die korrekte Funktion vieler Proteine von ihrer dreidimensionalen Struktur abhängt, scheinen einige zufällige Formen anzunehmen. Für eines von ihnen hat ein Forscherteam der RUB gezeigt, dass die vermeintliche Unordnung gar keine ist: Das Protein HMGA1a nimmt dynamische, kompaktere Strukturen an, die von seiner Phosphorylierung abhängen. Eine Fehlfunktion von HMGA1a kann zu Krebserkrankungen führen. Die Forscher um Prof. Dr. Raphael Stoll erwarten daher, dass ihre Ergebnisse eine Grundlage für künftige therapeutische Strategien gegen Krebserkrankungen darstellen, die durch HMGA1a verursacht werden. Sie berichten im Journal Nucleic Acids Research vom 24. Juli 2019.

Presseinformation der RUB vom 29. Juli 2019


Wie die Natur Wasserstoff produzierende Enzyme baut

24.07.2019

Das Herzstück des biologischen Katalysators wird erst im letzten Schritt eingeschleust. Der Vorgang ist komplex.

Wie Wasserstoff produzierende Enzyme, die sogenannten Hydrogenasen, während ihrer Biosynthese aktiviert werden, hat ein Team der RUB und der University of Oxford herausgefunden. Sie zeigten, wie der Kofaktor – ein Teil des aktiven Zentrums und zugleich das Herzstück des Enzyms – ins Innere eingeschleust wird.

Hydrogenasen sind biotechnologisch interessant, da sie effizient Wasserstoff herstellen können. „Um sie für eine industrielle Anwendung zu optimieren, müssen wir aber zunächst den Prozess verstehen, wie die Proteinhülle den chemischen Kofaktor aufnimmt und aktiviert“, sagt Prof. Dr. Thomas Happe. Die Ergebnisse veröffentlichte ein Team um Oliver Lampret und Thomas Happe von der Bochumer Arbeitsgruppe Photobiotechnologie in der Zeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“, kurz PNAS, am 23. Juli 2019.

Presseinformation der RUB vom 24. Juli 2019


Neuer Ausschaltmechanismus für Schalterproteine entdeckt

22.07.2019

Jahrzehntelang haben Forscher debattiert, welcher von zwei Mechanismen Schalterproteine ausschaltet. Nun kommt ein drittes Szenario ins Spiel.

Einen neuen Mechanismus, mit dem Schalterproteine abgeschaltet werden können, haben Forscher der RUB und der schwedischen Universität in Uppsala entdeckt. Schalterproteine wie das Ras-Protein regulieren viele Prozesse im Körper und sind am Entstehen von Krankheiten wie Krebs beteiligt. Die Forscher um Prof. Dr. Klaus Gerwert und Dr. Till Rudack vom Bochumer Lehrstuhl für Biophysik berichten über den neu entdeckten Mechanismus in der aktuellen Ausgabe des Journal of the American Chemical Society, kurz JACS, vom 10. Juli 2019.

Presseinformation der RUB vom 22. Juli 2019


Studie stellt Annahmen über Ursachen von Parkinson in Frage

28.06.2019

Als Ursache von Parkinson gelten Proteinbestandteile, die sich in Gehirnnervenzellen sammeln. Sie sind aber wohl gar nicht schuld an der Entstehung der Krankheit.

Ein internationales Forscherteam mit Beteiligung des RUB-Proteinforschers Prof. Dr. Klaus Gerwert und seinem Team hat eine gängige Annahme über die Ursache der Parkinson-Krankheit widerlegt. Das Team konnte nachweisen, dass die für Parkinson charakteristischen Einschlüsse in den Nervenzellen des Gehirns in den meisten Fällen nicht wie bisher angenommen aus sogenannten Proteinfibrillen bestehen, sondern vielmehr aus einem Gemenge von Fragmenten aus Zellmembranen. Die Forscherinnen und Forscher berichten im Journal Nature Neuroscience vom 24. Juni 2019.

Presseinformation der RUB vom 28. Juni 2019


Wie sich Bakterien gegen Plasmabehandlung schützen

19.05.2019

Plasmen werden zum Beispiel in der Wundbehandlung gegen Krankheitserreger eingesetzt, die gegen Antibiotika resistent sind. Doch Bakterien könnten sich wehren.

Angesichts von immer mehr Bakterien, die gegen Antibiotika resistent werden, setzt die Medizin unter anderem auf die Behandlung mit Plasmen. Forscherinnen und Forscher der RUB haben gemeinsam mit Kollegen aus Kiel untersucht, ob Bakterien auch dagegen unempfindlich werden können.

Sie identifizierten 87 Gene des Bakteriums Escherichia coli, die möglicherweise eine schützende Funktion gegen wirksame Bestandteile von Plasmen haben. „Diese Gene erlauben Rückschlüsse auf die antibakteriellen Mechanismen von Plasmen“, so Marco Krewing. Er ist Erstautor von zwei Publikationen, die dieses Jahr in der Zeitschrift „Journal of the Royal Society Interface“ veröffentlicht wurden.

Presseinformation der RUB vom 19. Mai 2019


Alzheimer sehr früh erkennen im Blut

02.05.2019

Erst kürzlich sind zwei große Studien mit neuen Wirkstoffen gescheitert – vielleicht weil sie zu spät eingesetzt werden. Ein neuer Früherkennungstest gibt Hoffnung.

Die Alzheimerkrankheit kann mit derzeitigen Techniken erst erkannt werden, wenn sich die typischen Plaques im Gehirn gebildet haben. Aber dann scheint keine Therapie mehr möglich. Mit einem an der RUB entwickelten zweistufigen Verfahren kann die Erkrankung allerdings schon früher detektiert werden. Die Bochumer Forscher berichten in der März-2019-Ausgabe der Fachzeitschrift „Alzheimer’s and Dementia: Diagnosis, Assessment and Disease Monitoring“.

„Damit ist ein neuer Weg für sehr frühe Therapieansätze geebnet, bei dem die bisher erfolglosen Medikamente und einstigen Hoffnungsträger vielleicht doch noch wirken könnten“, so Prof. Dr. Klaus Gerwert vom Lehrstuhl für Biophysik der RUB.

Presseinformation der RUB vom 02. Mai 2019


Längeres Leben für Bioelektroden

26.04.2019

Forscher haben den Schlüssel zu einer langen Lebensdauer für Bioelektroden gefunden, die Sonnenlicht in Strom umwandeln.

Proteine, die an der Fotosynthese beteiligt sind, lassen sich nutzen, um kostengünstig und effizient Strom aus Sonnenenergie herzustellen. Doch obwohl diese Proteine wie das Photosystem I von Natur aus robust sind, ist die Lebensdauer isolierter Proteinkomplexe in halbkünstlichen Elektroden deutlich kürzer. Deswegen ist die technologische Anwendung solcher Bioelektroden noch begrenzt. Ein Forscherteam der RUB hat jetzt gezeigt, dass der Betrieb in sauerstofffreier Umgebung die Lebensdauer der Bioelektrode deutlich verlängert.

Das Team um Dr. Fangyuan Zhao, Dr. Adrian Ruff, Dr. Felipe Conzuelo und Prof. Dr. Wolfgang Schuhmann vom Zentrum für Elektrochemie sowie Prof. Dr. Matthias Rögner vom Lehrstuhl für Pflanzenbiochemie berichtet im renommierten „Journal of the American Chemical Society“.

Presseinformation der RUB vom 26. April 2019


Wie Licht Gehirnaktivitäten anstoßen kann

23.04.2019

Bochumer und Berliner Forscher haben im Detail aufgeklärt, wie sich ein Ionenkanal nach Lichteinwirkung öffnet.

Die Optogenetik erlaubt es, Gehirnprozesse mit Licht zu steuern. Sie beruht auf der Nutzung lichtgesteuerter Proteine wie dem Channelrhodopsin-2, einem Ionenkanal, der sich bei Lichteinwirkung öffnet und damit zelluläre Prozesse aktivieren kann. Seine Arbeitsweise haben Forscher der RUB gemeinsam mit Kollegen von der Humboldt-Universität zu Berlin nun im Detail aufgeklärt. Das Team um Prof. Dr. Klaus Gerwert und Prof. Dr. Peter Hegemann berichtet in der Fachzeitschrift PNAS vom 19. April 2019.

Presseinformation der RUB vom 23. April 2019


Antibiotikaresistente Bakterien bekämpfen

10.04.2019

Neuartige Wirkmechanismen von Naturstoffen sollen das Problem eindämmen.

Resistente Bakterien verbreiten sich und gefährden die Wirksamkeit von Antibiotika weltweit. Forscherinnen und Forscher aus Wuppertal und Bochum wollen gemeinsam mit dem Dortmunder Lead Discovery Center neuartige Antibiotika entwickeln, die diese Resistenzen brechen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Vorhaben, das die Bergische Universität Wuppertal koordiniert, mit rund zwei Millionen Euro. Das Projekt ist am 1. April 2019 gestartet und läuft für dreieinhalb Jahre.

Presseinformation der RUB vom 10. April 2019


RUB-Institut bekommt eine zentrale Biobank

02.04.2019

Blut, Urin und Gewebeproben werden für die arbeitsmedizinische Forschung bei bis zu minus 185 Grad Celsius gelagert. Dafür fließen 2 Millionen Euro in die Biobank.

Die Umbauarbeiten für ein hochmodernes, modulares Kryolager haben schon begonnen. Über 2 Millionen Bioproben können hier ab Sommer 2019 bei bis zu minus 185 Grad Celsius in flüssigem Stickstoff lagern.

Bislang wurden am Institut für Prävention und Arbeitsmedizin (IPA) Biomaterialsammlungen im Rahmen von Forschungsprojekten dezentral gelagert und verwaltet. Mit dem neuen System wird dies zukünftig zentral nach modernsten Sicherheits- und Qualitätsstandards erfolgen. Allein in das neue Kryolager fließen 2019 rund 2 Millionen Euro.

Presseinformation der RUB vom 02. April 2019


Wie Nervenzellen fehlgefaltete Proteine kontrollieren

27.03.2019

Die Huntington-, Parkinson- und weitere Erkrankungen gehen mit der Fehlfaltung und Aggregation von Proteinen einher. Forscher haben einen Mechanismus entdeckt, wie sich Zellen schützen – ein Ansatz für die Therapie.

Forscherinnen und Forscher haben einen Proteinkomplex identifiziert, der fehlgefaltete Proteine markiert, von schädlichen Interaktionen mit anderen Proteinen in der Zelle abhält und sie zur Entsorgung dirigiert. Die Gruppe erhofft sich einen neuen Ansatz für die Therapie von neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson oder Chorea Huntington, die mit fehlgefalteten Proteinen assoziiert sind.

Wie der sogenannte Linear Ubiquitin Chain Assembly Complex, kurz Lubac, in die Kontrolle fehlgefalteter Proteine in Zellen involviert ist, untersuchte ein interdisziplinäres Team unter Federführung von Prof. Dr. Konstanze Winklhofer von der RUB zusammen mit Kollegen des St. Josef-Hospitals der RUB und des Max-Planck-Instituts für Biochemie in Martinsried. Die Ergebnisse wurden online am 18. März 2019 in „The Embo Journal“ veröffentlicht.

Presseinformation der RUB vom 27. März 2019


Einblick in den Forschungsbau

01.03.2019

Die Bauarbeiten sind abgeschlossen, jetzt geht es an die Inneneinrichtung und Geräteausstattung. Die Bilderstrecke vermittelt einen ersten Eindruck.

Das Forschungszentrum für molekulare Proteindiagnostik, kurz Prodi, ist am 28. Februar 2019 vom Bauherrn an die RUB übergeben worden. Errichtet hat den Forschungsbau der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen – finanziert je zur Hälfte vom Bund und vom Land. Die Gesamtkosten inklusive Erstausstattung liegen bei rund 50 Millionen Euro.

Presseinformation der RUB vom 01. März 2019


Biomarker für aggressiven Blasenkrebs entdeckt

19.02.2019

Bisher war es schwierig, bestimmte Blasentumore von Entzündungen zu unterscheiden. Jetzt gibt es eine Entscheidungshilfe.

Der Blasenkrebs Carcinoma in situ unterscheidet sich mikroskopisch betrachtet kaum von einer starken Blasenentzündung. Da er äußerst aggressiv ist, muss Patientinnen und Patienten bisher im Zweifel die Blase entfernt werden, auch auf die Gefahr hin, dass sie nur eine Entzündung haben. Um die Diagnostik zu vereinfachen und Patienten unnötige Operationen zu ersparen, suchte ein Bochumer Forscherteam vom Protein Research Unit within Europe, kurz Pure, nach einem Biomarker und fand ihn. Die Forscherinnen und Forscher berichten im renommierten American Journal of Pathology vom 12. Februar 2019.

Presseinformation der RUB vom 19. Februar 2019


Rezeptorsignale in Nervenzellen steuern und sichtbar machen

14.02.2019

Dieses neue Werkzeug schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Künftig könnte es bei der Erforschung verschiedener Krankheiten helfen.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der RUB ist es gelungen, die Signale von Serotoninrezeptoren in Nervenzellen zu steuern, nachzuahmen und sichtbar zu machen, und zwar mithilfe der sogenannten Optogenetik. Sie modifizierten dafür einen lichtempfindlichen Membranrezeptor aus dem Auge namens Melanopsin, sodass er sich mit blauem Licht an- und mit gelbem Licht ausschalten ließ. Außerdem fluoreszierte das modifizierte Melanopsin grün, wenn bestimmte Signalwege in der Zelle aktiviert worden waren.

Das neue optogenetische Werkzeug tauften die Forscher „Camello“, kurz für Calcium-Melanopsin-lokal-Sensor. Seine Herstellung beschreibt das Team um Dennis Eickelbeck und Prof. Dr. Stefan Herlitze in der Zeitschrift Nature Communications Biology vom 14. Februar 2019.

Presseinformation der RUB vom 14. Februar 2019


Die Reparatur des Nervensystems

13.02.2019

Der Biologe Dietmar Fischer spricht über die Folgen von Nervenschäden und mögliche Therapien.

Wie können Nervenfasern nach einem Unfall wieder heilen? Mit dieser Frage befasst sich Prof. Dr. Dietmar Fischer vom Lehrstuhl für Zellphysiologie der RUB. Er setzt damit am 20. Februar 2019 das Brain Café fort, die Vortragsreihe, in der neurowissenschaftliche Forschung für Laien verständlich aufbereitet wird. Fischers Vortrag heißt „Reparatur des Nervensystems: Neue Ansätze aus der Forschung“. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr und findet in der Universitätsbibliothek statt: Etage 1 Raum 9. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung per Mail oder Telefon unter 0234 32 26675 wird gebeten.

Presseinformation der RUB vom 13. Februar 2019


Die RUB trauert um Manfred Eigen

12.02.2019

Der Nobelpreisträger und Ehrenbürger der Ruhr-Universität ist am 6. Februar gestorben.

Die Ruhr-Universität Bochum trauert um ihren Ehrenbürger Prof. Dr. Manfred Eigen. Er starb am 6. Februar 2019 im Alter von 91 Jahren in seiner Wahlheimat Göttingen.

Presseinformation der RUB vom 12. Februar 2019


Ein Muskelprotein fördert die Heilung von Nerven

23.01.2019

Normalerweise heilen verletzte Fasern in Gehirn und Rückenmark nicht. Bochumer Biologen hoffen auf neue Ansätze.

Geschädigte Nervenfasern des Zentralen Nervensystems (ZNS) im Gehirn, Sehnerv oder Rückenmark sind normalerweise nicht regenerationsfähig. Grund dafür ist unter anderem, dass Nervenfasern die Proteine, die für ihr Nachwachsen notwendig sind, nicht oder nur unzureichend bilden. Das Team des Lehrstuhls für Zellphysiologie der RUB unter Leitung von Prof. Dr. Dietmar Fischer konnte zeigen, dass unter bestimmten Bedingungen in verletzten Nervenzellen des ZNS ein Protein gebildet wird, das bisher nur in Muskelzellen beschrieben wurde. Das Muscle-LIM-Protein trug in Versuchen zur Regeneration der verletzten Nerven bei. Das Forscherteam berichtet in der Zeitschrift „Cell Reports“ vom 22. Januar 2019.

Presseinformation der RUB vom 23. Januar 2019


Hanns Hatt an der Mainzer Universität

11.01.2019

Dort erklärt der Bochumer Riechforscher im Sommersemester 2019, wie der Geruchssinn funktioniert.

Prof. Dr. Dr. Dr. habil. Hanns Hatt vom RUB-Lehrstuhl für Zellphysiologie besetzt im Sommersemester 2019 die Stiftungsprofessur der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Er will dort einem breiten Publikum das Thema „Die Macht der Düfte: Alles über das Riechen und wie es unser Leben bestimmt“ vermitteln.

Presseinformation der RUB vom 11. Januar 2019


Pressemitteilungen 2018



Das therapeutische Potenzial von Duftrezeptoren

19.12.2018

Duftrezeptoren kommen in allen Geweben des Körpers vor und können dabei unterschiedliche Signalwege aktivieren. Das löst viele verschiedene Wirkungen in den Zellen aus.

Zellwachstum, Hormonregulation und das Freisetzen von Botenstoffen sind nur drei von vielen Prozessen, die Riechrezeptoren im Körper kontrollieren. Wie es ihnen gelingt, in so vielfältige Funktionen des Körpers einzugreifen, beschreibt ein Übersichtsartikel in der internationalen Top-Zeitschrift „Nature Reviews Drug Discovery“. Der RUB-Duftforscher Prof. Dr. Dr. Dr. habil. Hanns Hatt veröffentlichte ihn gemeinsam mit Dr. Sung-Joon Lee, Korea University, und Prof. Dr. Inge Depoortere, Catholic University of Leuven, am 30. November 2018. Die Autoren geben darüber hinaus einen umfassenden Überblick über die Forschungsarbeiten zum diagnostischen und therapeutischen Potenzial von Geruchs- und Geschmacksrezeptoren.

Presseinformation der RUB vom 19. Dezember 2018


Schalter für die Regeneration von Nervenzell-Isolierschicht entdeckt

30.11.2018

Bei Krankheiten wie Multipler Sklerose degeneriert die Isolierschicht der Nervenbahnen. Neue Erkenntnisse könnten einen Ansatz für die pharmakologische Therapie liefern.

Ein internationales Forscherteam hat einen Mechanismus entdeckt, der die Regeneration der Isolierschicht von Nervenzellfortsätzen steuert. Diese Isolierung, auch Myelinscheide genannt, ist entscheidend für eine schnelle Signalübertragung zwischen den Zellen. Schäden an der Myelinscheide, wie sie bei Multipler Sklerose vorkommen, können die Funktion des Nervensystems stark beeinträchtigen.

In der Zeitschrift „Glia“ beschreibt das Team um Dr. Annika Ulc, Dr. Simon van Leeuwen und Prof. Dr. Andreas Faissner von der RUB, die Ergebnisse gemeinsam mit Kollegen aus Edinburgh, Münster und Hannover. Der Artikel wurde online am 18. November 2018 veröffentlicht.

„Wir hoffen, einen Ansatzpunkt gefunden zu haben, um die Reparatur des Myelins pharmakologisch beschleunigen zu können“, sagt Andreas Faissner, Leiter des Bochumer Lehrstuhls für Zellmorphologie und Molekulare Neurobiologie.

Presseinformation der RUB vom 30. November 2018


Kleine RNA macht Bakterien resistenter gegen Antibiotika

22.11.2018

Manche Bodenbakterien sind besonders tolerant gegenüber Penicillinen. Warum war lange Zeit ein Rätsel.

Viele Bodenbakterien sind von Natur aus resistent gegen Antibiotika. Einen neuen Mechanismus, mit dem sie diese Resistenz regulieren, haben Biologinnen und Biologen der RUB entdeckt.

„Bodenbakterien, die resistent gegen Antibiotika sind, haben einen Vorteil gegenüber konkurrierenden Mikroorganismen, die solche Antibiotika ausscheiden“, erklärt Prof. Dr. Franz Narberhaus, Leiter des Lehrstuhls Biologie der Mikroorganismen. Agrobacterium tumefaciens, ein Bodenbakterium, das Pflanzentumore auslöst, ist bekannt dafür, besonders tolerant gegenüber Penicillinen zu sein. Grund dafür ist ein kleines RNA-Molekül, das verschiedene Prozesse in Agrobacterium reguliert.

Presseinformation der RUB vom 22. November 2018


Nächster Schritt auf dem Weg zu einer effizienten Biobrennstoffzelle

14.11.2018

Forscher haben zwei Konzepte miteinander kombiniert, die das System so effizient wie Edelmetallkatalysatoren machen.

Brennstoffzellen, die mit dem Enzym Hydrogenase arbeiten, sind prinzipiell genauso effizient wie solche, die das teure Edelmetall Platin als Katalysator enthalten. Allerdings brauchen die Enzyme eine wässrige Umgebung, und durch diese gelangt der Ausgangsstoff für die Reaktion – Wasserstoff – nur schwer zu der enzymbeladenen Elektrode. Dieses Problem lösten Forscherinnen und Forscher, indem sie zuvor entwickelte Konzepte für die Verpackung der Enzyme mit der Gasdiffusionselektroden-Technik verknüpften. Das so entwickelte System erzielte erheblich höhere Stromdichten, als bisher mit Hydrogenase-Brennstoffzellen erreicht wurden.

In der Zeitschrift „Nature Communications“ beschreibt ein Team des Zentrums für Elektrochemie der RUB gemeinsam mit Kollegen des Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion in Mülheim an der Ruhr und der Universität Lissabon, wie sie die Elektroden entwickelten und testeten. Der Artikel ist am 9. November 2018 erschienen.

Presseinformation der RUB vom 14. November 2018


Mit Stammzellen die Duchenne-Muskelerkrankung verstehen

12.11.2018

Das Forschungsteam der RUB will die Grundlagen der Erbkrankheit untersuchen. Dafür bekommt es 50.000 Euro.

Patienten mit Duchenne-Muskeldystrophie leiden von Kindheit an unter Muskelschwäche und werden selten über 30 Jahre alt. Die Krankheit besser zu verstehen ist Ziel von Prof. Dr. Beate Brand-Saberi, Privatdozent Dr. Holm Zähres und Prof. Dr. Katrin Marcus. Dem Forschungsteam der RUB wurde am 10. November 2018 der mit 50.000 Euro dotierte Forschungspreis der Deutschen Duchenne-Stiftung verliehen.

Presseinformation der RUB vom 12. November 2018


Welchen Weg Protonen nehmen

09.11.2018

Erkenntnisse ebnen den Weg zum chemischen Nachbau von Wasserstoff erzeugenden Enzymen.

Wie genau bestimmte Algenenzyme Wasserstoff produzieren, war bisher Gegenstand von Spekulationen. Dr. Martin Winkler, Dr. Jifu Duan, Prof. Dr. Eckhard Hofmann und Prof. Dr. Thomas Happe von der RUB ist es gemeinsam mit Kollegen der Freien Universität Berlin erstmals gelungen, den Weg der Protonen bis ins aktive Zentrum dieser Hydrogenasen exakt nachzuvollziehen. Das könnte es erlauben, solche effizienten, aber anfälligen Biokatalysatoren chemisch stabiler nachzubauen. Die Forscher berichten in der Zeitschrift Nature Communications vom 9. November 2018.

Presseinformation der RUB vom 9. November 2018


Metallische Nano-Katalysatoren ahmen die Struktur von Enzymen nach

08.11.2018

Die Natur ist bei der Katalyse teils effizienter als künstliche Systeme. Einen der Tricks haben sich Forscher abgeschaut.

Natürliche Enzyme besitzen bestimmte Strukturmerkmale, die ihnen eine besonders hohe katalytische Aktivität verleihen. Der Trick: Ihre aktiven Zentren, an denen die katalysierten Reaktionen stattfinden, befinden sich in Kanälen im Inneren der Enzyme, wo die Bedingungen für die Reaktion besonders günstig sind. Dieses Prinzip hat ein deutsch-australisches Forscherteam auf künstliche Katalysatoren übertragen. In winzigen Metallpartikeln erzeugten sie Kanäle, in denen sie eine chemische Reaktion stattfinden ließen. Im Inneren der Partikel lief die Reaktion dreimal effizienter ab als an der Oberfläche.

Die Ergebnisse beschreiben die Forscher vom RUB-Zentrum für Elektrochemie mit Kollegen der University of New South Wales im Journal of the American Chemical Society, online veröffentlicht am 23. September 2018.

Presseinformation der RUB vom 8. November 2018


Zellen auf Resistenzen gegen Krebsmedikamente testen

26.10.2018

Herkömmliche Methoden basieren auf Antikörpern oder Markern. Das neue Verfahren kommt ohne solche Zusätze aus.

Biophysiker der RUB haben gezeigt, dass sich mit der Raman-Mikroskopie Resistenzen von Tumorzellen gegen Krebsmedikamente nachweisen lassen. Sie detektiert die natürlichen Reaktionen von Zellen auf die Medikamentengabe und könnte so die Wirkung von Substanzen in präklinischen Studien bestimmen.

Über die Ergebnisse der Zellkulturexperimente berichtet das Team um Prof. Dr. Klaus Gerwert und Dr. Samir El-Mashtoly vom Lehrstuhl für Biophysik der RUB gemeinsam mit Prof. Dr. Stephan Hahn aus der Abteilung für Molekulare Gastroenterologische Onkologie der RUB in der Zeitschrift Scientific Reports vom 15. Oktober 2018.

Presseinformation der RUB vom 26. Oktober 2018


Grünen Star dank Biomarkern früh entdecken

25.10.2018

Diese Augenkrankheit führt oft zum Erblinden. Ein schnelles Eingreifen könnte das verhindern.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der RUB haben neue potenzielle Biomarker identifiziert, die helfen könnten, die Augenkrankheit Glaukom, auch bekannt als Grüner Star, bei Patienten früher zu erkennen. Außerdem fanden sie heraus, dass die Mutation eines bestimmten Gens bei Mäusen einen erhöhten Augeninnendruck auslöst. Der wiederum ist einer der Hauptrisikofaktoren für das Glaukom.

Das Team um Dr. Jacqueline Reinhard und Prof. Dr. Andreas Faissner vom Lehrstuhl für Zellmorphologie und Molekulare Neurobiologie beschreibt die Ergebnisse gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen der Universitäts-Augenklinik Bochum, der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, der University of Toronto und der University of Denver. Der Artikel erschien am 12. Oktober 2018 in der Online-Version der Fachzeitschrift Molecular Neurobiology.

Presseinformation der RUB vom 25. Oktober 2018


Wolfgang Schuhmann für Forschung in der Elektrochemie ausgezeichnet

05.10.2018

Die Electrochemical Society würdigt die vielfältigen Arbeiten des Bochumer Wissenschaftlers in der angewandten und Grundlagenforschung.

Für seine wegweisende Forschung in der Elektrochemie ist der Bochumer Chemiker Prof. Dr. Wolfgang Schuhmann mit der Alessandro Volta Medal ausgezeichnet worden. Die Electrochemical Society (ECS) vergibt sie alle zwei Jahre für herausragende Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet. Der Leiter des Zentrums für Elektrochemie der Ruhr-Universität Bochum nahm den Preis am 4. Oktober 2018 auf dem ECS Meeting in Cancún, Mexiko, entgegen.

Seine zahlreichen innovativen Entwicklungen in der Grundlagenforschung und angewandten Elektrochemie nennt die ECS als Begründung für die Auswahl des Preisträgers. Wolfgang Schuhmann konzipierte Methoden, um elektrochemische Aktivitäten lokal sichtbar zu machen und um elektroanalytische Messungen in großem Maßstab durchzuführen. Er entwickelte neuartige Biosensoren sowie neue Redoxpolymere und Materialien für die Elektrokatalyse und Batterien.

Presseinformation der RUB vom 5. Oktober 2018


Pflanzenwirkstoff lässt verletzte Nerven schneller heilen

17.09.2018

Trotz intensiver Forschung ist es in den vergangenen 30 Jahren nicht gelungen, die Behandlung von Nervenverletzungen wesentlich zu verbessern. Das könnte sich jetzt ändern.

Schäden an Nerven heilen sehr langsam oder gar nicht, oft bleiben dauerhafte Lähmungen zurück. Bisher gibt es kein wirksames Medikament, das die Heilung verbessert oder beschleunigt. Neurobiologen der RUB um Prof. Dr. Dietmar Fischer vom Lehrstuhl für Zellphysiologie haben eine mögliche Wirkstoffklasse ausgemacht: Bei Mäusen und Ratten konnten sie zum ersten Mal zeigen, dass Parthenolid aus dem Mutterkraut nach einer Verletzung des Ischiasnervs die Nervenfunktion deutlich verbessert.

Presseinformation der RUB vom 17. September 2018


Ein Schutzschild für empfindliche Enzyme in Biobrennstoffzellen

14.09.2018

Der Mechanismus schützt sensible Enzyme vor Sauerstoff. Seine Energie bezieht er aus Zucker.

Enzyme als Biokatalysatoren können in Brennstoffzellen ebenso effizient arbeiten wie teure Edelmetallkatalysatoren. Bislang sind die Enzyme, Hydrogenasen genannt, jedoch nicht für technologische Anwendungen geeignet, weil sie instabil sind, wenn sie mit Sauerstoff in Kontakt kommen. RUB-Forscher haben gemeinsam mit Kollegen einen neuen Mechanismus entwickelt, um die Enzyme vor Sauerstoff zu schützen. In der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications vom 10. September 2018 beschreibt das Team um Dr. Adrian Ruff und Prof. Dr. Wolfgang Schuhmann vom RUB-Zentrum für Elektrochemie die Ergebnisse.

Presseinformation der RUB vom 14. September 2018


Wie sich Pilze sexuell entwickeln

04.09.2018

Viele verschiedene Enzyme sind an der Entwicklung von Zellen beteiligt. Forscher haben nun eines identifiziert, das eine zentrale Rolle spielt.

Biologen der RUB und der Universität Göttingen haben neue Erkenntnisse gewonnen, wie sich Zellen von Pilzen durch das Wirken bestimmter Enzyme spezialisieren. „Diese Enzyme, Kinasen genannt, haben bei verschiedensten Lebewesen, etwa Tieren und Pilzen, ähnliche strukturelle und funktionelle Eigenschaften“, sagt Dr. Daria Radchenko, die die Untersuchungen in ihrer Doktorarbeit am Lehrstuhl Allgemeine und Molekulare Botanik durchführte. „Deshalb liefern Untersuchungen bei einfachen mikrobiellen Organismen auch Erkenntnisse über die entsprechenden Proteine bei Säugern.“

Radchenko arbeitete mit dem mikroskopisch kleinen Pilz Sordaria macrospora und zeigte, dass das Enzym KIN3 verschiedene zelluläre Signalwege miteinander verknüpft, die an Entwicklungsprozessen beteiligt sind. Es ist entscheidend für die sexuelle Entwicklung des Organismus.

Presseinformation der RUB vom 04. September 2018


Künstliche Enzyme aus DNA

20.08.2018

In der Natur bestehen Enzyme meist aus Eiweiß. In einer nicht allzu fernen Zukunft könnte das anders sein.

Enzyme arbeiten sehr spezifisch und benötigen wenig Energie – daher sind die Biokatalysatoren auch für die chemische Industrie interessant. In einem Übersichtsartikel in der Zeitschrift Nature Reviews Chemistry fassen Prof. Dr. Thomas Happe und Privatdozentin Dr. Anja Hemschemeier von der RUB-Arbeitsgruppe Photobiotechnologie zusammen, was bereits über die Wirkweise von Enzymen aus der Natur bekannt ist. Sie schildern auch eine Vision für die Zukunft: künstliche Biokatalysatoren aus DNA. Der Artikel ist am 17. August 2018 erschienen.

„Sowohl für den Klimaschutz als auch aus ökonomischen Gründen wäre es von unschätzbarem Wert, eine biobasierte, von Enzymen getragene Industrie zu etablieren“, sagt Thomas Happe.

Presseinformation der RUB vom 20. August 2018


Infrarotsensor als neue Methode für die Wirkstoffentwicklung

19.07.2018

Änderungen am Gerüst von Proteinen zeigen schnell, ob ein Medikament wirkt.

Mit einem Infrarotsensor ist es Biophysikern der RUB gelungen, schnell und einfach zu untersuchen, welche Wirkstoffe die Struktur von Proteinen beeinflussen und wie lange diese Wirkung anhält. Prof. Dr. Klaus Gerwert und Dr. Jörn Güldenhaupt konnten damit Strukturveränderungen am Gerüst von Proteinen, die von Wirkstoffen ausgelöst wurden, zeitaufgelöst messen. Ihre Methode könnte künftig helfen, Medikamente mit weniger Nebenwirkungen schneller und passgenauer zu entwickeln. Über die Arbeiten, die im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Programms „Innovative Medicines Initiative“ im Projekt „Kinetics for drug discovery“ (K4DD) durchgeführt wurden, berichtet das Team in der Zeitschrift Angewandte Chemie vom 17. Mai 2018.

Presseinformation der RUB vom 19. Juli 2018


Neuer Stoffwechselweg in Grünalgen entdeckt

17.07.2018

Die Fotosynthese in den Einzellern ist komplexer als gedacht.

Manche einzellige Algen sind in der Lage, unter verschiedensten Umweltbedingungen zu überleben. Die Grünalge Chlamydomonas reinhardtii kann ihren Stoffwechsel sehr schnell verändern, wenn sie aus dem Dunkeln ins Sonnenlicht gelangt. Was nötig ist, damit dieser Umschwung auf eine neue Energieversorgung schnell gelingt, haben französische Forscher gemeinsam mit einem Team der RUB-Arbeitsgruppe Photobiotechnologie untersucht. Sie zeigten, dass Sauerstoff-Recycling durch bestimmte Proteine, Flavodiiron genannt, entscheidend ist. Die Ergebnisse sind im Juli 2018 in der Zeitschrift Plant Physiology veröffentlicht worden.

Presseinformation der RUB vom 17. Juli 2018


Duftrezeptoren können viel mehr als nur riechen

16.07.2018

Duftrezeptoren finden sich in allen menschlichen Geweben und könnten auch für die Medizin interessant sein. Was noch fehlt, um ihr Potenzial zu nutzen.

Zahlreiche Studien belegen mittlerweile, dass Duftrezeptoren nicht nur für das Riechen relevant sind, sondern in allen Organen eine Rolle spielen. Einen Überblick über die bereits entdeckten Rezeptoren und ihre Funktionen im menschlichen Körper geben Prof. Dr. Dr. Dr. habil. Hanns Hatt und Dr. Désirée Maßberg vom RUB-Lehrstuhl für Zellphysiologie in der Zeitschrift „Physiological Reviews“, online vorab veröffentlicht am 13. Juni 2018.

Presseinformation der RUB vom 16. Juli 2018


Wie Lichtrezeptoren das Verhalten von Blitzlichtfischen steuern

12.07.2018

Die Biolumineszenz ist ein weit verbreitetes Phänomen. Wie sie das Verhalten von Tieren beeinflusst, ist bislang weitestgehend unbekannt. Eine neue Studie gibt erste Einblicke.

Blitzlichtfische tragen ihren Namen, weil sie mit speziellen Leuchtorganen Lichtsignale aussenden können. Diese sogenannte Biolumineszenz ist ein weit verbreitetes Phänomen im Tierreich, vor allem unter Wasser. Trotzdem ist bislang unverstanden, welche physiologischen Prozesse die Biolumineszenz auslöst und wie sie das Verhalten der Lebewesen beeinflusst.

In der Zeitschrift „Plos One“ vom 11. Juli 2018 beschreibt ein Forscherteam der RUB, dass das Sehsystem der Blitzlichtfische darauf geeicht zu sein scheint, Licht mit der Wellenlänge ihrer eigenen Biolumineszenz wahrzunehmen. Außerdem fand die Gruppe in der Netzhaut der Tiere zwei bislang unbekannte Proteinkomponenten von Sehpigmenten.

Presseinformation der RUB vom 12. Juli 2018


Proteinsequenz fördert Verzweigung von Nervenzellen

14.06.2018

Dieses Molekül könnte helfen, Zellersatztherapien zu entwickeln.

Das Gehirn ist besonders sensibel gegenüber Erkrankungen und Verletzungen, daher bemüht sich die regenerative Medizin um Therapien für den Ersatz von Nervenzellen. Forscher der RUB und der Technischen Universität Dortmund fanden nun heraus, dass eine kurze Sequenz des Proteins Tenascin-C Nervenzellen dazu anregen kann, neue Verzweigungen zu bilden. Sie beobachteten die Effekte, nachdem sie das Eiweißmolekül zu kultivierten Maus-Nervenzellen hinzugegeben hatten. Das Team identifizierte auch einen möglichen Signalweg, der die verzweigungsfördernde Wirkung des Peptids erklären könnte.

Presseinformation der RUB vom 14. Juni 2018


Lebende Cyanobakterien-Elektrode stellt effizient Strom her

06.06.2018

Dieses System für die Energieproduktion regeneriert sich selbst.

Auf der Suche nach nachhaltigen Wegen für die Energieproduktion nutzen Forscher immer wieder Mikroorganismen oder aus ihnen extrahierte Biomoleküle, etwa bestimmte Fotosynthese-Proteine. Nun beschichtete ein deutsch-israelisches Forscherteam eine Elektrode mit lebenden Cyanobakterien und zeigte, dass sich damit lichtgetrieben effizient Strom produzieren lässt. An der Veröffentlichung in der renommierten Zeitschrift Nature Communications war ein Team vom RUB-Zentrum für Elektrochemie beteiligt.

In der Publikation beschreiben die Forscher, wie sie ein neuartiges, nicht-invasives Verfahren zur Diagnose von Blasenkrebs anhand von Urinproben entwickelt haben, basierend auf der Raman-Mikroskopie. „Die Raman-Mikroskopie ist in der Lage, metabolische Veränderungen, die die Krebsentwicklung begleiten, in menschlichen Zellen zu erkennen“, sagt Hesham Yosef. Geleitet wurde die Studie von Dr. Samir El-Mashtoly und Prof. Dr. Klaus Gerwert.

Presseinformation der RUB vom 06. Juni 2018


Publikation von Bochumer Biophysiker ausgezeichnet

01.06.2018

Die ausgewählte Arbeit beschreibt eine neue Technik zur Diagnose von Blasenkrebs.

Dr. Hesham Yosef vom RUB-Lehrstuhl für Biophysik ist mit dem Paper Award Gold der Firma Witec ausgezeichnet worden. Er erhielt den mit 500 Euro dotierten Preis für eine Publikation in der Zeitschrift „Analytical Chemistry“. Der Preis wurde am 30. Mai 2018 offiziell vergeben.

In der Publikation beschreiben die Forscher, wie sie ein neuartiges, nicht-invasives Verfahren zur Diagnose von Blasenkrebs anhand von Urinproben entwickelt haben, basierend auf der Raman-Mikroskopie. „Die Raman-Mikroskopie ist in der Lage, metabolische Veränderungen, die die Krebsentwicklung begleiten, in menschlichen Zellen zu erkennen“, sagt Hesham Yosef. Geleitet wurde die Studie von Dr. Samir El-Mashtoly und Prof. Dr. Klaus Gerwert.

Presseinformation der RUB vom 01. Juni 2018


Duftrezeptor als Angriffsziel für Blasenkrebs-Therapie

29.05.2018

Diese Entdeckung könnte eines Tages auch eine Krebs-Diagnose anhand von Urinproben ermöglichen.

Bochumer Forscher haben in der menschlichen Blase einen Riechrezeptor gefunden, der für die Therapie und Diagnose von Blasenkrebs nützlich sein könnte. Das Team um Prof. Dr. Dr. Dr. habil. Hanns Hatt und Dr. Lea Weber zeigte mit Zellkulturstudien, dass der Rezeptor in Blasenkrebsgewebe häufiger vorkommt als in gesundem Blasengewebe. Der Rezeptorüberschuss war auch in Urinproben von Patienten nachweisbar.

In der Zeitschrift „Frontiers in Physiology“ vom 16. Mai 2018 beschreibt das Team vom Lehrstuhl für Zellphysiologie der RUB die Ergebnisse gemeinsam mit Kollegen der Augusta-Kliniken Bochum sowie der Universitätsklinik Düsseldorf. Die Forscher legen auch dar, warum sich der Riechrezeptor als Angriffspunkt für Therapien gegen Krebs und andere Blasenkrankheiten eignen könnte.

Presseinformation der RUB vom 29. Mai 2018


Markerfreies Verfahren zur Schnelldiagnose von Krebs

18.05.2018

Das sogenannte IR-Imaging ist nun so schnell wie herkömmliche Verfahren und bringt einige Vorteile mit sich.

RUB-Forscher haben ein neuartiges Infrarot (IR)-Mikroskop eingesetzt, um Gewebeproben aus dem klinischen Alltag auf Dickdarmkrebs zu testen. Das bisher verwendete IR-Mikroskop hatte sich noch nicht als diagnostisches Werkzeug in der Klinik durchgesetzt, weil die Analysen zu lange dauerten. Durch Einsatz einer neuen Lasertechnik verkürzten die Wissenschaftler die Messdauer von einem Tag auf wenige Minuten. Das IR-Mikroskop gekoppelt mit bioinformatischer Bildanalyse erkennt Krebsgewebe markerfrei und automatisch.

Über die Arbeiten berichten die Bochumer Forscherinnen und Forscher um Prof. Dr. Klaus Gerwert, Dr. Angela Kallenbach-Thieltges, Dr. Frederik Großerüschkamp und Claus Küpper vom Lehrstuhl für Biophysik in der renommierten Zeitschrift Scientific Reports vom 16. Mai 2018.

Presseinformation der RUB vom 18. Mai 2018


Warum ein Fotosyntheseprotein am liebsten im Dreierpack arbeitet

20.04.2018

Eigentlich ist das Protein auch einzeln voll funktionstüchtig. Weshalb es sich trotzdem zusammenlagert, war bislang ein Rätsel.

Dass ein zentrales Protein der Fotosynthese als Dreiergruppe effizienter arbeitet als allein, hat ein internationales Forscherteam gezeigt. Die Wissenschaftler wollten ergründen, warum die Proteine sich stets zu dritt zusammenlagern, obwohl sie eigentlich auch einzeln voll funktionsfähig sind. Zuvor waren Forscher davon ausgegangen, dass der symmetrische Dreierpack schlicht stabiler ist. Die aktuellen Ergebnisse belegen jedoch, dass es nicht nur um Statik geht, sondern dass der Proteinverbund auch funktionell hoch dynamisch zusammenarbeitet.

In der renommierten Fachzeitschrift „Nature Plants“ beschreibt ein deutsch-japanisches Team unter Beteiligung von Prof. Dr. Matthias Rögner und Privatdozent Dr. Marc Nowaczyk vom RUB-Lehrstuhl für Biochemie der Pflanzen die Ergebnisse.

Presseinformation der RUB vom 20. April 2018


Krebsmedikament bei der Arbeit beobachtet

19.04.2018

So lässt sich die Wirkweise einer Arznei ganz ohne Marker ergründen.

Welche Wirkorte das Krebsmedikament Neratinib in Zellen erreicht und wie es sich dort chemisch verändert, haben RUB-Forscher mit der Raman-Mikroskopie untersucht. Ein Vorteil der Methode im Vergleich zu anderen Verfahren ist, dass das Medikament dafür nicht mit einem Marker versehen werden muss, der die Verteilung der Substanz nur indirekt anzeigt; stattdessen kann das Medikament selbst beobachtet werden.

„Die Marker sind oft viel größer als das zu untersuchende Molekül und beeinflussen damit stark dessen Verhalten. Nur das markerfreie Verfahren erlaubt, den Wirkstoff direkt zu beobachten“, sagt Prof. Dr. Klaus Gerwert, der über die Ergebnisse gemeinsam mit Dr. Samir El-Mashtoly vom RUB-Lehrstuhl Biophysik in der renommierten Zeitschrift Angewandte Chemie berichtet.

Presseinformation der RUB vom 19. April 2018


Robuste und günstige Katalysatoren für die Wasserstoffherstellung

10.04.2018

Wie man die Materialien designt, damit sie effizient arbeiten.

Die kleinsten Details der Wasserstoffproduktion am synthetischen Mineral Pentlandit konnten Wissenschaftlerteams der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der Universität Warwick beobachten. Das erlaubt es, Strategien für das Design robuster und kostengünstiger Katalysatoren für die Wasserstoffherstellung zu entwickeln. Die Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Wolfgang Schuhmann und Dr. Ulf-Peter Apfel von der RUB und das Team um Prof. Dr. Patrick R. Unwin von der Universität Warwick berichten im Journal Angewandte Chemie vom 9. März 2018.

Presseinformation der RUB vom 10. April 2018


Wie sich Pflanzen an vielfältige Umweltbedingungen anpassen

09.04.2018

Manche Pflanzenarten können dank natürlicher Prozesse der Mutation und Selektion sogar auf schwermetallverseuchten Böden gedeihen. Ute Krämer untersucht, wie ihnen das gelingt.

Wüste, giftiges Gestein oder Boden mit hohem Salzgehalt: Überall gibt es Pflanzen, die sich im Laufe der Evolution an die widrigsten Bedingungen angepasst haben. Die Bodenzusammensetzung ist von Ort zu Ort stark unterschiedlich – auch dort, wo man es mit bloßem Auge kaum erkennt. Pflanzen meistern diese Herausforderungen ihrer Umwelt zumeist ganz unbemerkt.

Welche natürlich entstandenen genetischen Veränderungen Pflanzen das Überleben an ihrem besonderen Standort erleichtern, wird Prof. Dr. Ute Krämer mit einem Advanced Grant des European Research Council (ERC) untersuchen. Die Inhaberin des Lehrstuhls für Molekulargenetik und Physiologie der Pflanzen an der RUB erhält die Förderung für fünf Jahre.

Presseinformation der RUB vom 09. April 2018


Bluttest zeigt früh das Alzheimer-Risiko an

06.04.2018

Derzeit kann die Krankheit erst bei Auftreten der ersten Symptome festgestellt werden – zu spät für wirksame Therapien.

Ein neu entwickelter Bluttest kann im Mittel acht Jahre vor der klinischen Diagnose auf eine Alzheimer-Erkrankung hinweisen. Das zeigten Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum (RUB), des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des Krebsregisters Saarland mit einer großen populationsbezogenen Kohortenstudie aus dem Saarland. Die Ergebnisse sind in „EMBO Molecular Medicine“ vom 6. April 2018 veröffentlicht.

Presseinformation der RUB vom 06. April 2018


Forscher beobachten Details der Schaltung des Ras-Proteins

20.03.2018

Wie eine bezweifelte Hypothese zur Gewissheit geworden ist.

Ras-Proteine sind molekulare Schalter, die in unserem Körper entscheiden, ob und wann Zellen sich teilen. Ist ihre Funktion gestört, können sich zum Beispiel Tumore bilden. Weitere Details des An- und Ausschaltens konnte ein Forscherteam um Prof. Dr. Klaus Gerwert vom Lehrstuhl für Biophysik der Ruhr-Universität Bochum (RUB) dank kombinierter Methoden ermitteln und somit die Hypothese bestätigen, dass der Bindungspartner von Ras im gebundenen Zustand keine Wasserstoffatome an den Phosphaten enthält. Das renommierte Journal of Biological Chemistry widmet dem Bericht über diese Arbeit seinen Titel vom 16. März 2018.

Presseinformation der RUB vom 20. März 2018


Katalysator mit Selbstverteidigung gegen schädlichen Sauerstoff

12.03.2018

So könnten günstige und effiziente Brennstoffzellen möglich werden.

Schon Spuren von Sauerstoff können molekularen Katalysatoren in Brennstoffzellen den Garaus machen. Daher sind diese der Natur nachempfundenen Katalysatorsysteme, die hocheffizient und kostengünstig sind, bisher kaum anwendbar. Einem Forscherteam der Ruhr-Universität Bochum (RUB) ist es in Zusammenarbeit mit Forschern des Max-Planck-Instituts für Energiekonversion in Mülheim und einer Gruppe des Pacific Northwest National Laboratory in Washington, USA, gelungen, einen solchen Katalysator mit einem Selbstverteidigungsmechanismus gegen Sauerstoff auszustatten. Über ihre Arbeit berichten sie in Nature Communications vom 28. Februar 2018.

Presseinformation der RUB vom 12. März 2018


Bakterien produzieren mehr Substanzen als gedacht

21.02.2018

Unter den Stoffwechselprodukten könnten auch pharmazeutische Wirkstoffe sein.

Das Antibiotika produzierende Bakterium Streptomyces chartreusis schüttet weitaus mehr Stoffwechselprodukte aus, als sein Genom hatte vermuten lassen. Das lässt auf deutlich komplexere Interaktionen mit der Umwelt schließen als zuvor gedacht. Unter den Substanzen könnten auch pharmazeutisch interessante Moleküle sein. Ein Team um Prof. Dr. Julia Bandow und Christoph Senges von der Arbeitsgruppe Angewandte Mikrobiologie der Ruhr-Universität Bochum analysierte ein breites Spektrum von Stoffwechselprodukten des Bakteriums unter verschiedenen Kulturbedingungen.

Gemeinsam mit Kollegen aus Bielefeld und Charlottetown, Kanada, beschreiben die Bochumer Forscher die Ergebnisse in der Zeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ vom 20. Februar 2018.

Presseinformation der RUB vom 21. Februar 2018


Pressemitteilungen 2017



Zwei neue Graduiertenkollegs an der Ruhr-Universität Bochum

20.12.2017

Komplexe Enzyme verstehen und chemische Reaktionen gezielt steuern – diese Themen erwarten die Doktorandinnen und Doktoranden.

Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) erhält zwei neue Graduiertenkollegs, die die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert: Das Graduiertenkolleg „Mikrobielle Substratumsetzung“ nimmt Stoffwechselprozesse von Mikroorganismen unter die Lupe. Die für diese Vorgänge verantwortlichen Enzyme sind nicht nur für die Grundlagenforschung interessant, sondern bergen auch große Chancen für Biotechnologie oder Medizin. Die Beteiligten am Graduiertenkolleg, dessen Sprecher Prof. Dr. Franz Narberhaus vom RUB-Lehrstuhl Biologie der Mikroorganismen ist, wollen die Funktionsweise von Substraten durch mikrobielle Enzyme und Enzymkomplexe auf molekularer Ebene aufklären.

Presseinformation der RUB vom 20. Dezember 2017


Bundesministerium fördert deutsch-chinesisches Forschungslabor

18.12.2017

Algen könnten der Schlüssel zur Energiegewinnung der Zukunft sein. Noch sind sie aber nicht effizient genug.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert den Aufbau eines deutsch-chinesischen Forschungslabors für Algen-Bioenergie in China. Das Projekt beantragten die RUB-Arbeitsgruppe Photobiotechnologie und der RUB-Lehrstuhl für Biochemie der Pflanzen gemeinsam mit einem chinesischen Partner.

In der ersten zweijährigen Förderphase stellt das Ministerium 200.000 Euro für den Aufbau bereit. Weitere 450.000 Euro für drei Jahre können nach einer Zwischenevaluation bewilligt werden.

Presseinformation der RUB vom 18. Dezember 2017


Proteinumfeld macht Katalysator effizient

14.12.2017

Biokatalysatoren sind große Proteinmoleküle. Die eigentliche Reaktion findet dabei nur an einem kleinen Herzstück statt. Der Rest spielt aber auch eine Rolle.

Das Zusammenspiel von Proteinhülle und aktivem Zentrum in Wasserstoff produzierenden Enzymen ist entscheidend für die Effizienz der Biokatalysatoren. Ein Team der RUB und des Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion in Mülheim an der Ruhr analysierte speziell die Rolle von Wasserstoffbrückenbindungen in bestimmten Enzymen aus Grünalgen, den Hydrogenasen.

Presseinformation der RUB vom 14. Dezember 2017


Mit diesem Trick produzieren Enzyme Wasserstoff

06.12.2017

Die Natur stellt den potenziellen Energieträger mühelos und effizient her. Damit die Industrie das Produktionsprinzip abschauen kann, muss es zunächst verstanden sein.

Forscher aus Berlin und Bochum haben ein entscheidendes Detail im Reaktionsmechanismus von Wasserstoff produzierenden Enzymen aufgeklärt, wie sie etwa in Grünalgen vorkommen. Die Organismen kombinieren zwei Wasserstoffionen, auch Protonen genannt, mit zwei Elektronen und erzeugen so Wasserstoffgas. Das Besondere: Hat ein Enzym ein Elektron aufgenommen, sinkt eigentlich seine Neigung, noch ein zweites Elektron aufzunehmen. Wie es dennoch gelingt, beide Elektronen gemeinsam mit den Protonen zu Wasserstoff zu verknüpfen, zeigt eine Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift „Angewandte Chemie“ erschienen ist.

Presseinformation der RUB vom 06. Dezember 2017


Zwei Proteine im Vergleich

24.11.2017

Die Struktur des lichtaktivierbaren Ionenkanals Channelrhodopsin ist entschlüsselt – und erinnert an ein anderes Protein, wie Klaus Gerwert in einem Perspektiven-Artikel in Science beschreibt.

Die neu aufgeklärte Struktur des Proteins Channelrhodopsin – ein Schlüsselelement für die Optogenetik, die bestimmte Funktionen in Organismen mit Licht steuerbar macht – weist Ähnlichkeiten zu einem anderen Protein auf: Bakteriorhodopsin. Mit diesem hat Prof. Dr. Klaus Gerwert von der RUB intensiv gearbeitet. Die Fachzeitschrift Science hat die Ergebnisse zu der Struktur von Dr. Oleksandr Volkov und Kollegen vom Forschungszentrum Jülich am 24. November 2017 veröffentlicht. Auf Einladung von Science verfasste Klaus Gerwert für die gleiche Ausgabe einen Perspektiven-Artikel, der die beiden Proteine gegenüberstellt und die Bedeutung der neuen Ergebnisse von Volkov und Kollegen für die Optogenetik einordnet.

Presseinformation der RUB vom 24. November 2017


ProDi feiert Richtfest - Forschungsbau auf gutem Wege

17.11.2017

Der Forschungsbau für molekulare Proteindiagnostik (ProDi) feiert Richtfest. In ProDi werden neue, in PURE entwickelte Verfahren zur frühen Diagnostik von Krebs und neurodegenerativen Erkrankungen in die klinische Anwendung überführt. „Insbesondere soll der im PURE-Verbund im universitären Maßstab etablierte Workflow nun in die Translation einfließen“ sagt Prof. Dr. Klaus Gerwert, Gründungsdirektor von ProDi.

Presseinformation der RUB vom 17. November 2017


Warum Pflanzen im Dunkeln Sprossen bilden

03.11.2017

Bei Licht entstehen grüne Pflanzen mit Blättern. Nicht so im Dunkeln. Welches Signal dafür verantwortlich ist, ist jetzt entschlüsselt.

Ein Signal aus der Zellwand entscheidet, dass Samen im Dunkeln als lange gelbe Sprossen keimen anstatt zu ergrünen und Blätter zu bilden. Das berichtet ein Team um Biologinnen und Biologen der RUB in der renommierten Zeitschrift „Current Biology“. Was das Dunkelprogramm in der Pflanzenentwicklung anschaltet, war zuvor unbekannt.

Presseinformation der RUB vom 03. November 2017


Leberkrebs richtig einschätzen

13.10.2017

Der Ursprung eines Tumors ist maßgeblich für die passende Behandlung. Proteine führen auf die richtige Spur.

Ein Tumor in der Leber – eine erschreckende Diagnose für betroffene Patientinnen und Patienten. Für Ärzte zunächst noch ein Fragezeichen, denn die Tragweite der Erkrankung ist allein durch die Entdeckung eines Tumors noch nicht feststellbar.

„Die meisten Tumore in der Leber bilden sich aus den Leberzellen, den sogenannten Hepatozyten“, erklärt Prof. Dr. Barbara Sitek, Leiterin der Arbeitsgruppe Clinical Proteomics am Medizinischen Proteom-Center der RUB. Manche entstehen auch in den Gallengängen in der Leber aus den Zellen, die diese Gänge auskleiden, sogenannten Gallengangsepithelzellen. Es kann außerdem vorkommen, dass in der Leber ein Tumor gefunden wird, der gar nicht ursprünglich dort entstanden ist. Dann handelt es sich um eine Tochtergeschwulst, eine Metastase.

Presseinformation der RUB vom 13. Oktober 2017


Tagung - Die molekularen Grundlagen des Lebens

12.09.2017

Die Vorgänge im Gehirn durch Licht manipulieren? Duftstoffe, die außerhalb der Nase wirken? Biochemikerinnen und Biochemiker erforschen, wie das funktioniert.

Über 500 internationale Gäste erwarten die Organisatoren der Tagung „Molecular Basis of Life“. Die Herbsttagung der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie findet vom 24. bis zum 27. September 2017 an der RUB statt. Es ist der größte Biochemie-Kongress in Deutschland. Auch Nicht-Fachleute können ins Thema einsteigen: Es gibt zwei öffentliche Vorträge renommierter Forscher über das Gehirn und über Erkenntnisse der Duftforschung. Darüber hinaus findet eine öffentliche Podiumsdiskussion über therapeutische Möglichkeiten und Gefahren der neuesten Entwicklungen in der Gentechnik statt.

Presseinformation der RUB vom 12. September 2017


1,7 Millionen Euro für die Krebsforschung

04.09.2017

Einen neuen Wirkstoff gegen Krebs wollen Forscherinnen und Forscher aus Essen, Bochum und Wuppertal entwickeln. Das Land NRW fördert das Vorhaben mit 1,7 Millionen Euro mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, kurz EFRE. In den drei Jahren Projektlaufzeit wollen die Wissenschaftler das Medikament so weit bringen, dass es anschließend in klinischen Studien getestet werden kann.

Angriffsziel der neuen Arznei werden die Ras-Proteine sein. In Zellen fungieren sie als Schalter, welche zahlreiche Signalwege steuern.

Presseinformation der RUB vom 04. September 2017


Wie Enzyme Wasserstoff produzieren

19.07.2017

Den entscheidenden Katalyseschritt bei der Wasserstoffproduktion durch Enzyme haben RUB-Forscher gemeinsam mit Kollegen der Freien Universität Berlin aufgeklärt. Die Enzyme, sogenannte Hydrogenasen, sind effiziente Wasserstofferzeuger und daher ein Kandidat für die biotechnologische Herstellung des potenziellen Energieträgers. „Um Wasserstoff in industriellem Maßstab mithilfe von Enzymen zu erzeugen, müssen wir deren Funktionsweise genau verstehen“, sagt Prof. Dr. Thomas Happe, einer der Autoren der Studie.

Das Team um Happe und Dr. Martin Winkler von der Bochumer Arbeitsgruppe für Photobiotechnologie berichtet über die Ergebnisse in der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications.

Presseinformation der RUB vom 19. Juli 2017


Evolution eines bakteriellen Enzyms in Grünalgen

11.07.2017

Ein neues Puzzlestück in der Evolution von Grünalgen haben Forscher der RUB mit Kollegen vom Max-Planck-Institut in Mülheim an der Ruhr entdeckt. In einer stammesgeschichtlich alten Alge untersuchten sie das wasserstoffproduzierende Enzym, eine sogenannte Hydrogenase, und verglichen die Ergebnisse mit moderneren Algen.

Wasserstoffproduzierende Enzyme kommen ursprünglich in vielen Bakterien vor. Aber auch Grünalgen nutzen sie, um lichtgetrieben Wasserstoff herzustellen. „Über die Herkunft der Enzyme in Algen tappte man lange im Dunkeln“, sagt Vera Engelbrecht, Forscherin in der Arbeitsgruppe Photobiotechnolgie der RUB.

Presseinformation der RUB vom 11. Juli 2017


Die RUB-Wissenschaft ist medientauglich

22.06.2017

Von wegen Wissenschaftler arbeiten nur im stillen Kämmerlein: Am 23. und am 25. Juni werden eine Forscherin und ein Forscher der RUB im Fernsehen präsentiert – jeweils zur besten Sendezeit. Also: TV-Geräte einschalten!

Los geht es am Freitag, 23. Juni, um 20.15 Uhr im WDR mit der Dokumentation „Die Zukunftsmacher aus dem Ruhrgebiet“. Vorgestellt werden besonders innovative Menschen und ihre Projekte. Mit dabei ist Prof. Dr. Ute Krämer vom Lehrstuhl für Pflanzenphysiologie der RUB. Sie möchte der Natur helfen, sich selbst zu heilen.

Presseinformation der RUB vom 22. Juni 2017


Der Duftstoff Hedion beeinflusst menschliches Verhalten

12.05.2017

Neue Ergebnisse legen nahe, dass der blumige Duftstoff Hedion menschliches Verhalten beeinflusst. In verhaltensökonomischen Laborstudien von Forschern der Universitäten Bern, Bochum und Köln verstärkte Hedion reziproke Verhaltensweisen nach dem Motto „Wie du mir, so ich dir“.

RUB-Forscher hatten Hedion zuvor als ersten Duft identifiziert, der einen menschlichen Pheromonrezeptor namens VN1R1 erregt. Dadurch wird eine Aktivierung einer Gehirnregion hervorgerufen, die an der Hormonsteuerung beteiligt ist.

Presseinformation der RUB vom 12. Mai 2017


Was der Sonderforschungsbereich 642 erreicht hat

02.05.2017

Nach zwölf Jahren Proteinforschung fassen die verantwortlichen Wissenschaftler ihre Hauptergebnisse zusammen. Damit füllen sie zwei Ausgaben einer Fachzeitschrift.

26,6 Millionen Euro Fördermittel, 639 wissenschaftliche Veröffentlichungen, 119 Promotionen – diese Zahlen stehen am Ende des Sonderforschungsbereichs (SFB) 642, der von 2004 bis 2016 an der RUB beheimatet war. Die wissenschaftlichen Ergebnisse aus zwölf Jahren gemeinsamer Proteinforschung mit Kollegen aus Dortmund veröffentlichte das Team um Sprecher Prof. Dr. Klaus Gerwert in zwei Ausgaben der Zeitschrift „Biological Chemistry“. Die Druckfassung erschien am 1. Mai 2017.

In dem SFB, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, untersuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Signalwege und Transportprozesse an biologischen Membranen, die von den Energiespeichermolekülen ATP und GTP abhängig sind. Dabei rankten sich viele Projekte um Schalterproteine der Ras-Familie und ihre Interaktionspartner, welche zahlreiche zelluläre Signalwege beeinflussen und deren Fehlfunktionen Krankheiten wie Krebs verursachen können.

Presseinformation der RUB vom 02. Mai 2017


Neues Verfahren zur Identifikation von Biomarkern etabliert

31.03.2017

RUB-Forscher haben ein Verfahren etabliert, mit dem sie Protein-Biomarker zur Diagnose verschiedener Krebsarten identifizieren können. Mit einer speziellen Form der Infrarot (IR)-Spektroskopie detektieren sie Tumorgewebe in einer Biopsie oder Gewebeprobe automatisch und markerfrei: Anders als bei der derzeit herkömmlichen Pathologie braucht es dabei weder Färbungen noch Antikörper. So kann das Gewebe anschließend besser detaillierten Proteinanalysen unterzogen werden.

Das Team um Prof. Dr. Klaus Gerwert und Dr. Frederik Großerüschkamp vom Forschungskonsortium „Protein Research Unit Ruhr within Europe“ (PURE) berichtet in der international renommierten Fachzeitschrift „Scientific Reports“.

Presseinformation der RUB vom 31. März 2017


So bauen Grünalgen ihre Enzyme zusammen

27.03.2017

RUB-Forscher haben untersucht, wie Grünalgen komplexe Bestandteile eines Wasserstoff produzierenden Enzyms, Hydrogenase genannt, herstellen. Bislang ist wenig darüber bekannt, wie Organismen unter natürlichen Umständen ihren speziellen Hydrogenase-Typ bilden.

Das Team um Dr. Anne Sawyer, Doktorandin Yu Bai, Privatdozentin Dr. Anja Hemschemeier und Prof. Dr. Thomas Happe von der Bochumer Arbeitsgruppe Photobiotechnologie fand mit neuen Methoden der synthetischen Biologie heraus, dass es eine spezielle Proteinmaschinerie in den Chloroplasten der Grünalgen braucht, um eine funktionstüchtige Hydrogenase herzustellen.

Presseinformation der RUB vom 27. März 2017


Neue Angriffsziele in Darmkrebszellen entdeckt

20.03.2017

Das Wachstum von Darmkrebszellen lässt sich mit dem Duftstoff Troenan bremsen. Zu dieser Erkenntnis kamen RUB-Forscher um Prof. Dr. Dr. Dr. habil. Hanns Hatt und Dr. Lea Weber, nachdem sie in Tumorzellen aus dem Enddarm den Riechrezeptor OR51B4 entdeckt hatten. Als Aktivator für den Rezeptor identifizierten sie das Molekül Troenan, das nach Liguster duftet, einer Strauchpflanze, die häufig als Hecke genutzt wird.

Die Forscher behandelten kultivierte Krebszellen und Tumorgewebeproben von Patienten mit dem Duftstoff. Dadurch wuchsen die Zellen nicht mehr so schnell und bewegten sich langsamer als zuvor – ein Hindernis für die Bildung von Metastasen. Außerdem starben durch die Troenan-Behandlung vermehrt Krebszellen ab.

Presseinformation der RUB vom 20. März 2017


Wenn Viren Bakterien helfen

23.02.2017

Viren, die Bakterien befallen, tragen in ihrem Genmaterial Hilfsgene. Sie sorgen dafür, dass in der Wirtszelle bestimmte Proteine produziert werden, die dem Virus einen Vorteil verschaffen. An der Blaualge haben Forscherinnen und Forscher aus Kaiserslautern und Bochum jetzt ein solches Protein genauer untersucht. Es scheint die Fotosynthese der Blaualgen zu unterstützen.

Wenn Viren eine Zelle infizieren, nutzen sie diese als Fabrik, um sich selbst zu vervielfältigen. „Sie missbrauchen die Bakterien, um neue Virusproteine zu produzieren“, sagt Prof. Dr. Nicole Frankenberg-Dinkel von der Technischen Universität Kaiserslautern. „Auf diese Weise entstehen neue Viren, die in der Wirtszelle zusammengesetzt werden.“

Presseinformation der RUB vom 23. Februar 2017


Die Glühwürmchen unter den Fischen

09.02.2017

Der Blitzlichtfisch Anomalops katoptron, der in den Korallenriffen des Pazifiks lebt, nutzt Blinksignale zur nächtlichen Futtersuche. Hat er es gefunden, geht das Blinken beim Fressen in ein Dauerleuchten über. Neben dem Umgebungslicht steuert also auch die Anwesenheit von Futter die Biolumineszenz der Fische. Das haben Verhaltensbiologen um Prof. Dr. Stefan Herlitze und Dr. Jens Hellinger herausgefunden. So konnten sie ergründen, wozu die Fische ihre Biolumineszenz einsetzen. Für viele andere leuchtende Meerestiere ist diese Frage noch ungeklärt.

Presseinformation der RUB vom 09. Februar 2017


Was Duftrezeptoren im menschlichen Herzen machen

08.02.2017

Das menschliche Herz besitzt Riechrezeptoren, die auch in der Nase vorkommen. RUB-Forscher haben jetzt für einen dieser Rezeptoren herausgefunden, was eigentlich seine Funktion ist. Er reagiert auf Fettsäuren, die einen ranzig-fettigen Geruchseindruck vermitteln. Im Blut von Diabetikern kommen sie gehäuft vor. Aktiviert eine Fettsäure den Rezeptor, reduzieren sich Herzfrequenz und Herzkraft.

„Das könnte sich negativ auf die Herzfunktion von Diabetikern auswirken“, vermutet Prof. Dr. Dr. Dr. habil. Hanns Hatt, Leiter des Bochumer Lehrstuhls für Zellphysiologie, der die Studien mit Dr. Nikolina Jovancevic und weiteren Kollegen durchführte. Sein Team entwickelte inzwischen einen Blocker für den Rezeptor. Dieser hebt den negativen Effekt der aktivierenden Düfte auf. Von solch einem Blocker, folgert Hatt, könnten in Zukunft vor allem Patienten mit erhöhten Fettsäurewerten im Blut profitieren.

Presseinformation der RUB vom 08. Februar 2017


Forschergruppe in der Biochemie verlängert

17.01.2017

Eine von der RUB koordinierte Forschergruppe erhält für weitere drei Jahre eine Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Höhe von 3,3 Millionen Euro. Die Wissenschaftler um Prof. Dr. Ralf Erdmann vom Institut für Biochemie und Pathobiochemie der RUB untersuchen Riesenporen, die den Transport von Proteinen in bestimmte Zellorganellen, die Peroxisomen, ermöglichen. Die Forschungsergebnisse können zu einem besseren Verständnis von Krankheiten beitragen, die durch eine fehlerhafte Reifung der Peroxisomen entstehen. Die DFG fördert die Forschergruppe „Struktur und Funktion des peroxisomalen Translokons“ (Pertrans) seit 2013.

Presseinformation der RUB vom 17. Januar 2017


Forscher entdecken schwere Nebenwirkung bei zugelassenem Medikament

17.01.2017

Das Multiple-Sklerose-(MS)-Medikament Alemtuzumab kann schwere, unberechenbare Nebenwirkungen auslösen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Team um Prof. Dr. Aiden Haghikia und Prof. Dr. Ralf Gold von der RUB-Klinik für Neurologie im St. Josef-Hospital. In der renommierten Fachzeitschrift „Lancet Neurology“ berichten die Wissenschaftler von zwei Patienten, bei denen Alemtuzumab die Symptome erheblich verschlimmerte. Das Team beschreibt außerdem eine Therapie, die die schädlichen Nebenwirkungen erfolgreich eindämmte.

Presseinformation der RUB vom 17. Januar 2017


Der Computer als Mikroskop

16.01.2017

Mit einer Kombination aus Infrarotspektroskopie und Computersimulationen haben Forscher der RUB neue Einblicke in die Funktionsweise von Schalterproteinen gewonnen. Dank hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung bewiesen sie unter anderem den entscheidenden Beitrag eines Magnesiumatoms für das An- und Ausschalten der sogenannten G-Proteine.

G-Proteine sind zum Beispiel am Sehen, Riechen, Schmecken und an der Blutdruckregulation beteiligt. Sie sind Angriffspunkt für viele Medikamente. „Ein detailliertes Verständnis ihrer Funktionsweise ist daher nicht nur von akademischem Interesse“, sagt Prof. Dr. Klaus Gerwert, Leiter des Lehrstuhls für Biophysik. Er berichtet über die Ergebnisse gemeinsam mit seinen Bochumer Kollegen Privatdozent Dr. Carsten Kötting und Daniel Mann im Biophysical Journal. Die Zeitschrift widmete dem Thema in der Ausgabe vom 10. Januar 2017 die Titelgeschichte.

Presseinformation der RUB vom 16. Januar 2017


Pressemitteilungen 2016



Schärfemolekül bremst Wachstum von Brustkrebszellen

20.12.2016

Der Geschmacksstoff Capsaicin macht Peperoni scharf. Ein feuriges Geschmackserlebnis ist aber längst nicht die einzige Wirkung, die er auf den Körper haben kann.

Capsaicin, ein Inhaltsstoff von scharfen Substanzen wie Peperoni oder Pfeffer, hemmt das Wachstum von Brustkrebszellen. Das berichtet ein Team um den Bochumer Duftforscher Prof. Dr. Dr. Dr. habil. Hanns Hatt und Dr. Lea Weber nach Experimenten an kultivierten Zellen. In der Zeitschrift „Breast Cancer – Targets and Therapy“ stellen die Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum ihre Ergebnisse vor, gemeinsam mit Kollegen der Augusta-Kliniken Bochum, des Herz-Jesu-Krankenhauses Dernbach sowie dem Kölner Zentrum für Genomik.

Die Versuche erfolgten mit der Zelllinie SUM149PT, die ein Modellsystem für eine besonders aggressive Brustkrebsform ist, den Triple-negative-Typ. Für diese Krebsart ist die Chemotherapie derzeit die einzige mögliche Behandlung.

Presseinformation der RUB vom 20. Dezember 2016


Molekulare Schalter im Detail erforscht

07.12.2016

Bei allen möglichen Prozessen im Körper haben molekulare Schalter das Sagen. Funktionieren sie nicht, werden wir krank.

Sehen, Riechen, Schmecken, Blutdruckregulation – an allen diesen Prozessen sind molekulare Schalter beteiligt. Den Mechanismus, mit dem diese Proteine ausgeschaltet werden, hat ein Forscherteam der Ruhr-Universität Bochum (RUB) um Prof. Dr. Klaus Gerwert und Privatdozent Dr. Carsten Kötting untersucht. Sie nutzten dafür die Infrarotspektroskopie (FTIR) und Computersimulationen und konnten den Prozess auf subatomarer Ebene beschreiben. Die Wissenschaftler berichten in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS).

Presseinformation der RUB vom 07. Dezember 2016


Neue Biobrennstoffzelle mit Energiespeicher

15.11.2016

Es ist eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft, Energie effizient zu produzieren und zu speichern – etwa für implantierte medizinische Systeme. So könnte ein Biosystem beide Aufgaben auf einmal übernehmen.

Forscher haben ein Hybrid aus Brennstoffzelle und Kondensator auf Biobasis entwickelt. Mithilfe enzymatischer Prozesse generiert der sogenannte Biosuperkondensator effizient Energie und speichert diese auch. Der Trick: Die Enzyme sind in ein stabiles Polymergel eingebettet, das eine große Energiemenge speichern kann. In der Zeitschrift „Angewandte Chemie“ beschreiben die Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum und der schwedischen Universität Malmö ihre Entwicklung.

Presseinformation der RUB vom 15. November 2016


Cannabinoid-Rezeptor schaltet Spermien scharf
Biologie

29.08.2016

Bochumer und Bonner Forscher haben in Spermien einen hochempfindlichen Cannabinoid-Rezeptor entdeckt. Seine Rolle für die Befruchtung ist entscheidend.

Pressemitteilung der RUB 2016/115


Riechrezeptor in Pigmentzellen der Haut entdeckt
Neue Erkenntnisse aus der Duftforschung

Den neu gefundenen Rezeptor möchte das Team nun an Patienten weiter untersuchen. Warum erklärt eine aktuelle Studie.

Forscher der Ruhr-Universität Bochum haben zum ersten Mal einen Riechrezeptor in pigmentbildenden Zellen der menschlichen Haut nachgewiesen, den sogenannten Melanozyten. Das Team um Prof. Dr. Dr. Dr. habil. Hanns Hatt zeigte, dass der veilchenähnliche Duftstoff Beta-Ionon den Rezeptor aktiviert.
Die Bochumer Forscher vom Lehrstuhl für Zellphysiologie berichten die Ergebnisse gemeinsam mit Kollegen der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem Universitätsklinikum Jena im Journal of Biological Chemistry.

Pressemitteilung der RUB 2016/082


Synthese von Wasserstoff
Wenn sich Enzyme im Reagenzglas selbst zusammenbauen

Wasserstoff gilt als potenzieller Energieträger der Zukunft. Fraglich bleibt, wie man ihn in Masse produzieren soll. Bochumer Forscher haben einen neuen Ansatz für ein industrietaugliches Verfahren gefunden.

Bochumer Forscher haben ein wasserstoffproduzierendes Enzym im Reagenzglas nachgebaut, das genauso effizient arbeitet wie das Original. Das Protein – eine sogenannte Hydrogenase aus Grünalgen – besteht aus einem Proteingerüst und einem Kofaktor. Letzterer ist das Reaktionszentrum, an dem die miteinander reagierenden Substanzen andocken. Gaben die Forscher verschiedene chemisch synthetisierte Substanzen zu dem Proteingerüst hinzu, setzte sich der Kofaktor daraus spontan selbst zusammen.

Pressemitteilung der RUB 2016/078


Molekulares Lego
Wie Forscher Bakterien neues Verhalten beibringen
Zusammenstellung von Erbgut-Modulen verändert

Forscher, die sich mit synthetischer Biologie beschäftigen, nutzen Bausteine der Natur und kombinieren sie neu. Dadurch erwerben Bakterien Funktionen, die sie vorher nicht hatten. Ein großes Potenzial für die Biotechnologie.
Johanna Roßmanith und ihr Doktorvater Prof. Dr. Franz Narberhaus vom Lehrstuhl für Biologie der Mikroorganismen konnten in einer Studie steuern, welche Proteine ein Bakterium herstellt und wie es sich verhält. So brachten sie zum Beispiel ein Bakterium zum Schwimmen, das vorher unfähig war, sich fortzubewegen. Die Forscher machten es möglich, indem sie verschiedene Module aus der RNA des Bakteriums neu kombinierten.

Pressemitteilung der RUB 2016/057


Neues optogenetisches Werkzeug
G-Protein-gekoppelte Signalwege gezielt an- und abschalten
Protein Melanopsin erlaubt kurzzeitige und dauerhafte Aktivierung

Blau an, gelb aus: Mit Licht unterschiedlicher Farbe können Forscher Signalwege im Gehirn an- und abschalten.

Pressemitteilung der RUB 2016/046


Neue Elektrode zum Messen von Ionenkonzentrationen
System günstig und in Masse produzierbar
Verfahren funktioniert ohne Elektrolytlösung

Für Blutanalysen und industrielle Tests müssen Anwender oft die Konzentration bestimmter Ionen messen. Die Geräte dafür sind derzeit groß und nicht günstig produzierbar. Eine neue trockene Elektrode könnte das ändern.

Pressemitteilung der RUB 2016/035


Bluttest zur Diagnose von Alzheimer entwickelt
Infrarotsensor als neues diagnostisches Tool
Potenzieller präklinischer Früherkennungstest

Forscher haben einen Bluttest entwickelt, mit dem es in Zukunft möglich sein könnte, Alzheimer im Frühstadium zu entdecken.

Pressemitteilung der RUB 2016/034


Effizienz der Wasserelektrolyse verdoppelt
Kupferschicht steigert Aktivität von Platinelektroden
Forscher berichten in „Nature Communications“

Die Wasserelektrolyse hat sich als Verfahren für die Produktion von Wasserstoff bislang nicht durchgesetzt. Zu viel Energie geht in dem Prozess verloren. Forscher haben die Effizienz der Reaktion nun verdoppelt.

Pressemitteilung der RUB 2016/033


Riechrezeptoren im Blut
Duftstoff Sandalore hemmt Wachstum von Leukämiezellen
Forscher klären zugrunde liegende Signalwege auf

Menschliche Blutzellen besitzen Riechrezeptoren, die auf Sandalore ansprechen. Dies könnte ein Ansatzpunkt für neue Leukämie-Therapien sein, berichten Bochumer Forscher in einer aktuellen Studie.

Pressemitteilung der RUB 2016/012


Pressemitteilungen 2015



Neue Erkenntnisse zum Proteinimport in Peroxisomen
Forscher entdecken Riesenpore in der Membran der Zellorganellen
So gelangen Proteine in gefaltetem Zustand ins Innere

Forscher der Ruhr-Universität Bochum haben in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Osnabrück, Bremen und Göttingen eine zweite Riesenpore für den Transport von gefalteten Proteinen in bestimmte Zellorganellen, die Peroxisomen, entdeckt. Eine erste Riesenpore hatte die Gruppe bereits vor fünf Jahren beschrieben. Die Ergebnisse berichtet das Team um Prof. Dr. Ralf Erdmann vom Institut für Biochemie und Pathobiochemie in der Zeitschrift „Cell Reports“.

Pressemitteilung der RUB 2015/175


Blutentnahme genügt: Optimale Therapieplanung bei Darmkrebs
UK Knappschaftskrankenhaus Bochum wird erstes deutsches Kompetenzzentrum für „Liquid Biopsy“
Molekulare Tumoranalytik mit Flüssigbiopsie-Verfahren

Ab dem 1. Dezember ist es deutschlandweit erstmalig möglich, den Mutationsstatus von Darmtumoren anhand einer einfachen Blutprobe zu bestimmen. Das Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum setzt als erstes deutsches Kompetenzzentrum einen neu entwickelten RAS-Biomarkertest in der Darmkrebstherapie ein. Seine Relevanz für die gezielte Behandlung der Patienten ist in einer Studie der Ruhr-Universität Bochum (RUB) bestätigt worden. Das blutbasierte Verfahren verspricht nach Ansicht der Ärzte des Knappschaftskrankenhauses Bochum um Prof. Wolff Schmiegel viel: Es ist einfach, schnell und ermöglicht mehr Patienten eine personalisierte, maßgeschneiderte Therapie.

Pressemitteilung der RUB 2015/173


Darmkrebs: Molekulare Tumoranalytik mit Flüssigbiopsie
Bochum wird erstes deutsches Kompetenzzentrum
RUB-Medizin: Einladung zur Pressekonferenz „Liquid Biopsy“

Ein neu entwickeltes Verfahren ermöglicht die molekulare Tumoranalytik bei Darmkrebspatienten anhand einer einfachen Blutprobe. Ab Dezember 2015 wird das Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum das deutschlandweit erste Kompetenzzentrum für diese Flüssigbiopsie (Liquid Biopsy). Prof. Wolff Schmiegel und sein Team setzen das Analyseverfahren dann am Klinikum der Ruhr-Universität Bochum ein. Der Test, auf dem das Verfahren basiert (OncoBEAM), wurde von Sysmex Inostics in Kooperation mit Merck entwickelt; beide Unternehmen arbeiteten dabei eng mit den Bochumer Wissenschaftlern zusammen.

Pressemitteilung der RUB 2015/162


Ernährung kann Verlauf der Multiplen Sklerose beeinflussen
Im Fokus von Neurologen: Fettsäuren
Wissenschaftler aus Bochum und Erlangen kooperieren

Fettsäuren in der Nahrung haben einen Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf von autoimmun chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie der Multiplen Sklerose. In einer Kooperationsstudie der Neurologischen Kliniken der Ruhr-Universität Bochum (St. Josef-Hospital) mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen fanden Wissenschaftler jetzt heraus, dass langkettige Fettsäuren die Entstehung und Vermehrung von entzündlichen Zellen in der Darmwand fördern. Im Gegensatz dazu führen kurzkettige Fettsäuren zur Entstehung und Verbreitung von regulatorischen Zellen des Immunsystems. Ihre Ergebnisse veröffentlichten Prof. Dr. med. Aiden Haghikia und Prof. Dr. med. Ralf Linker in der aktuellen Ausgabe der renommierten Zeitschrift „Immunity“.

Pressemitteilung der RUB 2015/142


Proteinreaktionen mit subatomarer Auflösung aufgeklärt
Kombination von Infrarotspektroskopie und Computersimulationen entscheidend
Warum manche Schalterproteine langsamer sind als andere

Mit subatomarer Auflösung haben Forscher Einblicke in die dynamische Arbeitsweise zweier Schalterproteine gewonnen, die für den Stoffimport in den Zellkern und das Zellwachstum verantwortlich sind. Das Team um Prof. Dr. Klaus Gerwert vom Lehrstuhl für Biophysik der Ruhr-Universität Bochum, gemeinsam mit Partnern aus Dortmund und Shanghai, kombinierte verschiedene Methoden, um eine Auflösung von einem Hundertstel Atomdurchmesser zu erreichen. Das „Journal of Biological Chemistry“ widmet dem Thema in seiner aktuellen Ausgabe die Titelstory.

Pressemitteilung der RUB 2015/138


Prof. Hanns Hatt tritt am 1. September sein neues Amt an
Präsident der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
Dachorganisation von acht deutschen Wissenschaftsakademien

Der Bochumer Biologe Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt tritt am 1. September 2015 sein Amt als Präsident der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften an. Er wurde bereits im April in dieses Amt gewählt und hat es zunächst für drei Jahre inne. Eine einmalige Wiederwahl ist möglich.

Pressemitteilung der RUB 2015/119


Vier Tage im Zeichen der Biospektroskopie
Internationale Tagung an der Ruhr-Universität Bochum
Neue Marker-freie medizinische Diagnose Methoden

Vom 6. bis 10. September findet an der Ruhr-Universität Bochum die 16th European Conference on the Spectroscopy of Biological Molecules (ECSBM) statt. Über 70 international renommierte Redner und Rednerinnen stellen einem Fachpublikum aus ganz Europa Spitzenforschung auf dem Gebiet der Biospektroskopie und Marker-freien Imaging Methoden vor. Prof. Dr. Klaus Gerwert, Tagungspräsident der 16. ECSBM und Sprecher des ausrichtenden Sonderforschungsbereichs SFB 642 weiß um die Notwendigkeit solcher Tagungen: „In der Proteinanalytik hat es in den letzten Jahren rasante technische Fortschritte gegeben“, so der RUB-Wissenschaftler.

Pressemitteilung der RUB 2015/115


RUB-Forscher entwickeln Tiermodell für spezielle Bewegungsstörung
Ursachen der Spinalen Cerebellären Ataxie sollen erforscht werden
Lidschlagkonditionierung könnte zur Früherkennung dienen

Forscherinnen und Forscher der Ruhr-Universität Bochum (RUB) haben ein Mausmodell für die menschliche Krankheit SCA6 etabliert, eine Bewegungsstörung, die durch genetische Defekte ähnlich wie bei der Chorea Huntington ausgelöst wird. Damit sollen die Ursachen der Krankheit im Detail erforscht werden. Erste Studien geben Hinweise darauf, dass Probleme beim Konditionierungslernen ein Frühsymptom der Störung sein könnten. Das Team vom Lehrstuhl für Allgemeine Zoologie und Neurobiologie berichtet in der Zeitschrift „Journal of Neuroscience“, deren Editor das Thema in einem Kommentar hervorgehoben hat.

Pressemitteilung der RUB 2015/82


Ein Schutzschild für sensible Katalysatoren
Hydrogele blocken schädlichen Sauerstoff ab
Neuartige Brennstoffzellen in Zukunft möglich

Ein internationales Forscherteam hat einen Weg gefunden, sensible Katalysatoren vor Schäden durch Sauerstoff zu schützen. Das könnte es in Zukunft ermöglichen, Wasserstoff-Brennstoffzellen mit Biomolekülen wie dem Enzym Hydrogenase oder molekularen Katalysatoren umzusetzen. Bislang wird dafür das seltene und teure Edelmetall Platin benötigt. In den Zeitschriften „Angewandte Chemie“ und „Journal of the American Chemical Society“ berichten die Forscher aus Bochum und Mülheim gemeinsam mit französischen Kollegen, wie ein Hydrogel als „Schutzschild“ für die Biomoleküle dienen kann.

Pressemitteilung der RUB 2015/78


Lungenkrebs in frühen Stadien erkennen
„Spektrale Histopathologie“ als neue Diagnosemethode
Marker-freies, automatisches Verfahren ermöglicht Prognose über Aggressivität von Tumoren

Eine neue Diagnosemethode, die Spektrale Histopathologie, ermöglicht es, Subtypen einzelner Lungenkrebsformen Marker-frei zu erkennen. Wissenschaftler des PURE-Konsortiums der Ruhr-Universität Bochum (RUB) haben sie entwickelt und gemeinsam mit Ärzten der Ruhrlandklinik in Essen erfolgreich eingesetzt. Es handelt sich um ein automatisierbares Imaging-Verfahren, das bestimmte Formen von Lungenkrebs klassifiziert und damit eine Prognose über die Aggressivität eines Tumors erlaubt. In der Fachzeitschrift „Analyst“ vergleicht das Team um RUB-Prof. Dr. Klaus Gerwert die Ergebnisse herkömmlicher Diagnoseverfahren mit denen der Spektralen Histopathologie.

Pressemitteilung der RUB 2015/053


Zarter Duft nach Magnolien aktiviert menschlichen Pheromonrezeptor
Menschen könnten wie Tiere über Duftstoffe kommunizieren
Geruchsmolekül Hedion löst unterschiedliche Gehirnaktivität bei Männern und Frauen aus

Es ist umstritten, ob Menschen so wie Tiere über Pheromone miteinander kommunizieren.
Zellphysiologen der Ruhr-Universität Bochum haben nachgewiesen, dass der Duftstoff Hedion den Pheromonrezeptor VN1R1 aktiviert, welcher in der menschlichen Riechschleimhaut vorkommt. Gemeinsam mit Kollegen aus Dresden zeigten die Bochumer, dass der Geruch von Hedion geschlechtsspezifische Aktivierungsmuster im Gehirn erzeugt, die bei klassischen Riechstoffen nicht entstehen. „Die Ergebnisse liefern einen starken Hinweis, dass es auch bei Menschen eine Pheromonwirkung gibt, die sich vom Riechen unterscheidet“, sagt Duftforscher Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt. Das Team berichtet in der Zeitschrift „Neuroimage“.

Pressemitteilung der RUB 2015/049


Die Photosynthese domestizieren
1,2 Millionen Euro für neues EU-Projekt „Sun2Chem“
Halbkünstliche Chloroplasten sollen biotechnologisch relevante Produkte herstellen

Ein internationales Forscherteam möchte halbkünstliche Chloroplasten erzeugen, die biotechnologisch interessante Produkte herstellen. Dazu wollen sie den Photosynthese-Prozess von natürlichen Chloroplasten modifizieren. Die EU fördert das Vorhaben mit 1,2 Millionen Euro für drei Jahre im Rahmen von „ERASynBio“, einer Initiative, die die synthetische Biologie in Europa vorantreiben soll. Prof. Dr. Thomas Happe von der AG Photobiotechnologie der Ruhr-Universität Bochum leitet das Projekt „Sun2Chem“.

Pressemitteilung der RUB 2015/035


Zitrusduft hemmt Leberkrebs
Bochumer Forscher entschlüsseln Signalweg
Duftrezeptor in Leberkrebszellen nachgewiesen

Terpene als Hauptbestandteil ätherischer Öle können das Wachstum verschiedener Krebszellen hemmen. Wie genau sie das tun, haben Bochumer Forscher um Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt jetzt an Leberkrebszellen genau untersucht. Sie konnten die molekularen Mechanismen aufklären, die bei Anwendung von (-)-Citronellal zu einem Wachstumsstopp der Krebszellen führten und wiesen nach, dass der Duftrezeptor OR1A2 die entscheidende Schaltstelle dafür ist. Der Duftrezeptor könnte künftig als Ziel für Diagnostik und Therapie des Leberkrebses dienen. Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher im Journal Archives of Biochemistry and Biophysics.

Pressemitteilung der RUB 2015/013


Arbeitsweise des Proteins Channelrhodopsin-2 entschlüsselt
Forscher verfolgen das Öffnen des Ionenkanals mit biophysikalischen Methoden
„Angewandte Chemie“: Ergebnisse erlauben Maßanfertigung optogenetischer Werkzeuge

Mit hoher räumlicher und zeitlicher Präzision haben Forscher die Arbeitsweise des lichtgesteuerten Ionenkanals Channelrhodopsin-2 aufgeklärt. Dieses Biomolekül kommt in der Optogenetik zum Einsatz, welche es erlaubt, die Aktivität von lebenden Zellen mit Licht zu steuern. „Das von uns entwickelte Modell ermöglicht es, optogenetische Werkzeuge je nach Anwendung maßzuschneidern“, sagt Prof. Dr. Klaus Gerwert vom Lehrstuhl für Biophysik der Ruhr-Universität Bochum. Gemeinsam mit Kollegen der Humboldt-Universität zu Berlin um Prof. Dr. Peter Hegemann berichten die Bochumer in der Zeitschrift „Angewandte Chemie“.

Pressemitteilung der RUB 2015/002


Pressemitteilungen 2014



RUB-Forscher entdecken Schutzprotein gegen Chlor
RidA beschützt Darmbakterien vor Immunaktivität
Proteinforscher berichten in Nature Communications

Chlor ist ein gängiges Desinfektionsmittel, das Bakterien tötet, etwa im Schwimmbad oder der Trinkwasserversorgung. Auch unser Immunsystem stellt Chlor her, das dazu führt, dass Proteine in Bakterien ihre natürlich Faltung verlieren, verklumpen und nicht mehr funktionieren. RUB-Forscher um Prof. Dr. Lars Leichert haben jetzt im Darmbakterium E. coli ein bisher unbekanntes Protein entdeckt, das die Bakterien vor Chlor beschützt. In Anwesenheit von Chlor bindet es an andere Proteine und schützt sie so vor dem Verklumpen. Ist die Gefahr vorüber, lässt es wieder los und die Proteine können weiterarbeiten. Über ihre Entdeckung des Proteins berichten die Forscher in der aktuellen Ausgabe von Nature Communications.

Pressemitteilung der RUB 2014/221


„Die Proteindiagnostik birgt große Vorteile“

"rubin" im Gespräch mit Klaus Gerwert :

Krankheiten wie Alzheimer und Krebs früher diagnostizieren zu können ist das Ziel von Klaus Gerwert. Erreichen will er es mithilfe der Proteindiagnostik. Der erste große Schritt ist getan.
Im Jahr 2010 entstand in Bochum das Europäische Konsortium PURE, mit ganzem Namen „Protein research Unit Ruhr within Europe“. Prof. Dr. Klaus Gerwert, Leiter des Lehrstuhls Biophysik, ist Sprecher von PURE. Er hat er das große Ziel vor Augen, neue Diagnosetechniken zur Früherkennung von Krankheiten in die Klinik zu bringen. Mit der Genehmigung des Forschungsbaus „ProDi“ ist er seinem Ziel in diesem Jahr ein großes Stück näher gekommen.

rubin - Wissenschaftsmagazin der RUB 2014


Grünes Licht für clevere Algen
RUB-Forscher untersuchen außergewöhnliche Lichtsammelproteine
Paper of the week: Algen kombinieren bewährte und neue Synthesewege

Pflanzliches Plankton ist nicht nur Fundament der Nahrungskette in den Ozeanen, sondern bindet über Photosynthese auch Kohlenstoff und produziert Sauerstoff. Dafür nutzt das sogenannte Phytoplankton Sonnenergie. Einen beachtlichen Teil des Phytoplanktons machen Cryptophyten, komplexe einzellige Algen, aus. Sie haben ihre Lichterntemechanismen im Lauf der Evolution stark an ihre Umgebung angepasst und können daher zum Beispiel auch grünes Licht nutzen. Forscher um Prof. Dr. Nicole Frankenberg-Dinkel decken erstmals Gemeinsamkeiten und Unterschiede beim Zusammenbau der Lichterntekomplexe der Cryptophyte Guillardia theta im Vergleich zu Cyanobakterien und Rotalgen auf. Die Veröffentlichung der Ergebnisse in der Zeitschrift „Journal of Biological Chemistry“ gehört zu den zwei Prozent der Publikationen, welche zum „Paper of the week“ gewählt wurden.

Pressemitteilung der RUB 2014/160


Cholera-Bakterium erkennt Menschen an der Körpertemperatur
Forscher aus Bochum und Texas entwaffnen Cholera-Erreger
Bakterielles Virulenz-Programm auf Eis gelegt

Die Cholera gehört zu den gefürchtetsten Krankheiten weltweit. Die Entwicklung wirksamer Medikamente ist daher von größter Bedeutung. Wissenschaftlern der RUB und der University of Texas ist es nun zusammen gelungen, diesem Ziel ein Stückchen näher zu kommen: Sie fanden heraus, dass der Cholera-Erreger Vibrio cholerae seinen menschlichen Wirt anhand dessen Körpertemperatur erkennt und schafften es im Tierexperiment, die nachfolgende Ausschüttung des Cholera-Gifts zu verhindern. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA“ (PNAS) veröffentlicht.

Pressemitteilung der RUB 2014/154


Ein „Anker“, der Proteine festhält
PLoS Genetics: RUB-Forscher entdecken neues Gerüstprotein
PRO40 ist essenziell für den Sexualzyklus von Hyphenpilzen

Alle Organismen reagieren auf verschiedene externe und interne Reize: Führt man zum Beispiel dem Hyphenpilz Sordaria macrospora Nahrung zu, bilden sich Fruchtkörper als Teil des Sexualzyklus. Um diese Reaktion anzustoßen, müssen innerhalb von Zellen Signale weitergeleitet werden, die über Proteine vermittelt werden. Damit verschiedene Proteine miteinander kommunizieren können, brauchen sie räumliche Nähe. Diese herzustellen ist Aufgabe von Gerüstproteinen, die wie ein Anker an mehrere Proteine binden und sie für die Dauer der Signalweiterleitung festhalten. RUB-Biologen um Dr. Ines Teichert haben in Hyphenpilzen ein neues Gerüstprotein entdeckt. PRO40 ist speziell für die Bildung von Fruchtkörpern wichtig. Über Ergebnisse berichten die Forscher in „PLoS Genetics“.

Pressemitteilung der RUB 2014/144


Warum HIV-Patienten an Demenz erkranken
RUB-Forscher verfolgen schädliche Immunreaktion im Gehirn
Hoffnung auf Biomarker und therapeutische Ansätze

Seit der Einführung der kombinierten antiretroviralen Therapie (cART) Mitte der 90er Jahre hat sich die Lebenserwartung von HIV-infizierten Patienten deutlich verlängert. Dadurch werden Langzeitkomplikationen bedeutender: Fast jeder zweite HIV-Patient ist von neurokognitiven Störungen betroffen, die bis hin zur Demenz führen können. Wie diese Störungen entstehen, ist noch nicht gänzlich geklärt. Bochumer Forscher haben nun nachweisen können, dass infizierte Zellen im Gehirn der Patienten bestimmte Immunzellen aktivieren, die in der Folge eine zerstörerische Aktivität entfalten und zum Untergang von Nervenzellen beitragen. Ihre Ergebnisse könnten helfen, Biomarker zu entwickeln, um Risikopatienten zu identifizieren, und auf lange Sicht auch therapeutische Ansätze ermöglichen. Die Studie ist im Journal „Experimental Neurology“ veröffentlicht.

Pressemitteilung der RUB 2014/143


Proteine ersetzen Silizium
Ein halb-künstliches Blatt ist schneller als die Photosynthese
RUB-Forscher mit „Very Important Paper“

Bochumer Chemiker und Biologen haben gemeinsam eine neue Methode entwickelt, Membranproteinkomplexe der Photosynthese effizient in semiartifizielle Sonnenkollektoren zu integrieren. Der damit erzielte Elektronentransfer übertraf zum ersten Mal deutlich die in der natürlichen Photosynthese beobachteten Raten. Diese Entdeckung eröffnet ganz neue Möglichkeiten für die Konstruktion halb-künstlicher Blätter, die als Photovoltaikanlagen mit ungeahnter Leistung funktionieren könnten. Die Forscher um Dr. Nicolas Plumeré, Prof. Dr. Wolfgang Schuhmann und Prof. Dr. Matthias Rögner berichten im Journal Chemistry – a European Journal. Ihre Studie wurde vom Journal zum „Very Important Paper“ gewählt – eine Ehre, die nur fünf Prozent der eingereichten Beiträge zuteil wird.

Pressemitteilung der RUB 2014/132


Innovationen in Elektrotechnik, Biologie und Chemie
Die Preise im Erfinderwettbewerb 2013 wurden vergeben
Ruhr-Universität zeichnet drei Erfindergruppen mit je 1.000 Euro aus

Die Erfindergruppe um Prof. Dr. Klaus Gerwert (Fakultät für Biologie und Biotechnologie) hat zusammen mit einem Erfinder der Universität Duisburg-Essen einen neuartigen Sensor und ein schnelles Verfahren zur qualitativen und quantitativen Früherkennung von Morbus Alzheimer aus Blutprobe entwickelt. Das Verfahren kann breit zur Analyse von komplexen Körperflüssigkeiten eingesetzt werden und verspricht für die Biomarkerforschung neurodegenerativer Erkrankungen neue Impulse zu setzen.

Pressemitteilung der RUB 2014/111


Bochumer Forscher entdecken Riechrezeptoren in der Haut
Rezeptor beschleunigt Teilung und Wanderung von Zellen
Sandelholzduft verbessert Wundheilung und Hautregeneration

Hautzellen besitzen einen Riechrezeptor für Sandelholzduft. Das fanden Forscher der Ruhr-Universität Bochum heraus. Ihre Daten zeigen, dass sich die Teilungsrate der Zellen erhöht und Wunden besser heilen, wenn die Rezeptoren aktiviert sind. Dieser Mechanismus ist ein möglicher Ansatzpunkt für neue Medikamente und Kosmetika. Das Team um Dr. Daniela Busse und Prof. Dr. Dr. Dr. med. habil. Hanns Hatt vom Lehrstuhl für Zellphysiologie berichtet im „Journal of Investigative Dermatology“.

Pressemitteilung der RUB 2014/107


Neues Zentrum für molekulare Proteindiagnostik an der RUB
Gemeinsame Wissenschaftskonferenz bewilligt Forschungsbau ProDi
Rund 48 Mio. € für die Erforschung von Krebs und neurodegenerativen Erkrankungen

Die Ruhr-Universität Bochum erhält einen neuen Forschungsbau für molekulare Protein-Diagnostik (ProDi). Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz bewilligte das Gebäude „ProDi“, nachdem der Wissenschaftsrat das Vorhaben „von überragender Bedeutung“ zur gemeinsamen Bund-Länder-Förderung empfohlen hatte. Rund 48 Millionen Euro fließen nach Bochum, um den Forschungsverbund PURE (Protein Research Unit Ruhr within Europe) zu stärken. Das PURE-Konsortium entwickelt innovative Methoden zur Frühdiagnose von Krebs und neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer.

Pressemitteilung der RUB 2014/104


Pflanzenschädling geht neue Wege
RUB-Forscher entdecken zwei Membran-Synthesewege in Bakterien
Potenzial für die industrielle Produktion

Biologen der Ruhr-Universität Bochum (RUB) haben neue Mechanismen entdeckt, mit denen Bakterien Lipide, also Fettmoleküle, für die Zellmembran herstellen. Die Mechanismen sind eine Kombination aus bereits bekannten bakteriellen Synthesewegen und solchen, die in höheren Lebewesen vorkommen. Damit widerlegt das Team um Prof. Dr. Franz Narberhaus und Dr. Roman Moser die lange gehegte Theorie, dass Bakterien und höhere Lebewesen Lipide grundsätzlich unterschiedlich produzieren. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift „Molecular Microbiology” veröffentlicht.

Pressemitteilung der RUB 2014/096


Wenn Wein den richtigen Nerv trifft
RUB-Forscher entschlüsseln Mechanismus für Wahrnehmung der Eichenfassnote
Weder Geschmacks- noch Geruchssinn für Barrique-Empfinden verantwortlich

Wenn Wein auf der Zunge ein raues, pelziges Gefühl hinterlässt, ist weder der Geschmacks- noch der Geruchssinn dafür verantwortlich. Die klassische Eichenfassnote, auch als Barrique-Geschmack bezeichnet, nehmen Menschen über den Nervus trigeminus wahr, der unter anderem Schmerz- und Temperaturempfinden vermittelt. Das berichten Forscher um Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt von der Fakultät für Biologie und Biotechnologie der Ruhr-Universität Bochum (RUB) in der Fachzeitschrift „Chemical Senses“.

Pressemitteilung der RUB 2014/058


Angst mit Licht abschalten
RUB-Forscher koppeln Sehpigmente an Serotoninrezeptoren
Lichtaktivierte Rezeptoren für die Analyse von intrazellulären Signalwegen

Rezeptoren für den Botenstoff Serotonin lassen sich so modifizieren, dass man sie gezielt mit Licht aktivieren kann. Das berichten Neurowissenschaftlerinnen und Neurowissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum (RUB) mit Kollegen in der Zeitschrift „Neuron“. Ein Ungleichgewicht im Serotoninhaushalt scheint unter anderem für Angstzustände und Depressionen verantwortlich zu sein. Die Forscher stellen ein neues Modell bereit, um die Grundlagen dieser Störungen in Zellkulturen und lebenden Organismen zu untersuchen.

Pressemitteilung der RUB 2014/041


Kleine Eiweißmoleküle als potenzielle Antibiotika
Forscher entschlüsseln Wirkung eines antimikrobiellen Peptides auf Bakterienzellen
Das Peptid MP196 greift bakteriellen Stoffwechsel auf mehreren Ebenen an

Kleine Moleküle aus Aminosäuren greifen Bakterien auf verschiedenen Wegen an und könnten eine neue Generation von Antibiotika darstellen. Wie genau eine bestimmte Art dieser sogenannten Peptide Bakterienzellen tötet, haben Biologen der Ruhr-Universität Bochum (RUB) erforscht. „In zehn Jahren schlägt möglicherweise keins der derzeit zugelassenen Antibiotika mehr an, da die Bakterien gegen alle Wirkstoffe resistent geworden sind“, sagt Juniorprofessorin Dr. Julia Bandow. Daher sei es höchste Zeit, neue antibakterielle Medikamente zu entwickeln. Gemeinsam mit Kollegen aus Deutschland, Österreich und Kanada berichtet sie in der Zeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences USA“ (PNAS).

Pressemitteilung der RUB 2014/041


Einblicke in die Entstehung der Alzheimer-Krankheit
Interaktionspartner alzheimerrelevanter Proteine identifiziert
RUB-Forscher berichten in „Molecular & Cellular Proteomics“

Forscher der Ruhr-Universität Bochum haben zwei alzheimerrelevante Proteine entdeckt. Sie identifizierten bislang unbekannte Interaktionspartner des Proteins FE65, das eine zentrale Rolle für die Erkrankung spielt. Das Team um Dr. Thorsten Müller vom Medizinischen Proteom Center beschreibt die Ergebnisse in der Zeitschrift „Molecular & Cellular Proteomics“.

Pressemitteilung der RUB 2014/038


Dem Medikament auf der Spur
Bochumer Forscher setzen erfolgreich Ramanmikroskopie ein
Ziel ist die Optimierung von Wirkstoffen gegen Krebserkrankungen

Einem Team von Forschern der Ruhr-Universität um den Biophysiker Prof. Klaus Gerwert ist es gelungen, den Weg eines Arzneimittels bis in eine Zelle hinein genauestens zu verfolgen. Die Wissenschaftler konnten in Zusammenarbeit mit der Onkologin Prof. Anke Reinacher-Schick (St. Josef Hospital Bochum) die verschiedenen Prozesse von Erlotinib (Handelsname Tarceva) in Krebszellen und auf dem Weg dorthin mithilfe der Ramanmikroskopie beobachten. Die Ergebnisse sind in der neuesten Ausgabe des Journals Analyst publiziert.

Pressemitteilung der RUB 2014/016


Hinweise auf schädliche Wirkung von Bisphenol A-haltigen Kunststoffen
Funktion und Regeneration von Schalterproteinen gestört
Bochumer und Wuppertaler Forscher untersuchen Effekte auf Enzyme

Bisphenol A stört die Funktion von Proteinen, die entscheidend für Wachstumsprozesse in Zellen sind. Das berichten Forscher der Ruhr-Universität Bochum und der Bergischen Universität Wuppertal. Die Substanz, kurz BPA, kommt in vielen Kunststoffprodukten vor und steht im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein. Bisher ging man davon aus, dass Bisphenol A an Hormonrezeptoren bindet und dadurch seine schädliche Wirkung entfaltet. Das Team von Chemikern und Biochemikern entdeckte, dass die Substanz auch auf die sogenannten kleinen GTPasen wirkt. Die Ergebnisse sind im „Journal of Medicinal Chemistry” veröffentlicht.

Pressemitteilung der RUB 2014/001


Pressemitteilungen 2013



Bakterien unter Beschuss
RUB-Forscher entwickeln neue Antibiotika
Erste Erfolg versprechende Substanzen im Test

Im Projekt „Innovative Antibiotika aus NRW (InA)“ entwickeln Mikrobiologen der Ruhr-Universität Bochum (RUB) mit ihren Partnern neue Medikamente, die Bakterien töten. „In zehn Jahren schlägt möglicherweise keins der derzeit zugelassenen Antibiotika mehr an, da die Bakterien gegen alle Wirkstoffe resistent geworden sind“, sagt Juniorprofessorin Dr. Julia Bandow, RUB-Nachwuchsgruppe Mikrobielle Antibiotikaforschung. Sie erforscht mit ihrem Team die Wirkweise potenzieller Antibiotika; erste Erfolg versprechende Substanzen liegen bereits vor. Das Wissenschaftsmagazin der Ruhr-Universität Bochum, RUBIN, berichtet.

Pressemitteilung der RUB 2013/312


Solarzelle auf Bio-Basis
RUB-Forscher erzeugen Strom statt Biomasse mit Fotosynthese treibenden Proteinen
Photosysteme 1 und 2 effizient in Photovoltaikzelle integriert

Forscher der Ruhr-Universität Bochum (RUB) haben eine Solarzelle auf biologischer Basis entwickelt. Die beiden Proteine Photosystem 1 und 2, die in Pflanzen für die Fotosynthese verantwortlich sind, betteten sie in selbst entwickelte komplexe Moleküle ein und sorgten so für einen effizienten Elektronenstrom. Das Team um Prof. Dr. Wolfgang Schuhmann vom Lehrstuhl Analytische Chemie und Zentrum für elektrochemische Forschung (CES) und Prof. Dr. Matthias Rögner vom Lehrstuhl Biochemie der Pflanzen berichtet in der Zeitschrift „Angewandte Chemie“.

Pressemitteilung der RUB 2013/309


Wie Grünalgen im Dunkeln überleben
Aktivität von fast 1.500 Genen ändert sich bei Sauerstoffmangel
The Plant Cell: Einblicke in genetische Anpassungsreaktionen

Wenn die Sonne scheint, kurbeln Mikroalgen wie Chlamydomonas reinhardtii ihren Stoffwechsel – wie alle höheren Pflanzen – durch Fotosynthese an. Dabei wandeln sie Sonnenlicht in Sauerstoff (O₂), chemische Energie und Zellbestandteile um. Ist es dunkel, stellen die Einzeller ihren Stoffwechsel auf Zellatmung um, die bei uns Menschen die einzige Möglichkeit ist, effizient lebenswichtige Energie herzustellen. Diese Zellatmung aber benötigt Sauerstoff, der im Erdboden, wo die Alge mitunter lebt, Mangelware ist. Chlamydomonas geht die Luft aus. Gemeinsam mit Kollegen der UC Los Angeles und der Michigan State University berichten RUB-Forscher in der Zeitschrift „The Plant Cell“ in einem Large Scale Biology-Artikel, wie sich das genetische Programm der Grünalge unter dieser Stressreaktion verändert.

Pressemitteilung der RUB 2013/285


Algen in Schwerelosigkeit
RUB-Forscherinnen testen Bioreaktor für die Raumfahrt bei Parabelflügen

Algen könnten in Zukunft die Lebenserhaltungssysteme auf Weltraummissionen antreiben. Bei einer Reihe von Parabelflügen testeten Forscherinnen der Ruhr-Universität die Weltraumtauglichkeit eines Bioreaktors. Das Team um Prof. Dr. Thomas Happe aus der AG Photobiotechnologie untersucht dabei, wie die Grünalge Chlamydomonas reinhardtii auf Schwerelosigkeit reagiert. Im Projekt „ModuLES – Modulares Lebenserhaltungs- und Energiesystem“ kooperieren die Bochumer mit Forschern der Hochschule Bremen und des Karlsruher Instituts für Technologie, gefördert vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.

Pressemitteilung der RUB 2013/283


Das Yin und Yang im Leben von Proteinen
Zwei gegensätzliche Mechanismen regulieren den Proteintransport in Peroxisomen
RUB-Mediziner identifizieren beteiligte Enzyme

Recycling oder „Schrottpresse“: Welche molekularen Maschinen über das Schicksal des Import-Rezeptors Pex18 entscheiden, haben Mediziner der Ruhr-Universität Bochum (RUB) herausgefunden. Pex18 ist für den Import von Proteinen in spezielle Zellbestandteile, die Peroxisomen, verantwortlich. Zwei gegensätzlich wirkende Regulationskreise bestimmen, ob der Rezeptor nach erfolgtem Transport weiter arbeitet oder abgebaut wird. „Damit vervollständigt sich das Bild der Regulation des Proteinimports in Peroxisomen und wird zu einem einheitlichen Modell zusammengeführt“, sagt Juniorprofessor Dr. Harald Platta von der Medizinischen Fakultät der RUB. Gemeinsam mit Prof. Dr. Ralf Erdmann und weiteren Kollegen berichtet er in der Zeitschrift „Traffic“.

Pressemitteilung der RUB 2013/269


Krebserkrankungen in frühen Stadien erkennen
„Spektrale Histopathologie“ bei Darmkrebs
RUB-Forscher entwickeln Marker-freie automatische Krebsdiagnostik

Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum (RUB) haben eine neue spektroskopische Methode entwickelt, die Pathologen bei der Krebsdiagnose unterstützt. In den Fachzeitschriften „Journal of Biophotonics“ und „Analyst“ verglichen sie die mit der sogenannten Marker-freien „Spektralen Histopathologie“ gewonnenen Ergebnisse mit denen herkömmlicher Diagnoseverfahren am Beispiel Dickdarmkrebs. „Im Gegensatz zu bisherigen Methoden müssen wir das Gewebe nicht mehr färben, um Krebs zu erkennen“, sagt Prof. Klaus Gerwert vom Proteinforschungskonsortium PURE (Protein Research Unit Ruhr within Europe) der RUB. „Das eröffnet die Möglichkeit, Proben in Zukunft automatisch als krankes oder gesundes Gewebe zu klassifizieren.“

Pressemitteilung der RUB 2013/265


Alternative zu Antibiotika
Plasmen greifen Bakterienzellen auf mehreren Ebenen an
RUB-Forscher analysieren Wirkmechanismus von UV-Photonen und Radikalen

Plasmen töten sehr effizient Bakterien und sind somit eine Alternative zu chemischen Desinfektionsmitteln und möglicherweise zu Antibiotika. Wie sie diese Wirkung erzielen, haben Biologen, Plasmaphysiker und Chemiker der Ruhr-Universität (RUB) erforscht. Kalte Atmosphärendruckplasmen greifen die Zellhülle, Proteine sowie die DNA der Einzeller an. „Das überfordert die Reparaturmechanismen und das Stressantwortsystem der Bakterien“, sagt Juniorprofessorin Dr. Julia Bandow, Leiterin der Nachwuchsgruppe Mikrobielle Antibiotikaforschung an der RUB. „Um Plasmen für bestimmte Anwendungen zu entwickeln, zum Beispiel für die Behandlung chronischer Wunden oder die Desinfektion eines Wurzelkanals, ist es wichtig zu verstehen, wie sie auf Zellen wirken. Dann können wir unerwünschte Nebenwirkungen vielleicht im Vorfeld verhindern.“ Das Team berichtet in der Zeitschrift „Journal of the Royal Society Interface“.

Pressemitteilung der RUB 2013/258


Mit Mini-Motor durch die Blutbahn
EU fördert „BIOENERGY“-Projekt mit 3,92 Millionen Euro
RUB-Lehrstuhl Analytische Chemie übernimmt Koordination

Noch ist es eine Zukunftsvision: medizinische Sensoren, die durch die Blutbahn sausen und nonstop messen, wie hoch beispielsweise der Blutzuckerspiegel ist, oder kleinste Frachtschiffe, die Medikamente an vordefinierte Stellen transportieren und dort ausschütten. Mini-Bauteile für diese Sensoren oder Transporter gibt es bereits – was fehlt, ist eine autarke Energieversorgung. Die Lösung könnten wandlose Biobrennstoffzellen sein, denen Zucker im Blut als Treibstoff dient. Um diese zu entwickeln, fördert die EU im Rahmen eines Marie-Curie Initial Training Networks (ITN) das Projekt „BIOENERGY“ mit 3,92 Millionen Euro über vier Jahre. Koordiniert wird das Projekt vom Lehrstuhl für Analytische Chemie der Ruhr-Universität Bochum (RUB).

Pressemitteilung der RUB 2013/255


Lücke in der genetischen Karte des Pilzreichs geschlossen
Forscherteam entschlüsselt Genom von Pyronema confluens
„PLoS Genetics“: Neue Einblicke in Evolution und sexuelle Entwicklung

Ein internationales Forscherteam um PD Dr. Minou Nowrousian von der Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat das Erbgut des Schlauchpilzes Pyronema confluens entschlüsselt und somit eine Lücke in der genetischen Landkarte der Pilze geschlossen. Erstmals zeigten die Wissenschaftler für Pilze, dass sich im gesamten Genom Gene, die während der sexuellen Entwicklung aktiv sind, schneller im Lauf der Evolution verändern als andere Gene. Ein ähnlicher Effekt war für Tiere und Pflanzen bereits beschrieben, bei Pilzen aber kaum erforscht. Das Team aus Deutschland, Spanien und den USA veröffentlichte die Ergebnisse in „PLoS Genetics“.

Pressemitteilung der RUB 2013/248


Neue Materialien für die biobasierte Wasserstoffsynthese
Synthetische Biologie ermöglicht spontane Proteinaktivierung
„Nature Chemical Biology”: Design und Produktion wasserstoffbildender Enzyme extrem vereinfacht

Forscher der Ruhr-Universität Bochum (RUB) haben ein effizientes Verfahren für die Biokatalyse von Wasserstoff entdeckt. Sie entwickelten halbsynthetische Hydrogenasen, wasserstoffbildende Enzyme, indem sie eine biologische Vorstufe des Proteins zu einem chemisch hergestellten inaktiven Eisenkomplex gaben. Im Reagenzglas bildete sich aus diesen Komponenten der biologische Katalysator von selbst. „Hydrogenasen aus lebenden Zellen zu gewinnen ist ausgesprochen schwierig“, sagt Prof. Dr. Thomas Happe, Leiter der AG Photobiotechnologie der RUB. „Die industrielle Anwendung lag daher in weiter Ferne. Jetzt sind wir in der Herstellung von biobasierten Materialien einen entscheidenden Schritt vorangekommen.„ Die RUB-Forscher berichten gemeinsam mit Kollegen vom MPI Mülheim und aus Grenoble in der Zeitschrift „Nature Chemical Biology“.

Pressemitteilung der RUB 2013/225


Proteine lichten den Anker
PNAS: Wie Schalterproteine aus der Membran gezogen werden
Forscher der RUB und vom MPI Dortmund untersuchen kleine GTPasen

Forscher der Ruhr-Universität Bochum und vom MPI Dortmund haben erstmals den Recyclingvorgang von Proteinen, die den Zelltransport regulieren, in einem biophysikalischen Experiment nachgestellt. Dabei verfolgten sie im Detail, wie das zentrale Schalterprotein Rab aus der Lipidmembran herausgezogen wird. Die spektroskopischen und dynamischen Daten berichtet das Team um PD Dr. Carsten Kötting, Prof. Dr. Klaus Gerwert (Lehrstuhl für Biophysik, RUB) und Prof. Dr. Roger S. Goody (Max-Planck-Institut für Molekulare Physiologie, Dortmund) in der Online Early Edition der Zeitschrift PNAS. „Zuvor sind Interaktionen dieses Proteins immer nur in Lösung, also ohne eine Lipidmembran untersucht worden. Der Schritt in die natürliche Umgebung des Proteins eröffnet ganz neue Möglichkeiten“, sagt Carsten Kötting. Denn viele krankheitsrelevante Proteininteraktionen finden in der Zelle an einer Membran statt.

Pressemitteilung der RUB 2013/224


„Hirnaktivität gezielt steuern“
RUB-Forscher stimulieren und hemmen Serotoninausschüttung durch Licht
Neuer DFG-Schwerpunkt wird mit 8 Millionen Euro gefördert

Mit Licht in die Aktivitäten des Gehirns eingreifen und gezielt die Ausschüttung von Serotonin beeinflussen, das ist das Ziel von zwei Arbeitsgruppen der Ruhr-Universität Bochum und Kollegen von der Universität Osnabrück. Die Troika ist eine von zwölf Forschergruppen eines neuen DFG-Forschungsschwerpunkts, der insgesamt mit 8 Millionen Euro für zunächst drei Jahre gefördert wird.

Pressemitteilung der RUB 2013/215


„Schmerz lass nach!“
RUB-Forscher entschlüsseln Zusammenspiel von Enkephalinen und Schmerzrezeptoren
Metallkomplex macht flüchtigen Botenstoff dingfest

„Schmerz lass nach!“ Um dieses Signal zu senden, produziert der menschliche Körper kleine Botenstoffmoleküle, die an bestimmte Rezeptoren andocken. Dieses Zusammenspiel zwischen den Botenstoffen, Enkephaline genannt, und Opioidrezeptoren ist mit herkömmlichen biochemischen Methoden schwer zu untersuchen. Einem interdisziplinären Team von Biochemikern und Anorganischen Chemikern der Ruhr-Universität Bochum (RUB) gelang es nun, die Struktur eines Enkephalins in Lösung zu bestimmen und erstmals seine Interaktion mit dem Opioidrezeptor im Detail zu verfolgen. Die Analyse liefert präzise neue Ansatzpunkte für die Entwicklung von Medikamenten, die gezielt bestimmte Arten von Schmerz bekämpfen. Die Zeitschrift „Dalton Transactions“ widmet dem Thema die Titelgeschichte.

Pressemitteilung der RUB 2013/206


Fischen im Proteinmeer
Zusammensetzung von Spleißkomplex in Chloroplasten erstmals identifiziert
RUB-Forscher gewinnen neue Einblicke in die Entwicklungsgeschichte der Pflanzen

Um ein Gen in ein Protein zu übersetzen, bastelt eine Zelle zunächst einen Bauplan aus RNA. Einen der Hauptakteure in diesem Prozess haben Forscher um Dr. Jessica Jacobs von der Ruhr-Universität Bochum identifiziert. Das Team „fischte“ aus den Chloroplasten der Grünalge Chlamydomonas reinhardtii einen großen Komplex aus Proteinen und RNA, der am sogenannten Spleißen beteiligt ist. Er schneidet nicht-kodierende Bereiche aus der Boten-RNA, die den Proteinbauplan enthält. „Wir haben erstmals die exakte Zusammensetzung eines unbekannten Spleißkomplexes der Chloroplasten bestimmt“, sagt Jacobs. Mit ihren Kollegen vom Lehrstuhl für Allgemeine und Molekulare Botanik sowie aus der Arbeitsgruppe Biomolekulare Massenspektrometrie berichtet sie in der Zeitschrift „Molecular and Cellular Proteomics“.

Pressemitteilung der RUB 2013/200


Biologie und Chemie im Konzert
Wasserstoff produzierendes Enzym mit künstlichem aktivem Zentrum bestückt
Forscherteam aus Grenoble, Mülheim und Bochum berichtet in „Nature“

Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft und lässt sich effizient mit speziellen Enzymen, den Hydrogenasen produzieren. Diese Enzyme herzustellen, ist jedoch schwierig. „In einer außergewöhnlichen Zusammenarbeit von Biologen und Chemikern ist es uns jetzt zum ersten Mal gelungen, eine halbsynthetische Hydrogenase mit voller Aktivität herzustellen“, sagt Prof. Dr. Thomas Happe von der AG Photobiotechnologie der Ruhr-Universität Bochum. Die Ergebnisse veröffentlichte ein Team um Prof. Marc Fontecave vom Collège de France in Grenoble, Prof. Wolfgang Lubitz vom MPI Mülheim sowie Prof. Thomas Happe in der Fachzeitschrift „Nature“.

Pressemitteilung der RUB 2013/194


Wenn Grünalgen die Luft ausgeht
Einzeller brauchen Hämoglobin zum Überleben in sauerstofffreier Umgebung
PNAS: Rolle des Proteins und von Stickstoffmonoxid entdeckt

Wenn Grünalgen „keine Luft“ bekommen, werden sie überschüssige Energie durch die Produktion von Wasserstoff los. Biologen der Ruhr-Universität Bochum haben herausgefunden, wie die Einzeller bemerken, dass kein Sauerstoff verfügbar ist. Dafür brauchen sie den Botenstoff Stickstoffmonoxid und das Protein Hämoglobin, das bei Menschen in roten Blutkörperchen vorkommt. Mit Kollegen der UC Los Angeles berichtet das Bochumer Team in der Zeitschrift „PNAS“.

Pressemitteilung der RUB 2013/181


Lecker Dimethylsulfid
So könnten Archaeen ihre Nahrung finden
Deutsch-amerikanisches Forscherteam charakterisiert das Sensorprotein MsmS

Der Mikroorganismus Methanosarcina acetivorans lebt von allem, was er zu Methan verstoffwechseln kann. Wie er seine Energiequellen findet, ist bislang nicht klar. Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum haben gemeinsam mit Kollegen aus Dresden, Frankfurt, Mülheim an der Ruhr und den USA ein Protein identifiziert, das ein „Nahrungssensor“ sein könnte. Sie charakterisierten das Molekül im Detail und fanden sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zu dem System, das bei Bakterien die Nahrungssuche übernimmt. Das Team berichtet in der Zeitschrift „Journal of Biological Chemistry“.

Pressemitteilung der RUB 2013/173


Delegation des NRW-Wissenschaftsministeriums zu Gast an der RUB
Besuch am Europäischen Proteinforschungsinstitut PURE

Mit einer Delegation des NRW-Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung haben Ministerin Svenja Schulze und Landtagspräsidentin Carina Gödecke am 3. Juni 2013 verschiedene Kliniken der Medizinischen Fakultät der RUB und das Europäische Proteinforschungsinstitut PURE besucht. Nachdem sie am Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil und dem RUB-Klinikum St. Josef Hospital zu Gast waren, kam die Delegation zur Ruhr-Universität. Mit großem Interesse besichtigten die Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums die neuen Laborräume von PURE an der RUB.

Pressemitteilung der RUB 2013/169


So viel atmet eine einzelne Zelle
Angewandte Chemie: Elektrochemische Rastermikroskopie entscheidend optimiert
RUB-Forscher messen Sauerstoffverbrauch individueller Zellen

Wie aktiv eine lebende Zelle ist, lässt sich anhand ihres Sauerstoffverbrauchs ablesen. Die Methode, mit der man diesen Verbrauch bestimmt, haben Bochumer Chemiker nun entscheidend weiter entwickelt. Problematisch war bislang, dass die Messelektrode den Sauerstoffumsatz in der Umgebung der Zelle wesentlich stärker veränderte als die Zelle selbst. „Das haben wir schon vor 12 Jahren festgestellt“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Schuhmann vom Lehrstuhl für Analytische Chemie der Ruhr-Universität „Nun ist es uns endlich gelungen, die Messelektrode zum Beobachter zu machen.“ Gemeinsam mit seinem Team berichtet er in der „International Edition“ der Zeitschrift „Angewandte Chemie“.

Pressemitteilung der RUB 2013/135


Befehle aus der Matrix
Zellumgebung steuert Bildung und Aktivität von Nervenzellkontakten
Journal of Neuroscience: RUB-Forscher berichten über die Rolle der Extrazellulären Matrix

Die Umwelt formt das Verhalten – und zwar nicht nur von Menschen in der Gesellschaft, sondern auch auf mikroskopischer Ebene. Denn Nervenzellen sind für ihre Funktion von der Zellumgebung, der sogenannten Extrazellulären Matrix, abhängig. Forscher der Ruhr-Universität haben Hinweise gefunden, dass dieses komplexe Geflecht aus Molekülen die Bildung und Aktivität der Nervenzellkontakte steuert. Im „Journal of Neuroscience“ berichtet das Team um Dr. Maren Geißler und Prof. Andreas Faissner vom Lehrstuhl für Zellmorphologie und Molekulare Neurobiologie in Kollaboration mit dem Team um Dr. Ainhara Aguado, Prof. Christian Wetzel und Prof. Hanns Hatt des Lehrstuhls für Zellphysiologie.

Pressemitteilung der RUB 2013/129


So könnte Alzheimer entstehen
Proteinkugeln im Kern geben Fehlsignal zur Zellteilung
RUB-Forscher entwickeln neue Hypothese zur Degeneration von Nervenzellen

Eine neue Hypothese, wie die Alzheimer-Krankheit entstehen könnte, haben Bochumer Forscher aufgestellt. Sie analysierten das Zusammenspiel der Proteine FE65 und BLM, die die Zellteilung regulieren. Im Zellkulturmodell entdeckten sie im Kern Kugelstrukturen, die FE65 und BLM enthielten. Die Interaktion der Proteine löste ein Fehlsignal zur Zellteilung aus. Dieses könnte die Degeneration und den Tod von Nervenzellen bei Alzheimer-Patienten erklären. Die Ergebnisse berichtet das Team um Dr. Thorsten Müller und Prof. Dr. Katrin Marcus aus der Abteilung Funktionelle Proteomik in Kooperation mit dem Medizinischen Proteom-Center der RUB geleitet von Prof. Helmut E. Meyer im „Journal of Cell Science“.

Pressemitteilung der RUB 2013/115


Erfolg versprechend: Neues Medikament gegen Multiple Sklerose
Daclizumab-Spritzen alle vier Wochen reduzieren Schübe und bleibende Schäden
RUB-Neurologen berichten in The Lancet

Auf der Suche nach neuen Medikamenten gegen die schubförmige Multiple Sklerose (MS) haben Forscher unter Studienleitung der Neurologie des RUB-Klinikums St. Josef Hospital (Prof. Dr. Ralf Gold) einen erfolgversprechenden Kandidaten getestet: Eine pharmakologisch modifizierte Form von Daclizumab reduzierte im Vergleich zu Placebo bei Anwendung alle vier Wochen über ein Jahr hinweg die Wahrscheinlichkeit für einen MS-Schub um über 50 Prozent. Auch das Risiko für bleibende Einschränkungen sank um rund die Hälfte. Die Forscher berichten in der aktuellen Ausgabe des renommierten Magazins „The Lancet“.

Pressemitteilung der RUB 2013/107


Ein neues Vitamin für die Nerven
Potenzieller Ansatz für die Therapie von Schäden motorischer Nervenzellen
RUB-Biologen klären Wirkung und Wirkweise von Vitamin P auf

Wie man Nervenzellen, die Bewegungen steuern, vorm Absterben bewahrt, erforschen Biologen der Ruhr-Universität Bochum. In der Fachzeitschrift „Molecular and Cellular Neuroscience“ berichten sie, dass das Molekül 7,8-Dihydroxyflavon, auch Vitamin P genannt, motorischen Nervenzellen in Kultur das Überleben sichert. Das Signal dafür sendet es auf anderem Weg als das Molekül Brain Derived Neurotrophic Factor, das zuvor als Kandidat für die Therapie von Verletzungen der Motoneurone, etwa nach Rückenmarksschäden, galt. „Der Brain Derived Neurotrophic Factor hat im Versuch mit Menschen nur eingeschränkt gewirkt, teilweise sogar negative Folgen gehabt“, sagt Prof. Dr. Stefan Wiese aus der RUB-Arbeitsgruppe Molekulare Zellbiologie. „Daher suchen wir nach alternativen Möglichkeiten, auch um neue Ansatzpunkte für die Therapie von neurodegenerativen Krankheiten wie Amyotropher Lateralsklerose zu finden.“

Pressemitteilung der RUB 2013/097


Ein Ionenkanal, viele Krankheiten
Calciumkanal im Kleinhirn als Auslöser für Bewegungsstörungen und Epilepsien
RUB-Forscher berichten im „Journal of Neuroscience“

Ein Defekt im Calciumkanal vom sogenannten P/Q-Typ in den Nervenzellen des Kleinhirns kann eine Reihe von Bewegungsstörungen und eine spezielle Form der Epilepsie auslösen, die Absencen. Das berichtet ein Forscherteam um Dr. Melanie Mark und Prof. Dr. Stefan Herlitze von der Ruhr-Universität Bochum. Sie untersuchten Mäuse, denen der Ionenkanal vom P/Q-Typ in denjenigen Nervenzellen fehlte, die modulierende Signale ins Kleinhirn senden. „Wir hoffen, dass unsere Ergebnisse dazu beitragen werden, neue Behandlungsmethoden zu entwickeln, vor allem für Kinder und junge Erwachsene, die an Absencen leiden“, sagt Melanie Mark. Das Team vom Lehrstuhl für Allgemeine Zoologie und Neurobiologie berichtet im „Journal of Neuroscience“.

Pressemitteilung der RUB 2013/090


Drei neue DFG-Forschergruppen an der RUB
Bochumer analysieren Protein-Transport

Erdgeschichte, Kohlenstoffzyklus und bestimmte Zellorganellen, die Peroxisomen, nehmen Forscher der Ruhr-Universität Bochum künftig genauer unter die Lupe. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft gab am 15. März bekannt, dass drei von acht neu eingerichteten Forschergruppen an die RUB kommen. Gleich zwei neue Forschergruppen entstehen in der Fakultät für Geowissenschaften, eine weitere an der Medizinischen Fakultät. Die DFG bewilligte die Projekte für zunächst drei Jahre.

Pressemitteilung der RUB 2013/088


Von der Brennstoffzelle bis zur Medizindiagnostik
Experten diskutieren an der RUB über Bioelektrochemie
Tagung der „International Society of Electrochemistry“ und der „Bioelectrochemical Society“

Vom 17. bis 21. März versammeln sich an der Ruhr-Universität Bochum Experten aus der ganzen Welt, um über Bioelektrochemie zu diskutieren. Bioelektrochemische Vorgänge spielen etwa als Sensoren in der medizinischen Diagnostik und in Bio-Brennstoffzellen eine Rolle. Die gemeinsame Konferenz der „International Society of Electrochemistry“ und der „Bioelectrochemical Society“ findet in diesem Jahr zum zweiten Mal statt, organisiert vom Team des RUB-Lehrstuhls für Analytische Chemie. Die Veranstalter erwarten 320 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Tagungsort ist das Veranstaltungszentrum im Mensa-Gebäude, Ebene 04.

Pressemitteilung der RUB 2013/070


Universeller Proteinadapter
RUB-Forscher entwickeln chemisch spezialisierte Germaniumoberfläche
JACS: Interaktionen von Membranproteinen mit Infrarotspektroskopie verfolgen

Forscher der Ruhr-Universität Bochum haben eine neue Methode entwickelt, um Proteine an die Oberfläche von Germaniumkristallen zu heften – erstmals auch Membranproteine. Das erlaubt, Interaktionen zwischen Molekülen mittels Infrarotspektroskopie zeitaufgelöst bis auf einzelne Atome genau zu verfolgen. Das Verfahren setzen sie im EU-Projekt „Kinetics for Drug Discovery, K4DD“ ein, in dem Wissenschaftler das Zusammenspiel von Arzneistoffen und ihren Interaktionspartnern ergründen. Mit der neuen Technik können sie nun auch sogenannte G-Protein-gekoppelte Rezeptoren untersuchen, die Wirkort für viele Medikamente sind. Das Team um Prof. Dr. Klaus Gerwert, PD Dr. Carsten Kötting und Jonas Schartner vom Lehrstuhl Biophysik berichtet im „Journal of the American Chemical Society“.



Pressemitteilung der RUB 2013/067


Den Funktionsatlas der Peroxisomen erweitern
EU-Projekt „PerFuMe“ mit RUB-Beteiligung bildet Nachwuchsforscher aus
3,9 Millionen Euro für „Marie Curie Initial Training Network“

Obwohl Peroxisomen von Hefepilzen bis zu Menschen vorkommen, ist unser Wissen um die Funktionen dieser Zellorganellen auch nach 60 Jahren Forschung noch vergleichsweise gering. Das soll das Nachwuchsförderprogramm „PerFuMe: Peroxisome Function Metabolism” ändern, an dem auch Forscher um Prof. Dr. Ralf Erdmann von der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität beteiligt sind. Prof. Dr. Ida van der Klei von der Universität Groningen koordiniert das „Marie Curie Initial Training Network“, das die EU im FP7-Programm mit insgesamt 3,9 Millionen Euro für vier Jahre fördert. Elf europäische Forschergruppen bilden 16 Nachwuchswissenschaftler aus, die neue Einblicke in die Funktion der Peroxisomen gewinnen sollen.

Pressemitteilung der RUB 2013/065


Was Grünalgen im Dunkeln treiben
RUB-Forscher entschlüsseln kaum bekannten Stoffwechselweg zur Wasserstoffproduktion
Mechanismus könnte biotechnologisch relevant sein

Wie Grünalgen im Dunkeln Wasserstoff herstellen, berichten Biologen der Ruhr-Universität im „Journal of Biological Chemistry“. Damit haben sie einen bislang kaum untersuchten Mechanismus zur Produktion des Gases aufgedeckt; denn üblicherweise interessieren sich Forscher für die lichtgetriebene Wasserstoffsynthese. „Wasserstoff könnte den Menschen aus der Energiekrise helfen“, sagt Prof. Dr. Thomas Happe, Leiter der AG Photobiotechnologie. „Will man Grünalgen zu einer höheren Wasserstoffbildung bringen, ist es wichtig, alle Produktionswege zu verstehen.“

Pressemitteilung der RUB 2013/037


Designzellen produzieren erneuerbare Energie
„CyanoFactory“ als Wasserstoff-Lieferant der Zukunft
RUB-Wissenschaftler haben Arbeit an EU-Projekt aufgenommen

Wasserstoff wäre ein idealer Energieträger, gäbe es da nicht einen Haken: Momentan wird er überwiegend aus fossilen Brennstoffen gewonnen. RUB-Forscher um Prof. Dr. Matthias Rögner vom Lehrstuhl Biochemie der Pflanzen arbeiten nun an einer umweltfreundlichen Alternative: Sie nutzen Blaualgen, um Wasserstoff aus Wasser zu gewinnen. Die Energie dazu liefert die Sonne – völlig kostenlos. Gemeinsam mit neun internationalen Kooperationspartnern aus Industrie und Forschung entwickeln die Wissenschaftler unter Federführung der Universität Uppsala solargetriebene Energiemodule, die sowohl kostengünstig als auch umweltfreundlich sind. Das Projekt „CyanoFactory“ läuft über drei Jahre und wird von der Europäischen Union mit insgesamt 3,7 Mio. Euro gefördert; davon gehen 425.000 Euro an die RUB.

Pressemitteilung der RUB 2013/022


Auf halbem Weg zwischen Bakterium und Baum
Wie sich die Protein-Transportmaschinerie in den Chloroplasten höherer Pflanzen entwickelte
Moos Physcomitrella patens ist eine evolutionäre Zwischenstufe

RUB-Forscher haben gemeinsam mit Kollegen aus Schweden untersucht, wie sich das Proteintransportsystem von Bakterien im Lauf der Zeit zu dem System in den Chloroplasten höherer Pflanzen entwickelte. Sie erforschten die sogenannten Signalerkennungspartikel (SRP) und ihre Rezeptoren. Bioinformatische und biochemische Analysen ergaben, dass das Moos Physcomitrella patens evolutionär alte und neue Bestandteile des SRP-Systems besitzt und damit eine Zwischenstufe in der Entwicklung von bakteriellem Transportsystem zum Chloroplasten-System in höheren Pflanzen darstellt. Das internationale Team um Prof. Dr. Danja Schünemann und Dr. Chantal Träger aus der AG Molekularbiologie pflanzlicher Organellen der Ruhr-Universität berichtet in der Zeitschrift The Plant Cell.

Pressemitteilung der RUB 2013/008


Dunkelheit, Sauerstoffmangel und Vitamin macht Pilzen „Lust auf Sex”
Anders als 100 Jahre lang gedacht: Schimmelpilz kann sich geschlechtlich vermehren
PNAS: Forscher züchten Penicillin-produzierende Pilze mit neuen Eigenschaften

Über 100 Jahre lang ging man davon aus, dass sich der Penicillin-produzierende Schimmelpilz Penicillium chrysogenum nur ungeschlechtlich über Sporen vermehrt. Ein internationales Forscherteam um Prof. Dr. Ulrich Kück und Julia Böhm vom Lehrstuhl für Allgemeine und Molekulare Botanik der Ruhr-Universität hat nun erstmals gezeigt, dass der Pilz auch einen Sexualzyklus, also zwei „Geschlechter“ besitzt. Durch geschlechtliche Vermehrung von P. chrysogenum erzeugten die Forscher Pilzstämme mit neuen biotechnologisch relevanten Eigenschaften – etwa hohe Penicillin-Produktion ohne das verunreinigende Chrysogenin. Das Team aus Bochum, Göttingen, Nottingham (England) und Kundl (Österreich) sowie von der Sandoz GmbH berichtet in PNAS. Der Artikel erscheint im Lauf dieser Woche in der Online Early Edition und wurde als Coverstory ausgewählt.

Pressemitteilung der RUB 2013/004


Pressemitteilungen 2012



Flinke Enzyme mit zwei Fingern
PNAS: Schalterprotein strukturell und dynamisch aufgeklärt
Forscher der RUB und vom MPI Dortmund untersuchen kleine GTPasen

11.12.2012

Forscher der RUB und vom MPI Dortmund haben den Mechanismus aufgeklärt, der die Zelltransport-regulierenden Proteine ausschaltet. Sie konnten im Detail auflösen, wie das zentrale Schalterprotein Rab mit zwei „Protein-Fingern“ von seinem Interaktionspartner herunterreguliert wird. Die strukturellen und dynamischen Daten berichten die Forscher um Prof. Dr. Klaus Gerwert (Lehrstuhl für Biophysik, RUB) und Prof. Dr. Roger S. Goody (Max-Planck-Institut für Molekulare Physiologie, Dortmund) in der Online Early Edition der Zeitschrift PNAS. „Anders als beim Zellwachstumsprotein Ras, das mit nur einem "Finger" reguliert wird, haben wir überraschenderweise einen Zweifinger-Abschaltmechanismus bei Rab gefunden. Das wirft ein völlig neues Licht auf die Funktionsweise bestimmter Enzyme, der kleinen GTPasen, zu denen Rab gehört“, erklärt Klaus Gerwert.

Pressemitteilung der RUB 2012/416


Noch mehr Schub für die Proteinforschung im Ruhrgebiet
RUB-Sonderforschungsbereich 642 geht in die dritte Runde
DFG fördert Bochum-Dortmunder Kooperation mit 7,2 Mio. Euro

27.11.2012

Die RUB, die TU Dortmund und das Dortmunder MPI freuen sich über die Verlängerung des Sonderforschungsbereichs 642 (Sprecher: Prof. Klaus Gerwert, RUB) um weitere 3,5 Jahre. Der Fokus der Forschung liegt auf dem Verständnis der molekularen Grundlagen GTP- und ATP-abhängiger Signalwege und Transportprozesse. Von der Struktur- bis zur Systembiologie, von der Biophysik über die chemische Biologie bis hin zur Zellbiologie arbeiten Wissenschaftler aus Bochum und Dortmund fachübergreifend im SFB 642 zusammen.

Pressemitteilung der RUB 2012/406


Wenn’s um den Geruch geht ...
Hanns Hatt neu in die Leopoldina gewählt
RUB-Riechforscher bereichert Deutsche Nationalakademie

13.11.2012

Der Bochumer Riechforscher Prof. Dr. Hanns Hatt ist zum neuen Mitglied der Leopoldina gewählt worden. Die 1652 gegründete Leopoldina ist seit 2008 die Nationale Akademie der Wissenschaften Deutschlands. Zu ihren Aufgaben gehört es u.a., wichtige gesellschaftliche Zukunftsthemen aus wissenschaftlicher Sicht zu bearbeiten und die Ergebnisse der Politik und der Öffentlichkeit zu vermitteln. Ihre Mitglieder wählen auf geheimen Vorschlag jedes Jahr rund 50 neue herausragende nationale und internationale Gelehrte zur Aufnahme in die Akademie aus. Die Wahl gilt für Naturwissenschaftler in Deutschland als eine besondere Auszeichnung. Neben Prof. Hatt gehören zehn Wissenschaftler der RUB der Leopoldina an. Prof. Hatt ist seit 2010 Präsident der NRW-Akademie der Wissenschaften und der Künste.

Pressemitteilung der RUB 2012/384


Hochwirksam und dennoch ungefährlich: Fumarsäureester gegen MS
Firewall für Nervenzellen: Forscher berichten in RUBIN
Bochumer Erfolgsweg bei schubförmiger Multipler Sklerose

07.11.2012

Die Multiple Sklerose (MS) ist bis heute nicht heilbar. Mit modernen Medikamenten lässt sich ihr Verlauf zwar verlangsamen, jedoch sind die Wirkstoffe entweder in ihrer Wirksamkeit eingeschränkt oder mit gravierenden Nebenwirkungen verbunden. Hoffnung kommt jetzt aus der Dermatologie. Bochumer Forscher haben entdeckt, dass ein seit langem gegen Schuppenflechte bewährter Wirkstoff auf Basis der Fumarsäure die MS-Symptome stark bessert: Die Patienten erlitten 50 Prozent weniger MS-Schübe und hatten bis zu 90 Prozent weniger entzündlich aktive Herde. Nun gelang den Forschern der Nachweis, wie Fumarsäureester Nervenzellen schützen. Sie berichten in der aktuellen Ausgabe von RUBIN, dem Wissenschaftsmagazin der Ruhr-Universität Bochum.

Pressemitteilung der RUB 2012/377


Stehen statt Liegen
Zellwachstumsprotein bildet Doppelpack auf der Zellmembran
Bochumer und Dortmunder Forscher messen Orientierung des Ras-Proteins

15.10.2012

Bochumer Biophysiker haben in Kooperation mit dem MPI Dortmund erstmals die Orientierung des membrangebundenen Proteins Ras gemessen. Das RUB-Team kombinierte drei biophysikalische Methoden – Infrarotspektroskopie, Computersimulationen und Fluoreszenzmessungen – und kam zu dem überraschenden Ergebnis, dass sich zwei Ras-Moleküle miteinander verbinden, um eine aufrechte Position auf der Membran einzunehmen. Bislang ging man aufgrund von Computersimulationen davon aus, dass das Protein einzeln auf der Membran liegt. Ras ist der zentrale Schalter für das Zellwachstum, und eine Fehlfunktion dieses Proteins ist ein wichtiger Faktor bei der Krebsentstehung. „Diese Ergebnisse werfen ein völlig neues Licht auf die Nanocluster-Bildung von Ras an der Membran“, sagt Prof. Dr. Klaus Gerwert von der RUB-Fakultät für Biologie und Biotechnologie. Die Studie wurde vom Biophysical Journal als Titelgeschichte ausgewählt.

Pressemitteilung der RUB 2012/339


Ein Laser als Minischere
Genaktivität im gesamten Erbgut von vielzelligen Pilzen auf einen Schlag analysiert
RUB-Biologen verknüpfen Laserschnitttechnik mit modernen Sequenziermethoden

28.09.2012

Mit einer Kombination aus mikroskopischer Laserschere und modernen Sequenziermethoden haben Biologen der Ruhr-Universität die Genaktivität im gesamten Erbgut bestimmter Pilze auf einen Schlag analysiert. Gerade bei Organismen in Millimetergröße ist das eine besondere Herausforderung, da nur wenig Zellmaterial zur Verfügung steht. Die Methode nutzten die Wissenschaftler vom RUB-Lehrstuhl für Allgemeine und Molekulare Botanik, um die Entwicklung von kleinen vielzelligen Pilzen zu untersuchen. Die Ergebnisse berichten sie in der Fachzeitschrift BMC Genomics.

Pressemitteilung der RUB 2012/321


Wie eine Feder im Spielzeugauto
RUB-Forscher klären Katalyse-Mechanismus des Zellwachstumsproteins Ras auf
PNAS: Proteine bringen Spannung in Phosphatkette

10.09.2012

Proteine beschleunigen bestimmte chemische Reaktionen in Zellen um ein Vielfaches. Den molekularen Mechanismus, mit dem das Protein Ras die Spaltung des Moleküls GTP beschleunigt und somit das Zellwachstum bremst, beschreiben Biophysiker der Ruhr-Universität Bochum um Prof. Dr. Klaus Gerwert in der Online-Early Edition der Zeitschrift PNAS. Mit einer Kombination aus Infrarotspektroskopie und Computersimulationen zeigten sie, dass Ras eine Phosphatkette derart unter Spannung setzt, dass sich eine Phosphatgruppe besonders leicht ablösen lässt – die Bremse für das Zellwachstum. Mutiertes Ras ist an der Tumorbildung beteiligt, weil sich diese Reaktion verlangsamt und die Bremse für das Zellwachstum versagt. „Unsere Ergebnisse könnten helfen, kleine Moleküle zu entwickeln, die Ras-Proteine auf die richtige Geschwindigkeit zurücksetzen“, sagt Prof. Gerwert. „Solche Moleküle wären dann für die molekulare Krebstherapie interessant.“

Pressemitteilung der RUB 2012/293


Proteine am Anker
Interaktion zwischen Proteinen und Pharmaka jetzt detailliert analysierbar
RUB-Biophysiker nutzen oberflächensensitive Spektroskopie

03.09.2012

RUB-Forscher vom Lehrstuhl für Biophysik haben eine neue Methode zur detaillierten Untersuchung der Interaktion von Medikamenten mit ihren Zielproteinen entwickelt. Die Pharmaindustrie ist schon auf die neue Infrarotspektroskopie-Technik aufmerksam geworden: Im EU-Projekt K4DD, das zur Hälfte von namhaften europäischen Pharmafirmen getragen wird, soll die Methode zur Untersuchung von Wirkstoff-Protein-Interaktionen eingesetzt werden. „Wir haben jetzt ein Werkzeug in der Hand, um die Dynamik pharmakologisch interessanter Proteine im atomaren Detail zu erforschen“, sagt Prof. Dr. Klaus Gerwert. „Wir wollen Substanzbibliotheken gezielt nach potenziellen pharmakologischen Wirkstoffen durchsuchen.“ „Mit unserer Technik können zukünftige Medikamente genauer auf die Proteine abgestimmt werden, was die Nebenwirkungen erheblich reduzieren kann“, ergänzt PD Dr. Carsten Kötting. Zusammen mit Dr. Jörn Güldenhaupt und Philipp Pinkerneil beschreiben sie die neue Methode im Fachjournal „ChemPhysChem“, das dem Thema die Titelgeschichte widmete.

Pressemitteilung der RUB 2012/284


Wie Proteinbruchstücke im Gehirn Unheil anrichten
„Alzheimer-Protein“ scheint Neurotransmitter-Produktion zu bremsen
RUB-Forscher analysieren komplette Proteinausstattung von Zellen

20.08.2012

Wie krankhafte Proteinablagerungen im Gehirn von Alzheimer-Patienten die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen stören könnten, berichten Bochumer und Münchener Forscher um Dr. Thorsten Müller vom Medizinischen Proteom-Center der Ruhr-Universität in der Zeitschrift Molecular and Cellular Proteomics. In Zellkulturen variierten sie die Menge des mit der Alzheimer-Krankheit in Verbindung stehenden Proteins APP sowie verwandter Proteine. Dann analysierten sie, wie sich diese Manipulation auf andere Proteine in der Zelle auswirkte. Das Ergebnis: Die APP-Menge hing mit der Menge eines Enzyms zusammen, das für die Produktion von Neurotransmittern wichtig ist und somit für die Kommunikation der Nervenzellen untereinander.

Pressemitteilung der RUB 2012/273


Schritt für Schritt verfolgt
ATP-Spaltung in Membranprotein erstmals dynamisch gemessen
RUB-Forscher berichten im Journal of Biological Chemistry

09.07.2012

Wie ein Transportprotein aus dem Energiespeichermolekül ATP seine Antriebskraft gewinnt, haben RUB-Forscher dynamisch verfolgt. Mit der zeitaufgelösten Infrarotspektroskopie beobachteten sie die strukturellen Veränderungen in dem bakteriellen Membranprotein MsbA und seinem Interaktionspartner ATP. Über die Ergebnisse berichten die Forscher um Prof. Dr. Eckhard Hofmann und Prof. Dr. Klaus Gerwert vom Lehrstuhl Biophysik in der aktuellen Ausgabe des Journal of Biological Chemistry.

Pressemitteilung der RUB 2012/242


So analysiert man Proteine
RUB-Biochemikerin veröffentlicht Methodenwerk
Alles zur Statistik, Durchführung der Experimente und Datenauswertung

29.06.2012

Wie man Proteine quantitativ analysiert, erklärt Prof. Dr. Katrin Marcus als Editorin zusammen mit Kolleginnen und Kollegen Schritt für Schritt in ihrem neuen Buch. Die Leiterin der Abteilung Funktionelle Proteomik der Ruhr-Universität Bochum listet alle notwendigen Materialien und Reagenzien sowie reproduzierbare Versuchsprotokolle. Außerdem enthält das Werk bekannte Fallstricke der Methoden und Tipps, wie man sie vermeiden kann. Es erschien im Juni unter dem Titel „Quantitative Methods in Proteomics“ im Springer-Verlag und richtet sich vor allem an Studierende, Laien oder Anfänger, die sich schnell in die Methoden einarbeiten wollen.

Pressemitteilung der RUB 2012/224


Matrix modifiziert
Das Schicksal von Stammzellen in die Hand nehmen
RUB-Forscher erzeugen gezielt unreife Nervenzellen

28.06.2012

RUB-Biologen haben gezielt Stammzellen aus dem Rückenmark von Mäusen in unreife Nervenzellen umgewandelt. Das gelang, indem sie die Zellumgebung, extrazelluläre Matrix genannt, durch die Substanz Natriumchlorat veränderten. Über Zuckerseitenketten bestimmt die extrazelluläre Matrix, welchen Zelltyp eine Stammzelle annimmt. „Vorläuferzellen pharmakologisch so zu beeinflussen, dass sie sich in einen bestimmten Typ verwandeln, kann zukünftig bei Zellersatztherapien helfen“, so Prof. Dr. Stefan Wiese, Leiter der Arbeitsgruppe Molekulare Zellbiologie. „Therapien zum Beispiel für Parkinson, Multiple Sklerose oder Amyotrophe Lateralsklerose könnten dann effizienter werden.“ Das Team beschreibt seine Ergebnisse in der Zeitschrift Neural Development.

Pressemitteilung der RUB 2012/221


Wie Bakterien sauerstoffabhängig ihre Bewegungsrichtung ändern
Molekulare Interaktionen entschlüsselt
RUB-Forscher und japanische Kollegen berichten im Journal of Biological Chemistry

25.06.2012

Wie genau einzellige Organismen wie Bakterien es schaffen, auf ihre Umwelt zu reagieren, ist nicht vollkommen verstanden. Neue Erkenntnisse hat Dr. Samir El-Mashtoly vom RUB-Lehrstuhl Biophysik, geleitet von Prof. Dr. Klaus Gerwert, zusammen mit Kollegen aus Japan gewonnen. Im Journal of Biological Chemistry beschreiben die Forscher die molekularen Interaktionen im Bakterium Bacillus subtilis während der Aerotaxis, also der Änderung in der Bewegungsrichtung abhängig von der Sauerstoffkonzentration in der Umgebung. Das Team untersuchte strukturelle Änderungen des Proteins HemAT. Über eine Signalkette sendet es Kommandos an den Motor der Schwimmgeißel des Bakteriums.

Pressemitteilung der RUB 2012/213


Mit Plasmen Keime töten
DFG fördert interdisziplinäres Physik/Biologie-Projekt
RUB-Team erforscht Wechselwirkung von Plasmen und Mikroorganismen

31.05.2012

Wie man Bakterien, Pilzen und Sporen mit Plasmen den Garaus macht, wollen Forscher der Ruhr-Universität in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik (DLR) in Köln untersuchen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Projekt „Plasma-Mikroben-Wechselwirkungen im Rahmen der Plasma-basierten Oberflächen-Dekontamination“ mit 710.000 Euro für drei Jahre. Gleich drei Lehrstühle der RUB, aus der Biologie, der Physik und den Ingenieurwissenschaften, tun sich für das Projekt zusammen.

Pressemitteilung der RUB 2012/188


Raus aus der Zelle
Forscher der RUB und aus Taiwan entdecken Energielieferanten für Proteinsekretion
Journal of Biological Chemistry: Funktion von bakteriellem Transportsystem veröffentlicht

10.05.2012

Um mit der Umwelt zu interagieren, scheiden Bakterien ein ganzes Arsenal von Proteinen aus. Wie eines der dafür verwendeten Transportsysteme – das Typ VI-Sekretionssystem – funktioniert, haben Forscher für den Einzeller Agrobacterium tumefaciens herausgefunden. Sie identifizierten die relevanten Transportproteine und ihren Energielieferanten. Mit Kollegen der Academia Sinica in Taiwan beschreibt RUB-Biologe Prof. Dr. Franz Narberhaus die Ergebnisse im Journal of Biological Chemistry. „Die beteiligten Proteine kommen auch in anderen Sekretionsapparaten vor“, erklärt Narberhaus vom Lehrstuhl für Biologie der Mikroorganismen. „Daher tragen die Ergebnisse zum allgemeinen Verständnis des Systems bei.“

Pressemitteilung der RUB 2012/156


Umweltfreundlichere Sparbirnen und unbekannte Gene
RUBIN Frühjahr 2012: RUB-Forscher stellen ihre EU-Projekte vor
European Research Council Grants fördern innovative Ideen

03.05.2012

Jun.-Prof. Dr. Lars Leichert spürt dem Gen-Getümmel im Ozean nach. In einem Glas Meerwasser haben Forscher unzählige Erbinformationen gefunden, die teilweise keinen der bisher bekannten ähneln. Die in ihnen kodierten Proteinfamilien wollen Leichert und seine Arbeitsgruppe analysieren, um vielleicht neue Wege zu Biosprit, Waschmitteln oder anderen Wirkstoffen zu entdecken. Als Teilprojekt eines ERC-Grants unter Pisaner Federführung publizieren Orientalisten um Prof. em. Dr. Gerhard Endreß das erste historisch-kritische Wörterbuch der Sprache der arabischen Wissenschaften – eine Arbeit, in der 30 Jahre Forschung zum Abschluss kommen.

Pressemitteilung der RUB 2012/143


Algen auf Weltraummission
RUB-Biologen erforschen neues Lebenserhaltungssystem für die Raumfahrt
800.000 € Fördermittel für die Entwicklung von weltraumtauglichen Bioreaktoren

23.04.2012

Algen sollen weltraumtauglich werden. Auf bemannten Raummissionen könnten sie in Zukunft für ausreichend Sauerstoff und eine vitaminreiche Nahrungsergänzung sorgen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt beauftragte Forscher der Ruhr-Universität, der Hochschule Bremen und des Karlsruher Instituts für Technologie, einzellige Grünalgen als Komponente eines sogenannten modularen Lebenserhaltungssystems zu etablieren. „Mit Hilfe von Lichtenergie verbrauchen Mikroalgen Kohlendioxid, setzen Sauerstoff frei und bauen Biomasse auf“, sagt Prof. Dr. Thomas Happe von der AG Photobiotechnologie der RUB. „Auf Raumstationen oder während langer Weltraumflüge sind sie damit die perfekten Begleiter des Menschen.“ Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie fördert das Projekt mit 800.000 €. Es ist im April 2012 gestartet und läuft drei Jahre.

Pressemitteilung der RUB 2012/129


Nährstoff und Gift zugleich – auf die Dosis kommt es an
Wie Pflanzen die perfekte Menge Mineralien aufnehmen
RUB-Biologen entschlüsseln Funktion des Metallbindemoleküls Nicotianamin

03.04.2012

Um zu überleben dürfen Pflanzen weder zu viel noch zu wenig Mineralien aus dem Boden aufnehmen. Neue Erkenntnisse, wie sie dieses kritische Gleichgewicht regulieren, veröffentlichten Biologinnen und Biologen der Ruhr-Universität in einer Serie von drei Publikationen in der Zeitschrift The Plant Cell. Die Forscher entdeckten spezielle Funktionen des Metallbindemoleküls Nicotianamin. „Die Ergebnisse sind wichtig für die nachhaltige Landwirtschaft und auch für den Menschen – um gesundheitliche Probleme zu verhindern, die durch einen Mangel an lebenswichtigen Nährstoffen in der Nahrung verursacht werden“, sagt Prof. Dr. Ute Krämer vom RUB-Lehrstuhl für Pflanzenphysiologie.

Pressemitteilung der RUB 2012/109


Hurra, ich bin im Wirt!
RNA-Thermometer: der molekulare Reißverschluss
RUB-Biologie: Wie Bakterien die Körpertemperatur messen

23.03.2012

Bakterien messen die Umgebungstemperatur und setzen ihr krankmachendes „Programm“ erst ab einem bestimmten Wert in Gang – in einem Warmblüter bei exakt 37 Grad. Diese Temperatur zeigt ihnen, dass sie erfolgreich ihren menschlichen oder tierischen Wirt besiedelt haben. Der grundlegende Prozess solch bakterieller RNA-Thermometer funktioniert wie ein molekularer Reißverschluss, berichten Forscher der RUB in Nature Reviews Microbiology. Die Schlüsselrolle spielt die Boten-RNA (mRNA) – das ist die Abschrift der genetischen Information der DNA. Je nach Temperatur ist sie unterschiedlich gefaltet. Steigt die Temperatur an, schmilzt die RNA-Struktur auf und gibt eine Bindestelle zur Proteinsynthese frei.

Pressemitteilung der RUB 2012/97


Vom Biowasserstoff bis zur Biobatterie
Forschungsverbund „Solar Biofuels Ruhr“ gegründet
Algen und Bakterien geben Gas: RUB-Forscher kooperieren mit Partnern

07.03.2012

In einem zwei mal drei Meter großen, 100 Liter fassenden Fermenter verrichten Blaualgen (Cyanobakterien) ihre Arbeit: Mit der Kraft des Lichtes und bei 30 Grad Wassertemperatur wachsen sie und erzeugen jede Menge Sauerstoff durch Wasserspaltung. In Zukunft sollen sie damit Wasserstoff produzieren, der sich industriell nutzen lässt. Was in einem Labor an der Ruhr-Universität Bochum noch im Kleinen erforscht und marktreif gemacht wird, ist die Grundlage für spätere Anwendungen in großen Industrieanlagen. Auf dem Weg dahin hat sich jetzt der Forschungs- und Interessenverbund „Solar Biofuels Ruhr“ (SBR) gegründet, um das in der Region vorhandene Potenzial besser zu nutzen und das Ruhrgebiet im Wettbewerb zu positionieren.

Pressemitteilung der RUB 2012/78


Nanomaschinen an der Ruhr
Forschungs- und Interessenverbund gründet sich
Einladung zur Auftaktveranstaltung „Solar Biofuels Ruhr“ in der RUB

29.02.2012

Mit der Kraft des Sonnenlichts erzeugen „Nanomaschinen“ wie Algen oder Bakterien moderne Biokraftstoffe – sie reichen vom industriell nutzbaren Biowasserstoff (H2) bis hin zur lebenden „Biobatterie“. Im Ruhrgebiet gibt es bereits ein vielfältiges Know-how in Forschung und Entwicklung rund um diese „Biofuels“. Um das vorhandene Potenzial besser zu nutzen und die Sichtbarkeit national wie international zu erhöhen, gründen die Ruhr-Universität Bochum, das Max-Planck-Institut für Bioanorganische Chemie (Mülheim), das Fraunhofer-Institut UMSICHT (Oberhausen) und die KSD Innovations GmbH (Hattingen) den Forschungs- und Interessenverbund „Solar Biofuels Ruhr“ (SBR).

Pressemitteilung der RUB 2012/66


Optogenetisches Werkzeug entschlüsselt
RUB-Forscher erklären Kanalrhodopsin
Die Öffnung des Ionenkanals mit Licht

27.02.2012

Nervenzellen mit Hilfe von Licht kontrollieren: das ermöglicht die Optogenetik. Sie erlaubt mit bisher unerreichter räumlicher und zeitlicher Präzision beispielsweise neurobiologische Prozesse zu untersuchen. Das Schlüsselwerkzeug der Optogenetik ist das lichtaktivierbare Kanalrhodopsin. Biophysiker aus Bochum und Berlin haben in einem interdisziplinären Ansatz jetzt den Schaltmechanismus aufklären können. Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher im „Journal of Biological Chemistry“.


Pressemitteilung der RUB 2012/64


Reaktion im Reagenzglas schneller als in der Natur
Forscherteam mit RUB-Beteiligung optimiert Elektronenübertragung zwischen Proteinen
Entscheidender Schritt für die lichtgetriebene Wasserstoffherstellung

27.01.2012

RUB-Forscher haben in Kooperation mit Kollegen der Pennsylvania State University ein biologisches System konstruiert, das mit Lichtenergie effizient Wasserstoff herstellt. Schlüssel zum Erfolg war es, ein lichtaktiviertes Protein und ein wasserstoffproduzierendes Enzym so zu verändern, dass Elektronen effizient von einem zum anderen Protein wanderten. „Wasserstoff hat ein großes Potential als regenerativer Energieträger“, sagt RUB-Biologe Prof. Dr. Thomas Happe aus der AG Photobiotechnologie. „Derzeit wird aber sämtlicher industriell hergestellter Wasserstoff aus fossilen Energieträgern gewonnen.“ Die Ergebnisse sind in den Zeitschriften Proceedings of the National Academy of Sciences und Journal of Biological Chemistry veröffentlicht.

Pressemitteilung der RUB 2012/31


Proteine im Flug analysieren
Neues Massenspektrometer für RUB-Forscher
Technische Verstärkung für die Suche nach innovativen Antibiotika

02.01.2012

Mit modernster Technik gehen RUB-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Suche nach innovativen Antibiotika an. Hierzu installierten sie ein Massenspektrometer, mit dem sie die Wirkmechanismen neuer Substanzen auf Proteinebene untersuchen. „Die heute vorhandenen Antibiotika werden unter Umständen in fünf bis zehn Jahren aufgrund von Resistenzen nicht mehr wirksam sein“, sagt Jun. Prof. Dr. Julia Bandow (Nachwuchsgruppe für Mikrobielle Antibiotikaforschung). „Von der Entdeckung bis zur Zulassung eines solchen Medikaments vergehen etwa zehn bis fünfzehn Jahre. Wir müssen die Forschung also jetzt anstoßen.“ Die Biologin beantragte das rund 800.000 Euro teure Großgerät gemeinsam mit Prof. Dr. Nils Metzler-Nolte (Gruppe Bioanorganische Chemie). Es wurde vom Land NRW finanziert. Land und EU fördern das seit Oktober 2010 laufende Projekt „Innovative Antibiotika aus NRW“ außerdem mit vier Mio. Euro für drei Jahre.

Pressemitteilung der RUB 2012/2


Pressemitteilungen 2011



Ein Leben in der Matrix
Zuckerreste regulieren Wachstum und Überleben von Nervenzellen
RUB-Forscher untersuchen Interaktion von Zellen und extrazellulärer Matrix

08.02.2011

Bochumer Forscher haben herausgefunden, dass bestimmte Zuckerreste im Rückenmark das Wachstum und Überleben von Nervenzellen steuern, die die Bewegung von Muskeln kontrollieren. „Wir hoffen, dass diese Erkenntnisse die regenerative Behandlung bei Nervenverletzungen verbessern können“, erklärt Prof. Dr. Stefan Wiese aus der Arbeitsgruppe für Molekulare Zellbiologie (Fakultät für Biologie und Biotechnologie). Über diese Zuckerreste in der Umgebung der Zellen, die extrazelluläre Matrix genannt wird, berichten die Forscher im Journal of Neuroscience Research.

Pressemitteilung der RUB 2011/41


Pressemitteilungen 2010



Im Film: Research Departments stellen sich vor

17.12.2010

Alle fünf Research Departments der RUB stellen sich und ihre Arbeit filmisch vor: Die Forscher der RUB informieren über die Schwerpunktthemen Materialforschung, Proteinforschung, Plasmaforschung, Neurowissenschaft und Chemie an Grenzflächen.

Weitere Informationen: RUB Research Departments

Videoclip Protein Research Department


Krebs automatisch erkennen
US-Professor zu Gast an der RUB
Spektrale Krebsmarker: Wegbereiter neuer Technik

15.12.2010

Die Diagnostik von Krankheiten wie z.B. Krebs basiert heute noch wie vor Jahrzehnten auf der Beurteilung von Zellen oder Geweben. Die Treffsicherheit der Diagnose hängt neben objektivierbaren Parametern mitunter auch von subjektiven Faktoren ab, etwa der persönlichen Erfahrung des Untersuchers oder der Gewebsbeschaffenheit. Mehr Sicherheit verspricht die Unterstützung durch automatische Verfahren, die auf der Analyse des Spektrums von Gewebeproben und Zellen basieren. Einer der großen Wegbereiter dieser Technik ist Prof. Dr. Max Diem vom „Department of Chemistry and Chemical Biology” an der Northeastern University in Boston, USA. Er wird das akademische Jahr 2010/11 als Gastprofessor am Protein Research Department der Ruhr-Universität Bochum (Sprecher Prof. Dr. Klaus Gerwert) verbringen.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Klaus Gerwert

Pressemitteilung der RUB 2010/429


Zwei RUB-Projekte Sieger im NRW-Transfer-Wettbewerb
Medikamente maschinell sicher zusammenstellen
Proteinleuchten ein- und ausschalten

12.11.2010

Zwei Projekte der Ruhr-Universität gehören zu den Siegern der dritten Runde im Wettbewerb Transfer.NRW Science to Business – PreSeed des NRW-Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr: Terahertz-Spezialisten entwickeln eine Automatenkomponente, die helfen wird, den täglichen Medikamentenbedarf von Patienten oder Pflegeheimbewohnern sicher zusammenzustellen. Biologen wollen MarViRed, einen neuartigen Fluoreszenzmarker, entwickeln, der sich unter anderem ein- und ausschalten lässt, so dass sich damit zum Beispiel Prozesse wie Infektionen in Echtzeit beobachten lassen.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Nicole Frankenberg-Dinkel

Pressemitteilung der RUB 2010/379


RD-Gruendung

Research Campus RUB: Ein weiterer Schritt ist getan
Zwei neue Research Departments offiziell gegründet
Plasma und Neuroscience: Die RUB setzt ihr Zukunftskonzept um

11.11.2010

Mit zwei weiteren fachübergreifenden Research Departments setzt die Ruhr-Universität Bochum ihren Weg zum „Research Campus RUB“ fort: Die Research Departments „Neuroscience“ und „Plasmas with Complex Interactions“ wurden am 10.11. offiziell gegründet. Aus den Research Departments, die sich untereinander und international stark vernetzen, entstehen größere Cluster, um übergreifende Fragestellungen zu erforschen. „Die Research Departments sind eine tragende Säule unseres Zukunftskonzepts und Ausdruck der Exzellenz in unseren Forschungsschwerpunkten“, sagt Rektor Prof. Dr. Elmar Weiler. „Ihre Gründung ist an strenge Kriterien geknüpft und ihre Arbeit auf Zeit angelegt.“ Das Wissenschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt die RUB bei der Umsetzung ihres Konzepts mit 20 Millionen Euro.

Pressemitteilung der RUB 2010/376


Auszeichnung für Prof. Klaus Gerwert in Hangzhou
ICCSB-Award geht erstmals an einen Ausländer
Protonentransfer mit hoher Auflösung geklärt

05.11.2010

Prof. Dr. Klaus Gerwert, Inhaber des Lehrstuhls Biophysik der RUB und Direktor am Max-Planck-Partner Institut in Shanghai, wurde für seinen Beitrag bei der International Conference on Computational and Systems Biology (ICCSB) Ende Oktober 2010 in Hangzhou (China) mit dem ICCSB Award ausgezeichnet. Gerwert ist der erste Ausländer, der diesen Preis erhalten hat. In seinem Vortrag ging es um eine Studie, bei der es mittels spektroskopischen Methoden und Computersimulationen gelungen war, den Protonentransfer über proteingebundene Wassermoleküle aufzuklären. Der Preis wurde überreicht durch den Präsidenten der Gesellschaft, Prof. Dongqing Wei, Shanghai.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Klaus Gerwert

Pressemitteilung der RUB 2010/362


Ein Protein mit zwei Gesichtern
Wachstum oder Zelltod – Stress entscheidet über die Signale
RUB-Forscher berichten im Journal of Biological Chemistry

29.10.2010

Das Signalprotein Rheb kommt in vielen Körperzellen, besonders im Gehirn vor. Es ist wichtig für Wachstumsprozesse – bei Zellstress zeigt es aber sein zweites Gesicht. In diesem Fall beschleunigt es den Tod der Zelle. Diese Erkenntnis haben Forscher um Prof. Dr. Rolf Heumann und Prof. Dr. Raphael Stoll von der Ruhr-Universität Bochum gewonnen. Sie hat Auswirkungen auf die Behandlung von Erkrankungen: Das verbreitet eingesetzte Antibiotikum Rapamycin, das die Signalweiterleitung von Rheb verhindert, sollte mit Bedacht eingesetzt werden, raten die Forscher. Unter Zellstressbedingungen könnte sich seine Wirkung umkehren. Die Forscher berichten im Journal of Biological Chemistry.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Christian Herrmann

Pressemitteilung der RUB 2010/351


Sonnenschutz für Blaualgen
Wie sich Cyanobakterien vor zu viel Licht schützen
RUB-Forscher beobachten Anpassung an Umweltbedingungen auf Proteinebene

18.10.2010

Es mag widersprüchlich klingen, dass sich ein photosynthetischer Organismus vor Licht schützen muss, aber zu viel des Guten bleibt nicht ohne schädliche Folgen. Cyanobakterien (Blaualgen) haben verschiedene Strategien, mit denen sie sich vor zu viel Licht schützen. Die molekularen Grundlagen eines dieser Schutzmechanismen haben Bochumer Biologen mit modernsten massenspektrometrischen Verfahren untersucht. Sie konnten beobachten, dass das Bakterium bei zu viel Licht eine „Stress“-Kopie eines wichtigen Proteins herstellt, das an der Photosynthese beteiligt ist. Es erlaubt ihm, mehr Licht in harmlose Wärmestrahlung umzuwandeln. Lässt der Lichtstress nach, wird wieder das normale Protein hergestellt. Die Forscher berichten im Journal of Biological Chemistry.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Matthias Rögner

Pressemitteilung der RUB 2010/327


Stelldichein der Biophysik in Deutschland
Zwei Nobelpreisträger zu Gast an der RUB
Von Optogenetik bis Qualitätsmessung von Bier und Wein

28.09.2010

Wie das „who is who“ der deutschen Biophysik liest sich die Teilnehmerliste der Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Biophysik, die vom 3. bis zum 6. Oktober 2010 an der Ruhr-Universität stattfindet.
Prof. Dr. Klaus Gerwert, der mit seinem Team vom Lehrstuhl für Biophysik der RUB die Tagung organisiert, erwartet unter anderem die Nobelpreisträger Erwin Neher und Hartmut Michel.
In der Diskussion mit hoffnungsvollen Nachwuchstalenten wollen die Forscher Altes in Frage stellen und neue Einsichten gewinnen.

Pressemitteilung der RUB 2010/301


Bochumer Protonendiode zum Highlight gekürt
RUB-Forscher belegen: Wasser ist aktives Bauelement in Proteinen
Bericht in Nature Chemical Biology

24.09.2010

Anfang September berichteten Bochumer Biophysiker in „Angewandte Chemie“ über ihre Entdeckung einer Diode für Protonen. Ihr Beitrag wurde jetzt von der renommierten Fachzeitschrift Nature Chemical Biology als „Highlight“ gewürdigt. Genau wie das elektronische Bauteil die Flussrichtung des elektrischen Stroms vorgibt, sorgt die „Protonendiode“ dafür, dass Protonen nur in eine Richtung durch eine Zellmembran geschleust werden können. Wassermoleküle spielen dabei als aktive Bauteile der Diode eine wichtige Rolle. Die Forscher um Prof. Dr. Klaus Gerwert (Lehrstuhl für Biophysik der RUB) konnten das durch eine Kombination aus Molekularbiologie, Röntgenstrukturanalyse, zeitaufgelöster FTIR-Spektroskopie und Biomolekularen Simulationen beobachten.

Pressemitteilung der RUB 2010/295


Bochumer Forscher entdecken Protonendiode
Wasser ist aktives Bauelement in Proteinen
Bericht in Angewandte Chemie

02.09.2010

Bochumer Biophysiker haben eine Diode für Protonen entdeckt: Genau wie das elektronische Bauteil die Flussrichtung des elektrischen Stroms vorgibt, sorgt die „Protonendiode“ dafür, dass Protonen nur in eine Richtung durch eine Zellmembran geschleust werden können. Wassermoleküle spielen dabei als aktive Bauteile der Diode eine wichtige Rolle. Die Forscher um Prof. Dr. Klaus Gerwert (Lehrstuhl für Biophysik der RUB) konnten das durch eine Kombination aus Molekularbiologie, Röntgenstrukturanalyse, zeitaufgelöster FTIR-Spektroskopie und Biomolekularen Simulationen beobachten. Sie berichten in der aktuellen internationalen Online-Ausgabe der Zeitschrift Angewandte Chemie.

Pressemitteilung der RUB 2010/260


Max-Planck-Gesellschaft und Ruhr-Universität gehen gemeinsam neue Wege
Umfassende Rahmenvereinbarung stärkt innovative Forschungsvorhaben
Bessere Bedingungen für Professoren, Nachwuchswissenschaftler und Projekte

02.09.2010

Mit einer soeben unterschriebenen „Rahmenvereinbarung für Kooperationen“ verstärken die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) und die Ruhr-Universität Bochum (RUB) erheblich ihre Zusammenarbeit in Lehre und Forschung. RUB-Rektor Prof. Dr. Elmar Weiler wertet die neue Vereinbarung als „eine deutliche weitere Stärkung von Forschung und Lehre in Bochum und als Meilenstein auf unserem Weg zur Exzellenz“. Die Vereinbarung sieht vor u.a. die gemeinsame Berufung von Professoren und Juniorprofessoren, die gemeinsame Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die gemeinsame Akquisition von innovativen Forschungsprojekten und strebt auch die gemeinsame Nutzung von Großgeräten für die Forschung an. An der Kooperation sind bislang – neben der Generalverwaltung - das Max-Planck-Institut für Eisenforschung in Düsseldorf und die MPI für Kohlenforschung und für Bioanorganische Chemie in Mülheim (Ruhr) beteiligt; weitere MPIs sind eingeladen, der Kooperation beizutreten. „Mit dieser Vereinbarung wollen wir unsere bislang schon sehr gute Zusammenarbeit erheblich stärken“, sagt MPG-Präsident Prof. Dr. Peter Gruss.

Pressemitteilung der RUB 2010/253


Betäubender Duft: Jasmin als Valiumersatz
RUB-Forscher entdecken unerwartete Wirkung von Düften
Effekt ist vergleichbar mit potenten Psychopharmaka

08.07.2010

Statt Schlaftablette oder Stimmungsaufheller könnte auch eine Nase Jasminduft aus Gardenia jasminoides helfen: Bochumer Forscher um Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt haben in Kooperation mit Dr. Olga Sergeeva und Prof. Helmut Hass von der Heinrich Heine Universität Düsseldorf entdeckt, dass die beiden Duftstoffe Vertacetal-coeur (VC) und die chemische Variante (PI24513)den gleichen molekularen Wirkmechanismus haben und genauso stark wirken wie die häufig verschriebenen Barbiturate oder das Propofol. Sie beruhigen, lösen Angst und fördern Schlaf. Die Forscher bekamen für ihre Entdeckung inzwischen das Patent erteilt. Sie berichten in der aktuellen Ausgabe des Journal of Biological Chemistry (online).

Pressemitteilung der RUB 2010/222


Bochumer Riechforscher erneut ausgezeichnet
Einer der höchst dotierten Medizinpreise verliehen
Robert Pfleger-Forschungspreis 2010 an Prof. Dr. Hanns Hatt

21.06.2010

Erneut ist Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt für seine herausragenden Forschungen ausgezeichnet worden. Keine zwei Wochen nach dem Communicatorpreis der DFG erhielt er am Samstag, 19.6., in Bamberg den Forschungspreis der Doktor Robert Pfleger-Stiftung. Dieser Preis gilt mit 50.000 Euro als einer der höchst dotierten Preise für medizinische Forschung. Hanns Hatt, Inhaber des Lehrstuhls für Zellphysiologie an der Ruhr Universität Bochum und Präsident der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste, bekam den Preis für seine bahnbrechenden Erkenntnisse im Bereich des Geruchssinns.

Pressemitteilung der RUB 2010/196


Schalterprotein beeinflusst auch das Zellskelett
Bochumer Forscher machen überraschende Entdeckung
JBC: Unerwartete Funktionen von Ras

21.05.2010

Das Protein Ras ist als Schalter der Zellteilung bekannt, die es im aktiven Zustand auslösen kann. Mutationen in Ras und seinen Interaktionspartnern können daher Krebs auslösen. Bochumer Forscher haben jetzt eine unvermutete weitere Fähigkeit von Ras entdeckt: Im Zusammenspiel mit einem anderen Protein steuert es die Ausbildung des Zellskeletts, verantwortlich für die Struktur und Stabilität der Zelle. Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Christian Herrmann konnte den Aufbau des Zellskeletts Ras-gesteuert im Reagenzglas ablaufen lassen. Die Forscher berichten in der aktuellen Ausgabe des Journal of Biological Chemistry.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Christian Herrmann

Pressemitteilung der RUB 2010/157


Wie sich Pflanzen an veränderte Bedingungen anpassen
Neues DFG-Schwerpunktprogramm startet
Biologin der Ruhr-Universität Bochum koordiniert bundesweite Forschungsaktivitäten

17.05.2010

Wie passen sich Pflanzen genetisch an veränderte Umweltbedingungen an – verursacht auch durch den Menschen? Die Vielfalt pflanzlicher Formen und Leistungen, die schon Charles Darwin beschäftigte, steht im Mittelpunkt eines neuen Schwerpunktprogramms, dessen Einrichtung die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) beschlossen hat. Die Koordination übernimmt Prof. Dr. Ute Krämer (Lehrstuhl für Pflanzenphysiologie der Ruhr-Universität Bochum).

Weitere Informationen: Prof. Dr. Ute Krämer

Pressemitteilung der RUB 2010/150


Entdeckungen im Reich der Pilze
RUB-Forscher entschlüsseln Genom mit neuer Technik
PLoS Genetics: effiziente „Next-Generation“-Sequenzierung

09.04.2010

Mit „Next-Generation“-Techniken haben Forscher der Ruhr-Universität gemeinsam mit internationalen Kollegen das Genom des Pilzes Sordaria macrospora entschlüsselt. Dabei gewannen sie einerseits Erkenntnisse zur Lebensweise und Evolution von Pilzen. So kommt Sordaria macrospora mit mehreren Kopien gleicher Gene klar, die bei anderen Pilzen aufgrund von immun-ähnlichen Reaktionen zum Zelltod führen. Sie fanden außerdem Gene von entfernten Verwandten, die auf einen sog. horizontalen Gentransfer im Laufe der Evolution schließen lassen. Darüber hinaus konnten sie zeigen, dass die neuen Techniken effizient genutzt werden können, um Genome komplexer Organismen kostengünstig zu sequenzieren. Die Forscher um Prof. Dr. Ulrich Kück berichten in der aktuellen Ausgabe von PLoS Genetics.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Ulrich Kück

Pressemitteilung der RUB 2010/104


Neue Antibiotika aus NRW ...
... und Früherkennung von Alzheimer und Lebererkrankungen
„Bio.NRW“: Gleich zwei Projekte und eine Beteiligung der RUB aus Ziel-2-Programm gefördert

30.03.2010

Gleich zwei Projekte unter Federführung von Forschern der Ruhr-Universität und ein Projekt mit RUB-Beteiligung werden im Wettbewerb „Bio.NRW“ des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie (MIWFT) gefördert, für den insgesamt rund 25 Mio. Euro zur Verfügung stehen. Der Verbund InA – Innovative Antibiotika aus NRW sucht neue Waffen gegen die wiedererstarkenden Infektionskrankheiten, der Verbund molFDAD entwickelt neue Strategien zur Früherkennung der Alzheimer-Krankheit. Forscher der Ruhr-Universität sind außerdem beteiligt am Konsortium PROFILE – Prädiktive Biomarker und Drug Targets für das individualisierte Management von Lebererkrankungen.

Weitere Informationen: Jun. Prof. Julia Bandow

Pressemitteilung der RUB 2010/94


Prof. Hanns Hatt erhält den Communicator-Preis 2010
Bochumer Forscher ist „Botschafter des Riechens“
Hohe Auszeichnung für RUB-Biologen

26.03.2010

Die Macht der Düfte ist das Steckenpferd von Hanns Hatt, Inhaber des Lehrstuhls für Zellphysiologie an der Ruhr-Universität Bochum. Für die langjährige, herausragende Vermittlung seiner Forschungsarbeiten zum Geruchssinn bei Mensch und Tier zeichnen ihn die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft nun mit dem "Communicator-Preis“ aus. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und gilt als die wichtigste Auszeichnung für die Vermittlung von wissenschaftlichen Ergebnissen in Medien und Öffentlichkeit in Deutschland.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Hanns Hatt

Pressemitteilung der RUB 2010/92


Proteinimport in Peroxisomen: Wie kommt das Kamel durchs Nadelöhr?
Bochumer und Osnabrücker Forscher entdecken molekulares Scheunentor
Nature Cell Biology: Riesen-Pore ist die größte je beobachtete

04.03.2010

Wenn bekannte Proteintransportkanäle die Eingangstür in Zellorganellen sind, dann verfügen Peroxisomen über ein wahrhaftes Scheunentor. Eine solche Riesenpore, durch die gefaltete, mehrteilige Proteine eingelassen werden können, hatten Prof. Dr. Ralf Erdmann und Dr. Wolfgang Schliebs (Medizinische Fakultät der RUB) schon vor fünf Jahren postuliert. Jetzt konnten sie sie in Zusammenarbeit mit Biophysikern aus Osnabrück nachweisen. „Wenn man von der Pore des Zellkerns absieht, handelt es sich um die größte jemals beobachtete Proteinimport-Pore“, verdeutlicht Prof. Erdmann. Dass dieses Tor der Superlative trotzdem jahrzehntelang unentdeckt bliebt, führen die Forscher auf seine rasante Dynamik zurück: Es wird nur ganz kurz geöffnet und schließt sich sofort wieder. Die Forscher berichten in der aktuellen Ausgabe von Nature Cell Biology.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Ralf Erdmann

Pressemitteilung der RUB 2010/69


Wasserstoff aus dem Reagenzglas
Bochumer Forscher nutzen Wasserstofffabrik der Grünalge
JBC: Natürliches System ist sechsmal effektiver als andere chemische oder halb-artifizielle Verfahren

11.01.2010

Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft: Ohne Ausstoß von CO2 und Schadstoffen lässt sich daraus Strom gewinnen. Die umweltfreundliche Herstellung ausreichender Mengen Wasserstoffs beschäftigt daher die Forschung seit langem. Als mikroskopisch kleine Fabrik steht dabei die Grünalge Chlamydomonas reinhardtii im Mittelpunkt, die unter Stress Wasserstoff bilden kann. Bochumer Biologen ist es jetzt gelungen, die dafür verantwortlichen Bestandteile der Alge zu isolieren und die Produktion ins Reagenzglas zu verlegen. „Dieses natürliche System erzeugt sechsmal so viel Wasserstoff wie ein halb-artifizielles, über das amerikanische Kollegen erst kürzlich berichtet haben“, sagt Arbeitsgruppenleiter Prof. Dr. Thomas Happe. Darüber hinaus klärten die Forscher die Reaktion im Detail auf und ebneten so den Weg zur Optimierung der Wasserstoffausbeute. Die Forscher berichten im Journal of Biological Chemistry.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Thomas Happe

Pressemitteilung der RUB 2010/9


Pressemitteilungen 2009



Früherkennung bei erblichem Darmkrebs rettet Leben Jährliche Darmspiegelung verbessert Heilungschancen Verbund veröffentlicht Langzeitstudie

22.12.2009

Darmkrebs ist mit 73.000 Neuerkrankungen die zweithäufigste Krebsart in Deutschland. Etwa drei Prozent dieser bösartigen Darmtumoren sind erblich bedingt. Personen mit einer solchen genetischen Veranlagung haben ein Risiko von bis zu 80% eine Krebserkrankung zu entwickeln. Ein bundesweiter Forschungsverbund unter Beteiligung der Ruhr-Universität Bochum konnte jetzt in einer Langzeitstudie zeigen, dass durch ein engmaschiges Früherkennungsprogramm eine wesentlich bessere Prognose erreicht werden kann. Die Spezialisten empfehlen Hochrisiko-Patienten, jährlich Darmspiegelungen vornehmen zu lassen. Die Ergebnisse der Langzeitstudie sind in der Zeitschrift Clinical Gastroenterology and Hepatology veröffentlicht.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Wolff Schmiegel

Pressemitteilung der RUB 2009/429


Krankheiten erkennen, bevor sie gefährlich werden
Neues Europäisches Proteinforschungszentrum PURE entsteht an der RUB
Mehr als 37 Millionen Euro Landesförderung

16.12.2009

An der Ruhr-Universität Bochum entsteht mit mehr als 37 Millionen Euro Landesförderung das Europäische Proteinforschungsinstitut PURE (Protein Research Unit Ruhr within Europe). Die Mission von PURE ist die Suche nach krankheitsanzeigenden Proteinen – sog. Biomarkern – für verschiedene Erkrankungen wie Krebs, Parkinson oder Alzheimer. Sie sollen bei der Früherkennung von Krankheiten helfen und dazu beitragen, die Wirksamkeit von Therapien zu prüfen. „PURE verbindet Grundlagenforschung mit konkreten Diagnose- und Therapieansätzen. Mit diesem Institut stellt die Universität Bochum erneut ihre Forschungsstärke unter Beweis“ sagte NRW-Innovationsminister Andreas Pinkwart. RUB-Rektor Prof. Dr. Elmar Weiler unterstrich die Bedeutung von PURE als Brücke zum Gesundheitscampus NRW und für die Entwicklung zur Exzellenzuniversität.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Klaus Gerwert

Pressemitteilung der RUB 2009/413


Bochumer Forscher „tunen“ Mikroorganismen für die industrielle Produktion
Zwei RUB-Projekte werden vom BMBF gefördert
Hefen als Hersteller von Lipiden, Bakterien als Lieferanten von L-Lysin

15.12.2009

Hefen und Bakterien noch fitter und leistungsfähiger für ihren Einsatz in der industriellen Produktion zu machen ist Ziel einer Arbeitsgruppe um PD Dr. Ansgar Poetsch am Lehrstuhl für Biochemie der Pflanzen der Ruhr-Universität Bochum. Im Projekt „MetaZyme“ wollen sie Hefen zur effizienteren Lipid-Produktion verhelfen; in einem Teilprojekt von „FlexFit“ geht es darum ein L-Lysin herstellendes Bakterium stressresistent zu machen. Ein Schwerpunkt der Projekte ist – passend zum etablierten Proteinnetzwerk der RUB – die Funktionsuntersuchung von Proteinen. Insgesamt erhalten die Forscher dafür im Rahmenprogramm „Anwendungsorientierte Forschung an nicht-pathogenen Mikroorganismen für ressourceneffiziente Industrieproduktion“ des Bundesforschungsministeriums (BMBF) 900.000 Euro.

Weitere Informationen: Dr. Ansgar Poetsch,

Pressemitteilung der RUB 2009/417


Vibrationsspektroskopie erkennt Darmkrebs RUB-Biophysiker erhält 1,2 Mio. Euro im Wettbewerb "Med. in NRW" Center for Vibrational Microscopy entsteht

08.12.2009

Prof. Dr. Klaus Gerwert (Lehrstuhl für Biophysik der Ruhr-Universität) wird auf dem Gesundheitscampus NRW in Bochum ein Center for Vibrational Microspcopy (CVM) gründen. Mit dem Projektantrag gehört er zu den Siegern des Wettbewerbs „Med. in NRW“, in dem er sich unter 235 Anträgen durchgesetzt hat. Gestern (7.12.) erhielt er den Förderbescheid über 1,2 Mio. Euro für drei Jahre von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (MAGS). Die am Lehrstuhl für Biophysik entwickelten vibrationsspektroskopischen Methoden können mit bisher unerreichter Empfindlichkeit und Schnelligkeit Veränderungen in Proteinen nachweisen. Einsatzgebiet ist die Früherkennung von Darmkrebs.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Klaus Gerwert

Press article RUB 2009/407


Neues Europäisches Proteinfoschungszentrum PURE entsteht Wichtiger Pfeiler des Gesundheitscampus Bochum PK mit Innovationsminister Andreas Pinkwart in der RUB

04.12.2009

Mit erheblicher finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen entsteht an der Ruhr-Universität Bochum das Europäische Proteinforschungszentrum PURE (Protein Research Unit Ruhr within Europe). Hier werden die international renommierten Proteinforscher der Ruhr-Universität sowie Forscher der Universität Duisburg-Essen ihre Forschungsaktivitäten bündeln. Ziele sind marktreife Anwendungen aus einer gesicherten Grundlagenforschung, wie etwa Biochips zur Früherkennung von Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer mittels Blutuntersuchung.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Klaus Gerwert

Pressemitteilung der RUB 2009/404


RUB kooperiert mit Shanghai Institutes for Biological Sciences Lebenswissenschaften auf zwei Kontinenten Memorandum of Unterstanding unterzeichnet

25.11.2009

Eine enge Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften haben die Ruhr-Universität Bochum und die Shanghai Institutes for Biological Sciences (SIBS) beschlossen. RUB-Rektor Prof. Dr. Elmar Weiler und Chen Xiaoya, Präsident des SIBS, haben in Shanghai im Rahmen eines Delegationsbesuches von NRW-Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart ein entsprechendes Memorandum of Understanding unterzeichnet. Die Vereinbarungen umfassen unter anderem den Austausch von Forschern und Nachwuchswissenschaftlern, die gemeinsame Nutzung von technischen Einrichtungen sowie gemeinsame Forschungsprojekte. Als Kick-Off für die Partnerschaft ist im Frühjahr 2010 ein Treffen der Principal Investigators des RUB-Protein Research Departments auf dem SIBS Campus in Shanghai geplant. Der Gegenbesuch der chinesischen Forscher in Bochum soll im Herbst 2010 stattfinden.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Klaus Gerwert

Pressemitteilung der RUB 2009/384


Wie sich die Feueralge schützt
RUB Forscher identifizieren besonderes Karotinoid im Lichtsammelkomplex
Farbstoffmolekül wirkt bei zu viel Licht als „Blitzableiter“

24.11.2009

Bei zu viel Licht können sich während der Photosynthese Sauerstoffradikale bilden, die die Zelle schädigen. Feueralgen (Dinoflagellaten) haben einen einzigartigen Lichtsammelkomplex (Antenne), der bei zu viel Licht die überschüssige Energie sehr effizient ableiten kann, ohne die Zelle zu schädigen. Welche Moleküle in der Antenne dabei von Bedeutung sind, haben Biophysiker der Ruhr-Universität Bochum um Prof. Dr. Eckhard Hofmann und Tim Schulte in Zusammenarbeit mit Kollegen in den USA und Tschechien herausgefunden. Sie konnten eine Art integrierten Blitzableiter identifizieren: Eines von vier Karotenoid-Molekülen, die mit dem Chlorophyll zusammen einen Komplex bilden, wechselwirkt mit einem „kurzlebigen“ (Nanosekunden-Bereich, ein Millionstel einer Millisekunde) energetisch angeregten Zustand des Chlorophylls. Sobald das Chlorophyll in einen „langlebigen“ (Mikrosekunden-Bereich, ein Tausendstel einer Millisekunde), für die Zelle gefährlichen Energiezustand übergeht, leitet es die überschüssige Energie ab. Die Forscher berichten in der aktuellen Ausgabe der Proceedings of the National Academy of Science PNAS.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Eckhard Hofmann

Pressemitteilung der RUB 2009/380


Enzym aus Algen bildet den Kraftstoff von morgen
Warum Sauerstoff tödlich ist für die biologische Wasserstofffabrik
Entdeckung ebnet den Weg für optimierte Hydrogenasen

19.11.2009

Von einer mikroskopisch kleinen Grünalge wollen sich Forscher „eine Scheibe abschneiden“: Hocheffizient und ohne Treibhausgasemission kann eines ihrer Enzyme molekularen Wasserstoff produzieren – den umweltfreundlichen Kraftstoff der Zukunft. Einen Haken hat die Sache aber: Das Ganze funktioniert nur unter Ausschluss von Sauerstoff. Kommt Luft ins Spiel, geht die Wasserstofffabrik sofort und endgültig zugrunde, was die großtechnische Nutzung des Enzyms erschwert. Warum Sauerstoff so zerstörerisch wirkt, haben Bochumer Biologen um Prof. Dr. Thomas Happe gemeinsam mit Kollegen aus Oxford und Berlin auf molekularer Ebene untersucht. Ergebnis: Sauerstoffatome docken am selben Bindungsort an wie das eigentliche Substrat, der Wasserstoff. Durch Elektronenübertragung entstehen aggressive Sauerstoffformen, die Teile des Enzymkerns attackieren. Ziel der Forscher ist es jetzt, das Enzym gegen Sauerstoff unempfindlich zu machen. Sie berichten in den Proceedings of the National Academy of Science (PNAS) und im Journal of the American Chemical Society (JACS).

Weitere Informationen: Prof. Dr. Thomas Happe

Pressemitteilung der RUB 2009/377


Schalter in „Aus-Stellung“ ist trotzdem aktiv
Biophysikalische Antworten auf systembiologische Fragen
RUB-Forscher untersuchen Zusammenhänge zellulärer Signalweiterleitung

13.11.2009

Anders als bisher angenommen kann das Schalter-Protein Ras auch im „Aus“-Zustand Signale weiterleiten. Denn es kommt beim Öffnen eines Informationskanals nicht auf die Struktur des Proteins, also die Schalterstellung, an, sondern auf die Bindungsstärke zwischen den beteiligten Proteinen. Dies ist das überraschende Ergebnis einer deutsch-israelischen Zusammenarbeit auf der Basis zweier experimenteller Doktorarbeiten von Christina Kiel und Daniel Filchtinski (betreut von Prof. Dr. Christian Herrmann, Lehrstuhl Physikalische Chemie I der Ruhr-Universität). Die Studien sind in der aktuellen Ausgabe des Journal of Biological Chemistry veröffentlicht.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Christian Herrmann

Pressemitteilung der RUB 2009/368


Strategie der Blaualgen wirkt seit 3,5 Milliarden Jahren
Molekulare Grundlagen des Überlebens
RUB-Forscher untersuchen Flexibilität bei Lichtstress

28.10.2009

Gleich drei Gene für eine einzige Untereinheit eines Elektronen übertragenden Proteinkomplexes hat das Cyanobakterium Synechocystis– und damit höheren Pflanzen etwas voraus. Der Proteinkomplex ist neben der Zellatmung auch für die Photosynthese von Bedeutung. Je nach Lichtangebot greift das Cyanobakterium, auch Blaualge genannt, auf das passende Gen zurück. Mit dieser Strategie sichert es sich seit 3,5 Milliarden Jahren sein Überleben, indem es sich optimal wechselnden Umweltbedingungen anpasst. Für die Anpassung an schwaches oder starkes Licht benötigt es weniger als 90 Minuten. Diese Entdeckung haben internationale Biologen um Prof. Dr. Matthias Rögner (Lehrstuhl für Biochemie der Pflanzen der Ruhr-Universität) gemacht. Sie berichten im „Journal of Biological Chemistry”.


Weitere Informationen: Prof. Dr. Matthias Rögner

Pressemitteilung der RUB 2009/351


Hohes Amt für Bochumer Biologen
Hanns Hatt wird Präsident der NRW-Akademie der Wissenschaften und der Künste
Bekannter Riechforscher der RUB wurde für 2010 bis 2012 gewählt

16.10.2009

Der bekannte Riechforscher Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt, Inhaber der Lehrstuhls für Zellphysiologie der Ruhr-Universität Bochum, ist zum Präsidenten der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste gewählt worden. Prof. Hatt, seit 2001 Mitglied der Akademie, wurde für die Amtsperiode 2010 bis 2012 gewählt. Er war zuvor bereits Sekretar der Klasse für Naturwissenschaften und Medizin. Die Ruhr-Universität gratuliert dem renommierten Wissenschaftler zu dieser Auszeichnung.


Weitere Informationen: Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt

Pressemitteilung der RUB 2009/334


Kleiner Rest mit großer Wirkung
RUB-Forscher ergründen Peroxisomen-Veränderung
JBC: Farnesylrest beeinflusst Proteinbindung und Faltung

31.07.2009

Peroxisomen sind Organellen, die in fast allen Zellen vorkommen, und deren Schädigungen fast immer tödlich sind. Bochumer Biochemiker um Prof. Dr. Ralf Erdmann und Robert Rucktäschel erforschen die Peroxisomenfamilie systematisch. Ihre neueste Erkenntnis betrifft eine kleine Modifikation, die während des Herstellungsprozesses von bestimmten Proteinen wie auch Pex19p stattfindet. Pex19p erkennt bestimmte Proteine und transportiert sie zur Membran der Peroxisomen, in die sie dann eingebaut werden. Das Anhängen eines Farnesylrests an Pex19p ist den Bochumer Studien zufolge bedeutsam für die Bindung mit den zu befördernden Proteinen und für die korrekte Faltung von Pex19p. Letzteres ist besonders wichtig, da von der Faltung eines Proteins dessen Funktion bestimmt wird. Die Forscher berichten in der aktuellen Ausgabe des Journal of Biological Chemistry.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Ralf Erdmann

Pressemitteilung der RUB 2009/244


Die Designzelle als Energielieferant
BMBF fördert Projekt unter Federführung der RUB
Lichtgetriebene Wasserstoffproduktion mit „lebendem“ Katalysator

09.07.2009

Mit einer Gesamtsumme von 4,3 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das deutschlandweit größte Verbundprojekt zur Biowasserstoffproduktion: Unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Rögner (Biochemie der Pflanzen, Fakultät für Biologie und Biotechnologie der RUB) arbeiten acht international ausgewiesene Arbeitsgruppen fachübergreifend an der Entwicklung einer biologischen "Designzelle", die mit Hilfe von Solarenergie Wasserstoff aus Wasser erzeugt. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren. Beteiligt sind Biochemiker und Chemiker, Biophysiker und Physikochemiker, Mikrobiologen und Verfahrenstechniker aus Bochum, Berlin, Bielefeld, Köln und Mülheim. Allein die beteiligten Lehrstühle der RUB erhalten 2,2 Millionen Euro.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Matthias Rögner

Pressemitteilung der RUB 2009/216


Biomarker-Chip für Parkinson
3,3 Mio. Euro für Forscher aus Bochum und Dortmund
RUB-Forscher entwickeln Test zur Diagnose des Parkinson-Syndroms

02.07.2009

Mit dem Ziel, ein einfaches und minimal-invasives Testverfahren für das Parkinson-Syndrom zu entwickeln, haben sich Forscher des Bochum-Dortmunder Verbundprojektes „ParkCHIP“ im Spitzentechnologiewettbewerb „Hightech.NRW“
durchgesetzt. Mit 3,3 Millionen Euro fördert das Land in den nächsten drei Jahren die Entwicklung eines Biomarker-Chips zur Früherkennung der Pakinsonerkrankung unter Federführung des Medizinischen Proteom-Centers (MPC) der RUB. Forscher des MPC kooperieren in diesem Projekt mit der Neurologischen Universitätsklinik im St. Josef-Hospital (Klinikum der RUB), der Protagen AG (Dortmund) und mit dem Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (BGFA, Institut der RUB).

Weitere Informationen: Prof. Dr. Helmut E. Meyer

Pressemitteilung der RUB 2009/206


Bochumer Biophysiker ist Instituts-Direktor in Shanghai
Max Planck Fellow Prof. Dr. Klaus Gerwert
Leitung eigener MPG-Arbeitsgruppe zur Proteinforschung

24.06.2009

Der Inhaber des Lehrstuhls für Biophysik an der Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Klaus Gerwert, wurde zum „Fellow der Max-Planck-Gesellschaft“ und gleichzeitig zum Direktor am Max-Planck-Partner Institute for Computational Biology in Shanghai berufen. Damit verbunden ist auch die Leitung einer eigenen Max-Planck-Arbeitsgruppe, die an seinem Bochumer Lehrstuhl angesiedelt ist. Die Wissenschaftler unter Gerwerts Leitung befassen sich experimentell und mittels Computersimulationen mit der Erforschung von Proteininteraktionen in Zellen. Geplant ist unter anderem ein gegenseitiger Austausch von Forschern zwischen Bochum und Shanghai.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Klaus Gerwert

Pressemitteilung der RUB 2009/194


Fix und fertig schon bei der Abreise
RUB-Forscher entschlüsseln, wie Proteine in der Zelle gelenkt werden
„Traffic“ berichtet: Ausnahme für Peroxisomen-Proteine

02.06.2009

Proteine, die in Zellen vielfältige Aufgaben übernehmen, werden oft von ihrem Herstellungsort in der Zelle über größere Distanzen an ihren späteren Wirkungsort transportiert. Eine „Sonderbehandlung“ genießen dabei die Proteine, die später in Peroxisomen, bestimmten Zellorganellen, tätig werden: Anders als andere Proteine werden sie fix und fertig in gefaltetem, d.h. funktionsfähigem Zustand befördert. Bochumer Forscher um Prof. Dr. Ralf Erdmann und PD Dr. Wolfgang Schliebs haben diesen Transportprozess jetzt erstmals experimentell analysiert. Sie berichten im Journal „Traffic“.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Ralf Erdmann

Pressemitteilung der RUB 2009/164


Veilchenduft stoppt Prostatakrebs
JBC: Bochumer Forscher „enttarnen“ Riechrezeptor
Hormonmetaboliten blockieren Zellvermehrung

18.05.2009

Ein Protein mit bislang unbekannter Funktion, das in Prostatakrebszellen massenhaft hergestellt wird, haben Bochumer Biologen um Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt jetzt als Riechrezeptor für Veilchenduft „enttarnt“. Zwar kommt in der Prostata der Blumenduft nicht vor, dafür aber ein sehr ähnlich aufgebautes Molekül als Stoffwechselprodukt des männlichen Sexualhormons Testosteron. Weitere Untersuchungen ergaben, dass dieses Steroidhormon ebenfalls den Riechrezeptor aktivieren kann und der Zelle auf einem neu entdeckten Signalweg das Kommando gibt, die Zellteilung zu stoppen. „Das heißt praktisch, dass man mit Veilchenduft das Prostatakrebswachstum anhalten kann“, spitzt Prof. Hatt die Ergebnisse zu. Weitere Tests sollen zeigen, ob die Erkenntnisse therapeutisch anwendbar sind. Die Studie ist online im Journal of Biological Chemistry veröffentlicht.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt

Pressemitteilung der RUB 2009/148


7 Jahre Medizinisches Proteom-Center – 25 Jahre Proteinanalytik
Wissenschaftliches Symposium in der RUB Neue Laborräume: Proteinforschung erstmals unter einem Dach

30.04.2009

Mit einem wissenschaftlichen Symposium feiert das Medizinische Proteom-Center (MPC) der Ruhr-Universität sein siebenjähriges Bestehen – und zugleich die inzwischen 25 Jahre lange Geschichte der Proteinanalytik an der Ruhr-Universität. Aufbauend auf dem langjährigen Know-how hat sich das MPC inzwischen zu einem der führenden Institute der Proteom- und Proteinanalytik entwickelt. Mit hochmoderner Ausstattung und breitem Methodenspektrum liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf Krebserkrankungen und neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und Huntington. Das MPC besteht aus sechs wissenschaftlichen Arbeitsgruppen, die bisher an verschiedenen Orten auf dem Campus der RUB und am Standort Dortmund geforscht haben. Mit der Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts des Zentrums für Klinische Forschung II (ZKF) werden in Kürze alle 60 Mitarbeiter des MPC erstmals gemeinsam unter einem Dach forschen können.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Helmut E. Meyer

Pressemitteilung der RUB 2009/131


RUB-Zuwachs in der Akademie der Wissenschaften und der Künste
Prof. Wegera und Prof. Gerwert sind neue Mitglieder
Zwei von neun „Neuen“ kommen aus Bochum

22.04.2009

Prof. Dr. Klaus-Peter Wegera (Lehrstuhl für Sprachgeschichte, Fakultät für Philologie der Ruhr-Universität) und Prof. Dr. Klaus Gerwert (Lehrstuhl Biophysik, Fakultät für Biologie und Biotechnologie) sind als ordentliche Mitglieder in die Akademie der Wissenschaften und der Künste NRW, Klasse für Geisteswissenschaften bzw. Naturwissenschaften und Medizin, gewählt worden. Von insgesamt neun neu gewählten Mitgliedern der Akademie kommen damit zwei aus der Ruhr-Universität. Die Akademie fördert den Austausch zwischen Forschern und Institutionen und berät die Landesregierung in Fragen der Forschungsförderung.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Klaus Gerwert

Pressemitteilung der RUB 2009/119


Design-Algenzellen „arbeiten“ als Bioreaktoren
VAAM-Jahrestagung an der RUB: Mikrobiologieforschung heute
Molekulare Werkzeuge für die Industrie und ein Leck im Stickstoffkreislauf

09.03.2009

Forscher und Firmen aus der Biotechnologie haben die Mikroorganismen im Blick. Denn in Kleinstlebewesen, etwa in Algen, steckt jede Menge Power – wenn man technisch etwas nachhilft. Bochumer Biologen arbeiten zum Beispiel an der Herstellung von neuen „Design-Algenzellen“, die Wasserstoff als natürliche Energie erzeugen und dabei 100mal effektiver sind bisherige Mikroalgensysteme. „Getunte“ Algen als Bioreaktor: Das ist ein Beispiel von Hunderten für die vielfältigen Themen der Mikrobiologie, etwa „grüne“ und “weiße“ Biotechnologie, Grundlagenforschung und industrielle Anwendungen. Einen Querschnitt zeigt die Jahrestagung der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) in diesen Tagen an der Ruhr-Universität Bochum.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Ulrich Kück

Pressemitteilung der RUB 2009/071


Von neuen Wirkstoffen und fleißigen Energieumwandlern
RUB-Tagung: Die Vielfalt der Mikrobiologieforschung
PK: VAAM-Jahrestagung mit Rekordteilnehmerzahl

02.03.2009

Eine Rekordteilnehmerzahl erwarten die Veranstalter der Jahrestagung Mikrobiologie in der Ruhr-Universität Bochum: rund 1.300 Wissenschaftler und Studierende aus 29 Nationen kommen vom 8. bis 11. März im Audimax der RUB zusammen und präsentieren den aktuellen Stand der Forschung. Die Bandbreite der Themen reicht von Bakterien und Pilzen in Lebensmitteln und Gewässern über Krankheitserreger und neue Medikamentenwirkstoffe bis hin zur Genomanalyse und industriellen Nutzung von Mikroorganismen und ihren Enzymen. Ein Schwerpunkt der diesjährigen Tagung ist die „weiße“ und „grüne“ Biotechnologie, um neue Produkte herzustellen und natürliche Energieumwandler bzw. -produzenten zu nutzen und zu optimieren.

TERMIN
Um Sie über aktuelle Entwicklungen in der Forschung und Anwendung und über die Themen der Tagung zu informieren, lade ich Sie herzlich ein zu einer Pressekonferenz
am Montag, 9. März 2009,
um 13 Uhr im Raum 2, Mensa-Foyer.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Ulrich Kück
Prof. Dr. Franz Narberhaus

Pressemitteilung der RUB 2009/064


Der nächste Schritt zur Exzellenzhochschule
Ruhr-Universität gründet Research Departments
20 Mio. Euro für zwei Forschungscluster

12.01.2009

Bei der Umsetzung ihres Zukunftskonzepts „RUB Research Campus“ geht die Ruhr-Universität Bochum einen großen Schritt voran: Mit rund 20 Millionen Euro großzügig vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützt, gründet sie heute die ersten drei von fünf geplanten Research Departments. Aus diesen interdisziplinären Wissenschaftsverbünden, die sich untereinander und international stark vernetzen, sollen binnen zweier Jahre größere Cluster zur Erforschung von übergreifenden Fragestellungen in den Lebens- und Materialwissenschaften hervorgehen. Rektor Prof. Dr. Elmar Weiler und die Sprecher der ersten Research Departments unterzeichneten heute entsprechende Zielvereinbarungen.

Weitere Informationen:
RUB Research Departments
Protein Research Department

Pressemitteilung der RUB 2009/013